Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
ich bin bin 38 Jahre alt und vor 3 Jahren wurden bei mir vorzeitige Wechseljahre diagnostiziert. Nach vielen Stunden Lektüre zu diesem Thema und einem jahrelangen Ärztemarathon fand man dann heraus, dass diese genetisch bedingt sind durch eine Deletion auf einem X-Chromosom - also leider nichts zu machen. Ich habe alles mögliche an HETs ausprobiert - von Traubensilberkerze und homöopathischen Mitteln über klassische HET mit Femoston conti 1/5 bis hin zu Hormoncremes.
Aktuell nehme ich seit ca. 2 Monaten 1 Hub Gynokadin und Progesteroncreme (40mg) pro Tag und fühle mich damit eigentlich ganz gut. Und ja, ich habe Gynokadin auch schon in Kombination mit Utrogest genommen, aber leider überhaupt keine Besserung verspürt - nachdem ich auf Progesteroncreme umgestiegen bin, merkte ich die Wirkung sofort - ich bekam Kopfschmerzen und das Wasser lief nur so aus mir heraus, was ich als sehr wohltuend empfand (natürlich nicht die Kopfschmerzen, die einfach Folge des Wasserverlustes waren), da ich mich vorher sehr aufgedunsen gefühlt habe. Ohne HET leide ich unter extremen Hitzewallungen und auch Stimmungsschwankungen sowie Haarausfall. Darüber hinaus habe ich, seitdem ich die Pille nach 15 Jahren dann 2009 abgesetzt habe extrem an Gewicht zugelegt. Ich war vorher immer gertenschlank (58 kg bei 1,65m), nun habe ich schon 20 kg zugenommen, ohne irgend etwas an meinem Lebensstil zu ändern. Auch mein Körper hat sich sehr verändert - der Busen hängt, und ich habe Cellulite an Stellen, an denen ich es vorher nicht hatte, auch der Haarausfall bessert sich nicht. Mein Körper ist quasi in den letzten 3 Jahren um mindestens 10 Jahre gealtert, ich kann fast schon zusehen...
Ohne HET sahen meine Werte wie folgt aus:
Östradiol: 28,3 pg/ml 12,50-166,00
Progesteron: 0,19 ng/ml 0,20-1,50
Testosteron: 0,16 ng/ml 0,03-0,48
FSH basal: 93,80 mIE/ml
LH basal: 53,50 mIE/ml
Prolaktin ges.: 7,30 ng/ml 4,79-23,30
AMH: immer unter der Nachweisgrenze
Unter der aktuellen Dosierung wurde bisher noch kein Blut abgenommen oder Ultraschall gemacht (es sah da wohl leider noch kein Arzt eine Veranlassung zu...), aber unter 2 Hüben Gynokadin und 1 Kapsel Utrogest oral waren die Werte wie folgt:
Testosteron, bioverf.: 0,10 ug/l 0,02-0,27
Progesteron: 11,5 ug/l
FSH basal: 64,0 IU/l
LH basal: 41,1 IU/l
Östrogen: 70 ng/l
Prolaktin: 191 mIU/l <450
Langer Text, kurze Frage: Gibt es überhaupt irgendeine Möglichkeit, mich hormonell so einzustellen, dass nicht nur die klinischen Symptome verschwunden sind (Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen), sondern ich mich auch in meinem Körper wieder wohl fühlen kann? Denn ich bin 100%ig sicher, dass diese Gewichtszunahme und anderen körperlichen Veränderungen hormonell bedingt sind. Macht es Sinn, z.B. die Dosis des Östrogens und Progesterons zu erhöhen, bzw. gibt es da einen optimalen Level?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen... auch wenn man dies alles gern als "Luxusprobleme" bezeichnen mag, mich belastet diese körperliche Veränderung sehr...