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Vorzeitige Wechseljahre (POF) - Hormontherapie notwendig

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.11.2017 | 10:40 Uhr

Guten Tag, 

ich bin 36 Jahre alt und 2016 wurden bei mir vorzeitige Wechseljahre festgestellt. ich litt unter extremen Nachtschweiß, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Aufgrund meiner Information an meine Frauenärztin, dass meine Mutter Anfang 40 unter ähnlichen Anzeichen litt, wurde der Hormonstatus bestimmt. Die Werte 08/2016:

FSH = 46,2 IU/l

LH = 22.0 IU/l

Östradiol = 40 ng/l

AMH = 0,04

TSH = 1,05 mIU/l

Daraufhin wurde mir die Pille Zoely verschrieben, die ich auch einnahm. Leider habe ich diese Pille überhaupt nicht vertragen (schlimmer Haarausfall und noch schlimmere Stimmungsschwankungen) und die Symptome wurden auch nicht besser. Meine Frauenärztin tat dies ab mit "die Zoely ist das beste auf dem Markt, bessere Alternativen gibt es nicht". Auf meine Frage ob weitere Untersuchungen notwendig sind (Vitamin D, Knochendichtemessung) meinte sie "diese alte Frauen-Untersuchungen brauchen sie noch nicht".

Ich habe mich dann an die Uni-Klinik vor Ort gewand (gynäkoligische Endokrinologie). Hier wurden im Frühjahr 2017 folgende Werte ermittelt:

FSH = 25,9 mU/ml

LH = 29,1 mU/ml

Östradiol = 650 pmol/l

AMH = 0,1

TSH = 0,90 mU/l

Der Hormonstatus wurde 4 Wochen nach Absetzen der Pille Zoely genommen. Der Professor der Uniklinik hat diesen Zeitraum vorgegeben. Heute frage ich mich, ob dieser Zeitraum nicht zu kurz war?!

Laut dem Professor der Uni-Klinik ist eine Hormontherapie aktuell (noch) nicht notwendig.

Jetzt habe habe ich 2 Aussagen. Hormontherapie "unbedingt" (Frauenärztin), Hormontherapie "noch nicht" (Uni-Professor). 

Was ist ihre Meinung? Welche Therapie-Form würden Sie empfehlen? Ein Kinderwunsch besteht nicht mehr (1 Kind, geboren 2014).

Ich möchte es nicht irgendwann bereuen keine Hormone genommen zu haben (Thema Osteoporose). Können sich die Werte tatsächlich verbessern oder waren die Werte aus 2017 aufgrund der Pille noch "so gut"? Ich habe 2017 mit Yoga, mehr Sport und weniger privaten Stress verbracht. 

Einen dritten Hormonstatus wird wohl keiner veranlassen, da meine Frauenärztin nicht einverstanden war, dass ich mich an die Uni-Klinik gewand habe. 

Über einen Rat würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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05.11.2017, 03:16 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es tut mir leid, dass Sie erstens vorzeitig in die WJ gekommen sind und zweitens, dass man Ihnen nicht die richtige Therapie hat zukommen lassen und das durch einen Uni-Professor! Da kann ich nur den Kopf schütteln und halte das für vollkommen unverantwortlich!

Die Leitlinien versch. Fachgesellschaften sind eindeutig! Sie sollten behandelt werden, wobei die Pat. mitentscheiden, welche Art die Therapie sein soll; in keinem Falle eine Pille!

Es gibt die Möglichkeit der transdermale Therapie, also Östrogen über die Haut oder ne "Pille" zum schlucken.

Möglichst bald Kontrolle von Vit D und Knochendichte auf Krkks-Kosten!

Gewicht? Wohnort?

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05.11.2017, 11:50 Uhr
Kommentar

Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Ich wiege bei 1,65 m 56 Kilo. Mein Gewicht halte ich konstant seit Jahren.

Ich wohne in Ostdeutschland. Meinen genauen Wohnort möchte ich hier ungern öffentlich nennen, da ein Rückschluss auf die Uni-Klinik sofort möglich wäre und ich dem (grundsätzlich) guten Ruf der Uni-Klinik nicht schaden möchte.

Experte-Bohnet
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06.11.2017, 05:37 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Verstehe!

Aber konfrontieren Sie "den Professor" mal mit Ihrer Recherche!

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06.11.2017, 10:32 Uhr
Kommentar

Ich glaube der Professor ist da ziemlich beratungsresistent. Ich hatte ihn bereits darauf angesprochen, dass ich überrascht bin, dass er Hormone noch für unnötig hält. Daraufhin hat er sich den Östrogenwert nochmals angeschaut und geantwortet "ihr Östrogenwert ist noch gut".

Ich werde nun nochmals Kontakt mit meiner Frauenärztin aufnehmen, denn ihr Ansatz "Hormone unbedingt" war ja korrekt. 

Können Sie mir eine Behandlungsempfehlung geben (welche Hormone)? Welche Form hat weniger Nebenwirkungen? Cremes oder Pillen? 

Bezüglich der Knochendichtemessung und der Prüfung des Vitamin Ds, werde ich mich, falls meine Frauenärztin die Überweisung verweigert, an meine Hausärztin wenden. 

Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Mit freundlichen Grüßen 

Experte-Bohnet
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07.11.2017, 02:09 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Lt. Empfehlungen der amerikan. Ges. für Hormonlehre könnten Sie z.B. ein Pflaster mit 100 µg (körpereigenen) Östradiol anwenden und 100 mg Prog. als Kapsel!

Melden Sie sich gerne wieder! Bis dahin alles Gute!

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13.07.2018, 16:16 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Bohnet,

einige Zeit ist vergangen und ich bin immer noch auf dem Weg zu einer HET.

Der erste Schritt ist allerdings getan: Da der Uni-Professor an eine andere Klinik gegangen ist und dort nur noch in Sachen Kinderwunschbehandlung tätig ist, hat sich meine Frauenärztin sehr viel Zeit für mich und das Thema genommen.

Es wurde Blut abgenommen (Werte stehen noch aus) und ein Ultraschall gemacht. Sie ist ebenfalls der Meinung, ich muss unbedingt Hormone nehmen, allerdings empfiehlt sie die Einnahme einer Anti-Babypille um den Zyklus zu stabilisieren und da keine Kinderwunsch mehr besteht. Sie empfiehlt die Pille "Aristelle", ein Generikum der Valette. Sie hat diese Pille auch gewählt, weil ich immer noch unter Haarausfall leide.

Der Grund warum sie z.B. nicht LaFamme oder Femoston empfiehlt, sei, dass in der Aristelle Dienogest enthalten wäre, was z.B auch in LaFemme enthalten wäre. Der Unterschied wäre einfach nur der Verhütungsschutz. Sehen Sie das genauso?

Bin ich mit der Pille Aristelle erstmal auf dem richtigen Weg? 

Viele Grüße