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Vorzeitige Wechseljahre? Nebennierenschwäche?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

09.01.2018 | 23:32 Uhr

Ser geehrte Damen und Herren,

ich bin weiblich, 42 Jahre, und erhielt nach mehrjährig andauernden Symptomen dann nach einer Blutuntersuchung durch meine Frauenärztin vor knapp 3 Jahren die Diagnose "Vorzeitge Menopause". Seitdem bekomme ich eine Hormonersatztherapie. Zunächst für ca. 2 Jahre Tabletten, vor ca. 1 Jahr aber Umstellung auf Hormonpflaster (fem7 Conti), da der Verdacht bestand, meine häufiger werdenden Migräneattacken sowie möglicherweise auch Schwindelattacken könnten auf die höher dosierten Tabletten zurückzuführen sein. Seit einiger Zeit nun habe ich ab und an Schmierblutungen und folgende, schon früher vorhandene, Symptome haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend verschlechtert: Angst-/Panikattacken (trotz langjähriger Psychotherapie), Verauungsprobleme (häufiger Wechsel von dünn zu sehr fest, Blähungen, Magenschmerzen),  Reizbarkeit, Stressintoleranz (schnell alles zuviel/ Gefühl der Reizüberflutung), Erschöpfung, Konzentrationsschwäche; all das extrem verstärkt durch häufigen Hunger (ich muss ca. alle 2-3 Std. etwas essen, sonst sehr schnell Schwindel, Frieren, Zittrigkeit, schnelle, übertriebene Reizbarkeit und weitere der o.g. Symptome).

Nachdem diese Probleme mittlerweile auch meinen nahen Angehörigen vermehrt auffallen, suche ich nach möglichen Ursachen. Besteht vielleicht die Möglichkeit eines Zusammenhangs mit der ohnehin ja schon diagnostizierten Hormonstörung und sind weitergehnde Untersuchungen angeraten, eventuell im Hinblick auf die Nebennieren? Bin ein bisschen ratlos, ob ich bei meiner Frauenärztin, die eigentlich der Meinung ist, mit der HET sei nun doch alles gut bzw. ja behandelt, doch noch mal auf eine weitergehende oder erneute Hormon-Untersuchung drängen sollte. Daher wende ich mich heute an Sie und bitte um Ihre Einschätzung.

Mit freundlichen Grüßen

K. J.

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Experte-Bohnet
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10.01.2018, 08:09 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Möglicherweise hängt das durchaus zusammen. Sie sind ja noch jung und in Ihrer Altersgruppe sind die Hormonspiegel doch höher als sie mit dem Pflaster erzielt werden. Deshalb würde ich vorschlagen, dass etwa 2 Tage nach dem Kleben des Pflaster mal Östradiol, Östron, SHBG und DHAS kontrolliert wird. Schilddrüsenfunktion?! Vit D, Knochendichte?

Östrogene sind auch wichtig für die Darmtätigkeit! Um das sog. Mikrobiom zu optimieren, regelm. probiotische Produkte essen, z.B. morgens zum Müsli, was u.a. auch Gerste- und Roggenflocken enthalten sollte. Auch sollten Sie sehen, dass Sie über die Nahrung reichlich Pflanzenöstrogen aufnehmen, z.B. Soja-Produkte, Brokkoli, mindestens 1 L grünen Tee pro Tag etc.

Eigentlich sollten keine Schmierblutungen auftreten! Wenn Sie nächstes Mal das Pflaster wechseln würden, machen Sie 4 Tage Pause!

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10.01.2018, 20:10 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort, die Infos und auch die Ernährungstipps (zum Glück mag ich Grünen Tee ganz gern)! Ich werde die empfohlene Untersuchung mal mit meiner FA besprechen.

Die vorgeschlagene, 4-tägige "Pflasterpause" hat einen gewissen "Haken": Wenn das Pflaster bisher mal vor Ablauf der 7 Tage abgefallen ist (kommt ab und an vor) und ich bis zum nächsten üblichen Klebetag warten wollte, führte das leider stets nach spätestens 3 Tagen zu einer mehr oder weniger starken Kopfschmerz-Attacke. Die Kopfschmerzen sind also durchaus nicht weg durch den Umstieg von Tablette auf Pflaster, aber meinem Eindruck nach zumindest nicht mehr so häufig bzw. stark. Was genau soll die empfohlene Pause bewirken? Laut Packungsbeilage sowie Dosierungsempfehlung meiner Ärztin sollen die Pflaster ja eigentlich durchgängig drauf bleiben, damit es gerade nicht zu einem Hormonabfall kommt?

Eine Knochendichtemessung ist im Übrigen unmittelbar nach der Diagnose erfolgt; alles noch im grünen Bereich. Damals sagte man, die nächste Untersuchung sei erst in 5 Jahren notwendig. Ein Rezept für Vit. D hatte ich damals ebenfalls bekommen, nehme ich aber momentan nicht mehr (bin aber zumindest täglich länger draußen mit dem Hund).

Meine Schilddrüse wurde vor ca. 6-7 Jahren auch schon mal untersucht, als die ersten Beschwerden durch den Östrogenmangel auftraten, aber die Diagnose noch nicht gestellt war. Da war aber alles okay (Ultraschall, Blutwerte).

Bei einem nach der Diagnose ebenfalls empfohlenen "Check-Up ab 35" war auch alles bestens. Der "Check" soll laut meiner Frauenärztin aber sicherheitshalber nun regelmäßig durchgeführt werden - ich muss also bald wieder hin. Doch eine routinemäßige Untersuchung des Hormonstatus beinhaltet der Check ansonsten normalerweise nicht, soweit ich mich erinnere. Trotzdem werde ich die meomentanen Probleme auch noch mal mit meinem Hausarzt besprechen.

Wie ist es denn überhaupt: Sollte der Hormonstatus in meinem Fall generell regelmäßig überprüft werden oder ist das, wie meine Frauenärztin meint, nicht notwendig? Immerhin soll ich die Hormonersatztherapie ja mind. bis zum 50. Lebensjahr machen, also noch eine ganze Weile.

MfG

K.J.

Experte-Bohnet
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11.01.2018, 08:11 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Pause sollte bewirken, dass die GBM-Schleimhaut zu Ruhe kommt. Wenn das Pflaster abgeht, müssen Sie sofort ein neues kleben!

Normalerweise macht man keine Hormonspiegel unter der Therapie, weil sie  generell wenig aussagefähig sind. Bei Ihnen wäre aufgrund Ihrer Beschwerden eine gezielte U`suchung wie vorgeschlagen aber sinnvoll.

Im Winter wird kein Vit D gebildet!!!

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24.01.2018, 12:56 Uhr
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Mittlerweile war ich bei meiner Frauenärztin, die eine weitere Untersuchung ablehnt. Ihrer Meinung nach sei der insbesondere von "Hausärzten und Psychotherapeuten" angenommene Zusammenhang zwischen Hormonen und psychischen Problemen aus gynäkologischer Sicht "Quatsch" (O-Ton) und nicht nachweisbar. Eine Untersuchung, auch der von Ihnen angesprochenen Werte, hält sie daher für unsinning und vor allem nicht aussagekräftig, da ich ja bereits Hormone nehme.

Allerdings habe ich für die Weiterbehandlung im Rahmen der HRT nun statt der Pflaster Gel (Gynokadin) und Tabletten (Famenita 200) bekommen, da die Pflaster bei mir ja oft zu schnell abfallen, aber vor allem aufgrund erneuter Zwischenblutungen - dieses Mal trotz gut sitzenden Pflasters.

Falls ich trotzdem weitere Untersuchungen hinsichtlich des Hormonstatus machen möchte, hat sie mich an den Hausarzt verwiesen, auch um andere Störungen, z. B. der Schilddrüse, auszuschließen. Dort habe ich einen Termin Ende Februar; in erster Linie zum "Check Up ab 35", aber dort werde ich das Thema nochmal ansprechen. Denn bevor ich mit der Einnahme von Psychopharmaka beginne, ist es mir schon wichtig, dass körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können.

MfG

K.J.

Experte-Bohnet
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25.01.2018, 03:54 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Tja, was soll ich dazu sagen?! Ob Sie in besten Händen sind? Bin mal gespannt, was der Hausarzt sagt bzw. unternimmt!

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25.01.2018, 20:56 Uhr
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Tja, gute Frage! Ich muss dazu sagen, dass das nicht die gleiche FA ist, die damals die Diagnose gestellt hat. Bei der habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt, doch leider praktiziert sie inzwischen nicht mehr. Doch da ich mich bis dato in der Praxis grundsätzlich wohlgefühlt hatte, bin ich jetzt bei ihrer Nachfolgerin in Behandlung. Beim ersten Termin, als noch keine so großen Beschwerden da waren, war es auch ganz okay.

Ob ich es nun, nach gestern, dort bleibe, weiß ich noch nicht. Nur: Man weiß ja leider vorher nie, ob es sich bei einem Wechsel auch tatsächlich automatisch verbessert. Ich warte mal den Hausarzt-Termin ab.

Eine Frage noch: Laut FA soll ich die neuen Medikamente ab sofort einnehmen, also ohne Pause zwischen dem letzten Pflaster (bis gestern) und auch nicht "zyklisch", wie es in der Packungsbeilage empfohlen wird, sondern durchgehend. Und dann täglich morgens 1 Hub Gel, abends vor dem Schlafengehen 1 Famenita-Kapsel.

Spricht aus Ihrer Sicht etwas gegen diese durchgehende Einnahme?

Vielen Dank für Ihre Unterstützung! MfG

Experte-Bohnet
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26.01.2018, 02:13 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, Sie können tats. alles parallel anwenden. Aber zwischen 2 Formen der Therapie immer mindestens 4 Tage Pause machen. Besser dann eine Abbruchblutung als Dauerschmierblutungen!