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Therapiebeginn ohne Bluttest

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

15.11.2023 | 14:11 Uhr

Lieber Herr Doktor, 

Ich habe schon seit einigen Jahren immer wieder zahlreiche Beschwerden gehabt, für die es scheinbar keine Ursache gab. Bereits mit 14 wurde mir die Pille verschrieben. Vor ca 4 Jahren wollte ich keine Hormone mehr nehmen, weil ich den Verdacht hatte, es könnte mir dann besser gehen. Für ein knappes Jahr war das auch der Fall. Alles war überwältigend positiv weil ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, positive Emotionen nicht wie unter einer Decke gedämpft wahrzunehnen. Auch meine Ängste wurden weniger. Es ging mir sehr gut und ich kam auch mit meinen Aspergerbedingten Problemen viel besser klar, weil ich stabiler war. 

Jetzt bin ich 36 und es geht mir nur etwa eine Woche nach der Menstruation wirklich gut. Ich bin über einen Podcast zum Thema Progesteronmangel gestolpert, wo ich mich in vielen Punkten wiedererkannt habe.

Heute war ich deshaln bei meiner neuen Frauenärztin, deren Fachgebiet die bioidentischen Hormone sind. Ich wollte eigentlich ausführlich mit ihr sprechen, dafür war jedoch scheinbar keine Zeit. Ich konnte ihr in den drei Minuten die ich bei ihr war kaum meine Symptome beschreiben, sie wollte nur mein Alter wissen und eigentlich habe ich sonst kaum etwas gesagt. Sie war trotzdem sehr freundlich, sagte mir eine Blutabnahme könne man noch nach Beginn einer Therapie machen und verschrieb mir zum Ausprobieren Famenita 100.

Ich habe allerdings in letzter Zeit, neben den übrigen Symptomen , vermehrt Probleme mit Angst, Alpträumen, Schlafstörungen und Depressionen und extremer Gereiztheit. Davon hat sie, wie gesagt, nichts gehört. Andere Frauen beschreiben nun aber, dass Famenita auch das Östrogen senken kann und eben diese Probleme dann erst auftauchen. Ich habe Angst, ein Experiment mit meinem Körper zu machen ohne zu wissen, ob ich nun wirklich einen Mangel habe.

Die anderen Beschwerden umfassen Gelenkschmerzen und - entzündungen, für die es keine Ursache zu geben scheint, ebenso unerklärliche Verdauungsbeschwerden, Unverträglichkeiten bei denen man mir immer nur sagte ich müsse eben alles weglassen bis kaum noch etwas übrig war. Im letzten Jahr nehmen Beschwerden zu wie Schmierblutungen vor der Periode, Alpträume, Schwitzen, unreine, trockene Haut, trockene Augen so dass ich morgens ganz verschwommen sehe und ich verliere ständig Haare.

Ich wollte Sie keinesfalls mit zu viel Text überfluten. Trotzdem hatte ich das Bedürfnis, einem Spezialisten meine Probleme mitzuteilen weil ich denke, ein guten Tag reicht nicht aus für ein Rezept.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir vielleicht die Entscheidung meiner Ärztin erklären könnten. Vielleicht nimmt mir das meine Sorge.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit! 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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15.11.2023, 16:38 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich kann schon nachvollziehen, dass Sie von der 3-Minuten-Visite als neue Pat. enttäuscht sind! Wenn sich die FÄ als Spezialistin ausgibt, war das, wie Sie es beschreiben, dürftig! Sie hätte ja sagen können, ich bin heute in Zeitnot, wir müssen andersmal ausführlich sprechen.

Im Hinblick auf Ihr Alter ist eine Hormondiagnostik sinnvoll, bevor eine Behandlung begonnen wird.

Leider haben Sie mir nicht Ihre Körpermaße verraten! Wie waren die letzten Zyklen bzw. letzte Periode? Leben Sie in einer Partnerschaft und denken Sie daran, evtl. schwanger werden zu wollen?

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15.11.2023, 17:04 Uhr
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Lieber Herr Bohnet, 

Danke für Ihre schnelle Antwort! Ich bin 1,67 groß und wiege ca 60 kg und bin sportlich. Ich bin in einer Beziehung, möchte aber auf keinen Fall Kinder. Meine letzten Zyklen waren um die 30 Tage, manchmal etwas kürzer. Sie sind recht regelmäßig aber im Voraus geht es mir immer einige Tage besonders schlecht mir solchen Kleckerblutungen. Dann nehmen auch die Ängste und depressiven Gedanken zu. Manchmal möchte ich niemandem begegnen weil ich egal auf wen ziemlich wütend bin und das kenne ich garnicht von mir. Schmerzen habe ich mal mäßig und mal so heftig, dass ich nicht aufstehen kann.

Vielen Grüße,

Meria

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15.11.2023, 17:11 Uhr
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Die Rechtschreibung tut mir leid, ich tippe am Handy :-[

Experte-Bohnet
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15.11.2023, 17:47 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In der Tat wäre es sinnvoll und ist eigentlich auch Standard, das zwichen dem 21. und 24. Zyklustag Hormonanalysen vorgenommen werden und zwar sollten folgende Hormone kontrolliert werden: rufen Sie doch bei Ihrer FA-Spezialistin an, Sie wollten zur Blutabnahme wegen Hormonanalysen kommen! Dann hören Sie ja, was Sie sagt!

Progesteron, Östradiol, Prolaktin, FSH, LH, SHBG, TSH. Es handelt sich um eine Basis, welche ggf. ergänzt werden muss! Mit den Ergbnissen melden Sie sich dann gerne wieder.

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15.11.2023, 18:02 Uhr
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Lieber Herr Bohnet, 

Nochmals vielen Dank. Der Termim zur Besprechung im Januar steht. Leider gibt es keine früheren aber ich werde bei meinem Hausarzt fragen, ob er die Werte für mich bestimmen kann.

Ihnen einen wohl verdienten schönen Feierabend. Ihre schnelle Reaktion war sehr hilfreich!

Viele Grüße, 

Meria

Experte-Bohnet
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15.11.2023, 17:48 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

kein Problem!

Experte-Bohnet
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15.11.2023, 22:20 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, der HA kann natürlich Blut abnehmen und ins Labor schicken! Dies dürfte kein Problem sein!