Sehr geehrter Herr Bohnet,
ich schöpfe gerade riesige Hoffnung, da ich dieses Forum gefunden habe und Sie mir anhand Ihrer Antworten ein sehr professionellen Eindruck machen. Gerne würde ich mich auch per Teleberatung (falls so etwas möglich ist, ivh wohne in Mittelhessen und bin leider nicht mobil)an Sie wenden und wäre aufgrund meiner Beschwerden auch bereit, dies als Selbstzahlerin in Anspruch zu nehmen (soweit es für mich finanziell zu handlen ist). MeinProblem: ich bin 44 Jahre alt, ca 1.60 m groß ubd wiege ca 50 Kilo. Meine erste Periode hatte ich mit knapp 12 Jahren, familiärer Hintergrund: meine Mutter war verfrüht in den Wechseljahren (bereits mit 40 Jahren, sie nahm dann einige Jahre Hormone, allerdings ist das schon eine lange Weile her- das war Anfang der 90er), meine beiden Schwestern (eine zweieiige Zwillingsschwester, eine 5 Jahre ältere) sind beide auch früh in den Wechseljahren und nehmen wegen ihrer Beschwerden Hormone. Ich selbst leide nicgt erst seit gestern unter Beschwerden, die ich bereits vor 1,5 Jahren mit meinen Hormonen in Verbindung brachte: vor allem nachts schier unerträgliche Schwitzanfälle (es ist, als würde ich innerlich verbrennen oder auf einem Feuerball liegen), gefolgt von starkem Frieren, Gelenkschmerzen, depressive Stimmung, extrem trockene Haut, etc. Ich musste an einigen Tagen für die Arbeit morgens sogar krankmelden, da die Nacht zuvor so kräftezehrend war. Gestern Nacht musste ich dreimal meine Schlafwäsche wechseln, sie war nass, als wäre ich damit schwimmen gegangen..Ehrlich gesagt geht meine Lebensqualität gerade gegen null, weil die Kraft nach diesen Nächten fehlt. In meiner Stadt ist es sehr schwierig, Termine beim Frauenarzt zu bekommen..Als ich endlich einen hatte, sagte die Ärztin nach Bericht meiner Beschwerden (ich erwänte auch ausdrücklich, dass die Frauen meiner Familie ebenfalls früh in die Wechseljahre kamen) lediglich " das kann ich mir bei Ihnen nicht vorstellen, sie sind noch so jung". Als ich sagte, dass es aber alles danach aussieht und ich darum bitten würde, einen Hormonstatus zu erstellen, sagte sie, sie würde dies nicht tun und das Blutbild würde "ohnehin wenig aussagen". Ich bin sehr deillusioniert nach Hause und schwankte seitdem zwischen Verzweiflung, Resignation und dem Gefühl, ich würde mir Dinge einbilden. Nun habe ich es nicht mehr ausgehalten, da es immer heftiger wird mit den Beschwerden und habe versucht, bei einer anderen Frauenärztin unterzukommen .Nach 3 Monaten Wartezeit auf den Termin konnte ich ihr endlich von meinen Problemen berichten. Ich berichtete auch, dass ich übrigens fast 20 Jahre quaso durchgängig die Pille Valette genommen habe (früher ursprünglich weren starker Akne verschrieben, dann wegen Verhüting und Haut weitergenommen). DiesePille habe ich vor ca 2 Jahren abgesetzt, da ich die Verhütung nicht mehr brauchte und auch immer ziemlich dolle "Reiterhosen" davon hatte, die es schwer machten, passende Hosen zu finden. Ich glaube, dass das Absetzen vielleicht eine schlechte Idee war, denn seitdem wurden die Hitzewallungen bedeutend und auch die Stimmung wurde bedeutend schlechter..Ob es tatsächlich daran liegt, kann ich as nicht-Mediziner natürlich nicht beweisen. Ich wartete nach Blutabnahme 1 Monat auf den nächsten Termin bei der Frauenärztin, an dem sie sich zum Ergebnis meiner Blutabnahme äußern wollte.
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Meine Werte: LH= 42,5 IU/l , FSH= 44,1 IU/l, 17beta Östradiol= 64, 4 pg/ml, TSH= 0,58 mU/l, fT4= 1,68 ng/dl.
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Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich wg Schilddrüsenunterfunktion L-Thytoxin (100 mg) nehme, seit ich 14 bin (auch am Tag der Blutabnahme genommen.) Die Ärztin hatte eigentlich gesagt, man müsse mehrmals Blut abnehmen, da die Werte stark schwanken, davon war nun aber nicht mehr die Rede. Sie verschrieb mir die Pille Slinda (4 mg Drospirenon) . Ich hatte ihr mitgeteilt, dass meine Zwillingsschwester (mit sehr ähnlichen Problemen-bloß noch nicht so lange wie ich,) zur Therapie die Pilla "Swingo" bekommen hat und ihre Hitzewallungen wohl dadurch nahezu verschwunden sind. Sie sagte, in ihrer Praxis würden sie für Frauen ab 40 allerdings kein Präparat mit Gestagenen und Östrogenen verschreiben..zu Hause angekommen habe ich sehr viel nachgelesen und hatte nach all der Lektüre den Eindruck, dass bei der alleinigen Gabe von Drospirenon die Hitzewallungen evtl.nicgt ausreichend behandelt wären, da evtl doch auch ein Östrogen benötigt wird? Leider wird teilweise auch von Hitzewallungen als Nebenwirkungen der Slinda berichter, was ja komplett kontraproduktiv wäre? Vielleicht war der Wert von 64,4 Östradiol ja einem "guten Tag" genommen worden (Siehe Schwankungen?) Leider ist es nun so, dass die Beschwerden nach 9 Tagen Einnahme der Slinda nicht besser wurden, sondern mindestens gleich blieben..Ich habe eine fürchterliche Nacht mit nassschwitzen, wieder nicht schlafen können und abwecselndem Fieren hinter mir und bin völlig gerädert. Falls es von Belang ist: der Östradiol-Wett meiner Zwillingsschwester war nur bei ca 10, die anderen Werte bekam sie nicht genannt. Können Sie mir vielleicht mit einer Therapieempfehlung helfen? Ich bin wie gesagt mittlerweile wirklich verzweifelt und sehe mein Leben durch due Finger gleiten. Es ist schon sehr scwer für mich zu akzeptieren, kinderlos zu bleiben, aber diese schlaflosen Nächte ertrage ich wirklich nicht mehr. Ich muss schließlich im Alltag " meine Frau stehen", was kaum mehr möglich ist. Ich wäre Ihnen immens (!) dankbar für jegliche Hilfe und setze sehr viel Hoffnung in Ihre Einschätzung. Können Sie auch Rezepte ausstellen, falls Sie eine andere Medikation in Betracht ziehen würden? Mein nächster Termin bei der Frauenärztin ist leider erst in 4 Monaten und ich bin übetfragt, wie ich diesen Alltag so lange noch aushalten soll. Hoffentlich sind hier nicht zu viele Tippfehler, muss diesen Tezt auf einem kleinen Handy tippen.
Nachtrag: ich vergaß zu erwähnen, dass ich seit fast 4 Monaten keine Petiode mehr hatte (keine Schwangerschaft).
Hoffnungsvolle Grüße aus Marburg.
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Expertise und Erfahrung.
J.R.