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Slinda wirkt nicht gegen Beschwerden, verzweifelt

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

04.01.2024 | 15:02 Uhr

Sehr geehrter Herr Bohnet, 

ich schöpfe gerade riesige Hoffnung, da ich dieses Forum gefunden habe und Sie mir anhand Ihrer Antworten ein sehr professionellen Eindruck machen. Gerne würde ich mich auch per Teleberatung (falls so etwas möglich ist, ivh wohne in Mittelhessen und bin leider nicht mobil)an Sie wenden und wäre aufgrund meiner Beschwerden auch bereit, dies als Selbstzahlerin in Anspruch zu nehmen (soweit es für mich finanziell zu handlen ist). MeinProblem: ich bin 44 Jahre alt, ca 1.60 m groß ubd wiege ca 50 Kilo. Meine erste Periode hatte ich mit knapp 12 Jahren, familiärer Hintergrund: meine Mutter war verfrüht in den Wechseljahren (bereits mit 40 Jahren, sie nahm dann einige Jahre Hormone, allerdings ist das schon eine lange Weile her- das war  Anfang der 90er), meine beiden Schwestern (eine zweieiige Zwillingsschwester, eine 5 Jahre ältere) sind beide auch früh in den Wechseljahren und nehmen wegen ihrer Beschwerden Hormone. Ich selbst leide nicgt erst seit gestern unter Beschwerden, die ich bereits vor 1,5 Jahren mit meinen Hormonen in Verbindung brachte: vor allem nachts schier unerträgliche Schwitzanfälle (es ist, als würde ich innerlich verbrennen oder auf einem Feuerball liegen), gefolgt von starkem Frieren, Gelenkschmerzen, depressive Stimmung, extrem trockene Haut, etc. Ich musste an einigen Tagen für die Arbeit morgens sogar krankmelden, da die Nacht zuvor so kräftezehrend war. Gestern Nacht musste ich dreimal meine Schlafwäsche wechseln, sie war nass, als wäre ich damit schwimmen gegangen..Ehrlich gesagt geht meine Lebensqualität gerade gegen null, weil die Kraft nach diesen Nächten fehlt. In meiner Stadt ist es sehr schwierig, Termine beim Frauenarzt zu bekommen..Als ich  endlich einen hatte, sagte die Ärztin nach Bericht meiner Beschwerden (ich erwänte auch ausdrücklich, dass die Frauen meiner Familie ebenfalls früh in die Wechseljahre kamen) lediglich " das kann ich mir bei Ihnen nicht vorstellen, sie sind noch so jung". Als ich sagte, dass es aber alles danach aussieht und ich darum bitten würde, einen Hormonstatus zu erstellen, sagte sie, sie würde dies nicht tun und das Blutbild würde "ohnehin wenig aussagen". Ich bin sehr deillusioniert nach Hause und schwankte seitdem zwischen Verzweiflung, Resignation und dem Gefühl, ich würde mir Dinge einbilden. Nun habe ich es nicht mehr ausgehalten, da es immer heftiger wird mit den Beschwerden und habe versucht, bei einer anderen Frauenärztin unterzukommen .Nach 3 Monaten Wartezeit auf den Termin konnte ich ihr endlich von meinen Problemen berichten. Ich berichtete auch, dass ich übrigens fast 20 Jahre quaso durchgängig die Pille Valette genommen habe (früher ursprünglich weren starker Akne verschrieben, dann wegen Verhüting und Haut weitergenommen). DiesePille habe ich vor ca 2 Jahren abgesetzt, da ich die Verhütung nicht mehr brauchte und auch immer ziemlich dolle "Reiterhosen" davon hatte, die es schwer machten, passende Hosen zu finden. Ich glaube, dass das Absetzen vielleicht eine schlechte Idee war, denn seitdem wurden die Hitzewallungen bedeutend und auch die Stimmung wurde bedeutend schlechter..Ob es tatsächlich daran liegt, kann ich as nicht-Mediziner natürlich nicht beweisen.  Ich wartete nach Blutabnahme 1 Monat auf den nächsten Termin bei der Frauenärztin, an dem sie sich zum Ergebnis meiner Blutabnahme äußern wollte.

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Meine Werte: LH= 42,5 IU/l , FSH= 44,1 IU/l, 17beta Östradiol= 64, 4 pg/ml, TSH= 0,58 mU/l, fT4= 1,68 ng/dl. 

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Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich wg Schilddrüsenunterfunktion L-Thytoxin (100 mg) nehme, seit ich 14 bin (auch am Tag der Blutabnahme genommen.) Die Ärztin hatte eigentlich gesagt, man müsse mehrmals Blut abnehmen, da die Werte stark schwanken, davon war nun aber nicht  mehr die Rede. Sie verschrieb mir die Pille Slinda (4 mg Drospirenon) . Ich hatte ihr mitgeteilt, dass meine Zwillingsschwester (mit sehr ähnlichen Problemen-bloß noch nicht so lange wie ich,) zur Therapie die Pilla "Swingo" bekommen hat und ihre Hitzewallungen wohl dadurch nahezu verschwunden sind. Sie sagte, in ihrer Praxis würden sie für Frauen ab 40 allerdings kein Präparat mit Gestagenen und Östrogenen verschreiben..zu Hause angekommen habe ich sehr viel nachgelesen und hatte nach all der Lektüre den Eindruck, dass bei der alleinigen Gabe von Drospirenon die Hitzewallungen evtl.nicgt ausreichend behandelt wären, da evtl doch auch ein Östrogen benötigt wird? Leider wird teilweise auch von Hitzewallungen als Nebenwirkungen der Slinda berichter, was ja komplett kontraproduktiv wäre?  Vielleicht war der Wert von 64,4 Östradiol ja einem "guten Tag" genommen worden (Siehe Schwankungen?) Leider ist es nun so, dass die Beschwerden nach 9 Tagen Einnahme der Slinda nicht besser wurden, sondern mindestens gleich blieben..Ich habe eine fürchterliche Nacht mit nassschwitzen, wieder nicht schlafen können und abwecselndem Fieren hinter mir und bin völlig gerädert. Falls es von Belang ist: der Östradiol-Wett meiner Zwillingsschwester war nur bei ca 10, die anderen Werte bekam sie nicht genannt. Können Sie mir vielleicht mit einer Therapieempfehlung helfen? Ich bin wie gesagt mittlerweile wirklich verzweifelt und sehe mein Leben durch due Finger gleiten. Es ist schon sehr scwer für mich zu akzeptieren, kinderlos zu bleiben, aber diese schlaflosen Nächte ertrage ich wirklich nicht mehr. Ich muss schließlich im Alltag " meine Frau stehen", was kaum mehr möglich ist. Ich wäre Ihnen immens (!) dankbar für jegliche Hilfe und setze sehr viel Hoffnung in Ihre Einschätzung. Können Sie auch Rezepte ausstellen, falls Sie eine andere Medikation in Betracht ziehen würden? Mein nächster Termin bei der Frauenärztin ist leider erst in 4 Monaten und ich bin übetfragt, wie ich diesen Alltag so lange noch aushalten soll.  Hoffentlich sind hier nicht zu viele Tippfehler, muss diesen Tezt auf einem kleinen Handy tippen.

Nachtrag: ich vergaß zu erwähnen, dass ich seit fast 4 Monaten keine Petiode mehr hatte (keine Schwangerschaft).

Hoffnungsvolle Grüße aus Marburg.

Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Expertise und Erfahrung.

J.R.

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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04.01.2024, 18:07 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wie Sie im Forum erkennen können, sind Sie leider eine von vielen, denen keine angemessene Diagnostik bzsw Therapie zuteil wird.

Sie sind in der Tat vorzeitig in den WJ und die Werte weisen darauf hin, dass die Eierstöcke (weitgehend) erloschen sind. - Sie brauchen abends vor dem Schlafengehen z.B. einen Hub Östradiol Gel und es wäre sinnvoll, dass Sie ca. 1 Std. zuvor eine Kapsel Progesteron einnehmen. Erkundigen Sie sich in der Apotheke, welche Präparate dazu infrage kommen, da ich hier keine Empfehlung geben darf. Dann rufen Sie in der Praxis an und sagen Sie würden gerne ein Rezept darüber abholen! Auch könnte der Hausarzt ein Rezept ausstellen.

Ihre Knochendichte sollte zeitnah gemessen werden! Vit D!? s.u.a. www.medivital.eu

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04.01.2024, 22:32 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet, 

Sie praktizieren nicht als Arzt, oder? Ansonsten würde ich mich sehr gerne medizinisch von Ihnen beraten lassen und würde dafûr auch mit dem Zug nach HH (?) fahren, die Beratung selbstverständlich auch angemessen bezahlen. Soviel ist mir meine (seit einiger Zeit kaum nich vorhandene) Lebensqualität mindestens wert! Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie so schnell geatwortet haben und habe endlich (!) nicht mehr das Gefühl, mit meinen Problemen nicht ernstgenommen zu werden. Um mein Selbstwertgefühl/ meinen Mut ist es aufgrund einiger Schicksalsschläge gerade nicht so gut bestellt und ich muss gestehen, dass ich wirklich Angst davor habe, mit den Damen der Rezeption od. Der Ärztin in den Konflikt bezüglich der Medikations-Änderung zu gehen. Schließlich zweifele ich ja somit die Wahl der Medikation der Ärztin an und verlange eine andere Therapie. Sie werden in der Praxis bestimmt wissen wollen, wie ich darauf komme, dass ich statt Drospirenon 4 mg Estradiol gel und Progesteron brauche. Wenn ich dann dort sage, dass ich online um Rat gefragt habe, sind sie bestimmt sehr schlecht auf mich zu sprechen. In der Apotheke habe ich heute bereits um Rat gefragt, wurde aber an ytnäkologen verwiesen :,( Bin mir leider ziemlich sicher, dass mir bei meinem Hausarzt dasselbe passiert, er wird sicher sagen, dass das Thema Hormone und Wechseljahre nicht seine Expertise sind und dass ich meine Ärztin fragen möge. Verzweifle gerade ziemlich und habe Angst vor der nächsten Nacht. Können die Gelenkschmerzen (v.a.Hüfte) auch von den unbehandelten vorzeitigen Wechseljahren kommen? Ich habe mich jetzt so gut es geht eingelsen und hätte noch folgende Frage: kennen Sie vielleicht einen Arzt, dem Sie mir empfehlen können, der mir das Rezept ausstellen würde?  Vielleicht könnte ich es ansonsten bei einer "online Praxis" (sie 123 doc o.ä.) versuchen? Letzte 2 Fragen (versprochen): Sollte ich denn das Progesteron am besten durchgängig abends einnehmen, oder nur 10 Tage bzw in der zweiten Zyklushälfte?  Würden 100 mg reichen oder ist 200 mg eher state of arts? Das Estradiol-Gel ist immer gleich dosiert(egal, welcher Hersteller?) 

Ich sende herzliche Grüße und nochmal ein riesiges Danke. Ich findees toll, was Sie machen und dass Sie Frauen mit ihren Beschwerden nicht im Stich lassen. 

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

J. Rost

 

Experte-Bohnet
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05.01.2024, 08:01 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich halte durchaus einige Male im Jahr noch für "schwierige Fälle" eine Sprechstunde ab; demnächst am 18. bzw. 19.1. in einer Praxis von befreundeten Ärzten in Lippstadt: Dr-Leineweber.de; eine Praxis unterhalte ich selbst nicht mehr!

Unter Berücksichtigung Ihrer Körpermaße sollten sowohl ein Hub Ö Gel als auch 100 mg P-Kapseln durchgehend angewendet werden.

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05.01.2024, 17:53 Uhr
Antwort

Nochmals herzlichen Dank für die zeitnahe Antwort! Wenn Sie die Sprechstunde für besonders komplizierte Fälle extra noch abhalten, möchte ich natürlich ungern jmd den "Platz" wegnehmen..Vielleicht wäre es möglich in der mit Ihnen befreundeten Praxis per telefonischer Beratung und mit Verweis auf Sie (unter Vorlage des Untersuchungsergbnisse zu den Hormonen) ein Rezept zu bekommen?  Oder dürfen das nur bestimmte Arztpraxen per telefonischer/Vdeoberatung machen und dann abrrchnen? Ich hatte vergessen zu sagen, dass die Frauenärztin bei mir zwei (wohl- wie sie sagte- nicht behandlingsbedürftige Myome (wohl klein) entdeckt hatte. Spricht das gegen Östrogen und Progesteron? 

Wünsche Ihnen einen entspannten Abend! 

 

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29.01.2024, 13:16 Uhr
Kommentar

Guten Tag Herr Bohnet, vorletzten Donnerstag bin ich nach Lippstadt zu Ihrer Beratung gefahren und habe seit Mittwoch Estrogel (1Hub)und Famenita(200 mg) verwendet. Nun habe ich gestern eine Blutung bekommen. Die letzte war ca Mitte Oktober. Die Praxis hat mir heute auch die Blutwerte gesendet, für die ich als medizinischer Laie aber bitte eine Erläuterung bräuchte, um sie zu verstehen (da einige ja im Plus bzw Minus sind). Der Östrogenwert weicht sehr von dem im Dezember ab (Dezember : ca. 60, jetzt über 200 und mit "plus" markiert), obwohl ich zum Zeitpunkt der zweiten Blutabnahme noch nicht mit dem Estrogel/ Progesteron begonnen hatte. Vielleicht hat das etwas mit der kurzzeitigen Einnahme der Slinda (unter 14 Tage) zu tun, die ich allerdings am 07.01. (also vor dem Termin bei Ibnen am 18.01.) abgesetzt hatte? Ich habe Ihnen auch per Email geschrieben und würde mich über  eine Antwort per Email freuen.

Viele Herzliche Grüße und nochmal danke für den Termin, den Sie mir eingeräumt haben!

J.R.