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Schwierige Einstellung der HRT

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

06.12.2019 | 12:53 Uhr

Sehr geehrter Her Prof Bohnet,

ich wende mich an Sie, da ich sehr verzweifelt bin und die Einstellung meiner HRT wohl etwas schwierig ist und ich völlig hilflos fühle.

Ich bin 50J alt, wiege 64 kg bei 175 cm bin selbstständig hausärztlich tätig und vermag den Alltag und das berufliche zur Zeit kaum zu bewältigen.

Aufgrund von Beschwerden wie Gelenkschmerzen in den Fingern, extremen Hitzewallungen in der Nacht und Stimmungstiefs mit Änsten bei deutlich geringer werdenden Blutung, die aber regelmäßi blieb, folgende Laborwerte (Follikelphase) am 27.9.19 bestimmt:

Östradiol 108 pg/ml

LH 5,6mlU/ml

FSH 6,7

Progesteron <0,1 ng/ml

TSH 1,5, Vit D 37

Habe dann mit Femoston conti 1/5mg begonnen und schon nach 2Tagen eine deutliche Verbesserung auch hinsichtlich der Stimmungslage verspürt.

Eine Kontrolle am 10.10 ergab folgende Werte:

E2 135

LH 9,5

FSH 3,0

Progesteron 8

Testosteron 0,07 ng/ml

Prolactin 321 mlU/l

3Wochen nach Beginn mit Femoston conti, kamen die Beschwerden zurück, auf Anraten meiner Gynäkologin habe ich ab 21.10.19 Femoston conti 1/5 abends 2 tbl eingenommen.

Darunter Gewichtszunahme von 5kg und keine Verbesserung.

 

Am 5.11. 19 riet man mir Femoston mono 2mg + Progesteron Weichkapsel 200mg abends zu nehmen.

weiter eher Verschlechterung, Stimmung sehr ängstlich, Schweiß in der Nacht in extremes Brustspannen.

am 14.11. dann folgende Laborwerte:

E2 100 ung Progesteron 4

Darauf habe ich das Utrogest 100 zusätzlich zur abendlichen oralen Einnahme von 3 Tbl  morgens vaginal genommen.

Keine Verbesserung..

Labor vom 28.11.19.

E2 59

E1 453ng/l ..?! lt meinem Labor ist der Grenzbereich bis 300 in der Lutealphase

FSH 1,8

Progesteron 14 (vaginal 100 mg utrogest 2h vorher eingeführt.)

 

seit 30.11. extreme Verschlechterung der Stimmungslage, Schmierblutungen nit Unterleibsschmerzen und extremem Brustpannen, trotz Urlaub auf Mallorca mit meinem zum Glück sehr verständnisvollen Mann..

Nun habe ich schon viel in Ihrem Expertenrat gestöbert und könnte mir Vorstellen, dass ich vielleicht "überöstrogenisiert" bin?

Mein Plan wäre jetzt aufgrund der Blutung und des Brustspannens, ganz abgesehen von meiner weinerlich/ ängstlichen Stimmungslage die HRT 4d zu pausieren und dann mit 1Hub Estreva Gel ung Progesteron Kapsenl abends weiterzumachen?

Was halten Sie davon? Haben sie eine bessere Idee?

Ich bin Ihnen für Ihren Expertenrat außerordentlich dankbar, denn ich möchte wieder"die Alte" sein und mit Freude für meine Patienten da sein.

Auch für meine Familie ist die Situation nicht ganz einfach, obwohl ich mich zusammenreisse.

 

Ganz herzlichen Dank schon einmal für Ihre Hilfe

 

Mit den besten Grüßen aus NRW

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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08.01.2020, 07:58 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das spricht gegen eine zu hohe Dosierung! - Nach 18.00 absolut nichts mehr essen und keine süßen Getränke!

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08.01.2020, 17:31 Uhr
Kommentar

Ich glaube das war gar nicht für meinen Chat gedacht, oder?;-)

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08.01.2020, 08:26 Uhr
Antwort

Vielen lieben Dank für die Antwort!

entschuldigen Sie bitte, wenn ich noch mal nachfrage:

Ich habe jetzt nicht ganz verstanden warum der Nachtschweiß  gegen eine hohe Dosierung  spricht? Mein Eindruck war ja eher dass ich nicht hoch genug dosiert bin.

Unsere Familie ist erst spät, so gegen 20:00 Uhr zu Abend.

Ich nehme die LF  zum Abendbrot, das besteht aber auch zum Abschluss aus etwas süßem.

Wird hierdurch die Resorption gestört?

Noch mal vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!

 

 

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08.01.2020, 10:34 Uhr
Antwort

Mein Gott, was bin ich durcheinander.

Diese Hormone bringen einen wirklich an seine kognitiven Grenzen.

Entschuldigen Sie bitte die Rechtschreibfehler....

Zum Glück besitze ich, glaube ich, eine Inselbegabung, ,die mich in meinen Praxisräume funktionieren lässt..
Nach der Sprechstunde ist allerdings auch komplett die Luft raus und ich kann nur noch auf Stammhirnfunktion  agieren.

Aufgrund ihres Experten Chats und der Beratung meiner HormonellenDysregulation haben schon einige Patientinnen von mir davon profitiert und eine Präemenopausale Störung wurde entdeck, und zum Endokrinologen weiter überwiesen.

Daher noch mal im Namen all dieser Patientinnen vielen herzlichen Dank für Ihr Engagement in diesemForum! 

Ich bin umso dankbarer, dass ich mich hier an Sie wenden kann.

Auch als Mediziner sieht man wie hilflos man in den eigenen Belangen ist!

Experte-Bohnet
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09.01.2020, 07:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie geben Symptome an, welche meist für ein zuviel an Ö sprechen, aber dies ist im Moment nicht nach zu vollziehen! Möglich ist auch, dass Zucker so etwas hervor ruft. Also insgesamt wenig KH und vor allem abends nichts Süßes!

Ich denke, Sie sollten, wenn auch leicht gesagt, mehr Gelassenheit mitbringen und vor allem Geduld!