Guten Morgen Herr Prof. Bohnet,
vielen Dank vorweg für diese unkomplizierte Möglichkeit, so individuelle Antworten auf so vielfältige Unsicherheiten und Fragen zu bekommen! Ich habe Ihr Protal zwar durchforstet und schon einige wertvolle Hinweise bekommen, aber am Ende ist der Einzelfall dann doch wieder ein wenig anders...
Ich bin 55 Jahre alt, 1,82m, 73kg und hatte 2017 nach schweren Blutungen durch eine Adenomyose eine LASH. Nach ca. 1 Jahr kamen die Hitzwellen über Jahre in unterschiedlicher Intensität. Zwischendurch hatte es den Anschein, dass es aufhört - um dann aber umso heftiger wieder loszugehen. Ich war der Meinung, dass es ein natürlicher, wenn auch äußerst unangenehmer Zustand sei, der mir auch immer wieder den Schlaf raubte.
Wie ich durch Ihre Antworten gelernt habe ist es normal, dass die Beschwerden im Sommer stärker werden. So war es jetzt auch wieder bei mir und zusätzlich bekam ich heftige Stimmungsschwankungen. 5 Jahre habe ich es "ausgehalten", jetzt wollte ich nicht mehr und habe einen Hormonstatus machen lassen. Dabei kam heraus, dass Estradiol unter der Messwertgrenze lag und das FSH sehr hoch ist.
Ich verstehe, dass das der Grund für die Hitzewallungen ist- aber warum ist dieser Wandel so holprig - warum passt das FSH sich nicht an, wenn kein Estradiol mehr gebildet wird?
Ich bekomme jetzt über 14 Tage morgens 2 Hübe Estreva, abends 200mg famenita. Danach 1 Hub Estreva, PRog. weiter. Die Einnhamezeiten habe ich nach Ihren Empfehlungen angepasst und es wird auf jeden Fall besser.
Jetzt bin ich aber noch wegen der Progesteron Einnahme etwas verwirrt: Die Empfehlung besagt ja kein Progesteron bei LASH, weil eine Zellveränderung der Gebärmutterschleimhaut nicht mehr zu befürchten ist. Progesteron lindert ja aber auch Schlafprobleme und wirkt stimmungsausgleichend - mit und ohne Gebärmutter, oder?
Und ist das Verhältnis von Estradiol zu Progesteron nicht auch ausschlaggebend? Eine alleinige E2-Gabe würde doch dann zu einer Estradiol Dominanz führen?
Und die letzte Frage ich meine gelesen zu haben, dass eine Studie belegt hat, dass Progesteron (gerade bioidentisch) zu Zellveränderungen an den Eierstöcken führen kann. Haben Sie auch die Beobachtung gemacht?
Herzlichen Dank für Ihre Mühe und Ihre Zeit