Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,
mir wurde im April ein Eierstock entfernt. Ich hatte gehofft, dass der zweite Eierstock die Funktion des ersten mitaufnimmt. Ich hatte noch zwei Blutungen und seit Sommer dann keine mehr. Dafür habe ich 7 Kilo (trotz viel Sport und Nahrungsreduktion zugenommen) und Kopfschmerzen. Vor der OP hatte ich eine gut eingestellte SD (L-Thyroxin 100) und Blutdruck 2,5 Bisoprolol.
Im September wurden bei mir die Blutwerte getestet:
FT4 14.4 (Referenz 9.3-17)
TSH 1,7 (Referenz 0,27-4,2)
Estradiol 35,5 pg/ml (Referenz;Follikelphase 12,4 - 233; Ovulationsphase 41 -398; Lutealphase 22,3 -341; Postmenophase unter 5 -138)
FSH 39,4 mIE (Referenz Follikelphase 3,5 -12,5; Ovulationsphase 4,7-21,5, Lutealphase 1,7 -7,7 Postmenophase 25,25,8 - 134,8)
Anti-Müller-Hormon unter 0,01 ng/ml
Weitere Werte wurden nicht getestet.
Aufgrund der Werte und meines Alters riet mir mein Gyn zur HRT. Ich war dieser auch sehr aufgeschlossen, um insbesondere einer Osteoporosegefahr zu begegnen.
Begonnen habe ich am 22.10.2018 mit einem Hub Gynokadin morgens und 100 mg Progestan vaginal abends. Allmählich stellten sich starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, leichte Übelkeit, Blutdruckschwankungen und Benommenheit ein. Da ich den Betablocker bis dato abends genommen habe und das Progestaron auch blutdrucksenkend ist, habe ich alles noch einmal umgestellt: Morgens Bisoprolol und L-Thyroxin, abends 1 Hub Gynokadin und 100 mg Progestan. Leider sind die Beschwerden auch so nicht besser geworden. Auch der Versuch Progestan oral zu nehmen, hat keine Besserung gebracht. Mein Gyn riet mir, nur noch einen halben Hub Gynokadin zu nehmen. Das versuche ich jetzt seit drei Tagen ohne Besserung. Am schlimmsten sind die Beschwerden morgens. Seit heute habe ich auch noch eine starke Blutung bekomme, obwohl ich Progestan durchgängig nehme (gestern allerdings oral statt vaginal)
Ich überlege nun das Progestan für eine Woche wegzulassen, da ich vermute, dass die Beschwerden daher kommen. Ich hatte auch schon Probleme mit der Mirena, vorher allerdings die Pille Valette gut vertragen. Kann es sein, dass „Frau“ so auch Progestaron reagiert?
Mir ist klar, dass das Progestan nicht hoch dosiert ist und eigentlich auch relativ nebenwirkungsarm ist. Aber irgendwoher müssen die Beschwerden ja kommen. Vor der Therapie waren die Kopfschmerzen bei Weitem nicht so schlimm und die Benommenheit, Müdigkeit und Sehstörungen sind neu.
Was würden Sie mir raten? Wenn das Progestan ursächlich sein sollte, was gebe es für Alternativen (anderes Präperat, transdermal?). Da ich meine Gebärmutter noch habe, benötige ich etwas zum Schutz dieser.
45 Jahre
Gewicht: 86 Kilo, 170 cm
Vitamin D stabil bei 38 - 40
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für Ihren Rat. Da ich zwei doch noch recht kleine Kinder habe, würde ich gerne bald wieder aktiv am Leben teilnehmen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ratsuchende