Avatar

Pille als geeignete Hormonersatztherapie?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.04.2019 | 11:51 Uhr

Sehr geehrter Experte-Bohnet, 

ich habe ein sehr spezielles Problem. Ich bin 30 Jahre alt und habe seit einem halben Jahr eine Hormonstörung (kein Wechsel- FSH Wert immer normal), die, aufgrund der niedrigen Östrogen- und Progesteronwerte (ich habe keinen Eisprung, begonnen hat alles mit einer Polymenorrhoe) zu Hormonentzugsbeschwerden führt: Extreme Schlafstörungen, trockene Augen und Nase, depressiv verstimmt, abgeschlagen, deutlich verminderte Leistungsfähigkeit, Haarausfall am ganzen Kopf, Akne am Rücken, unreine Haut im Gesicht. 

Ich habe eine hormonelle Vorgeschichte, die bestimmt eine Rolle spielt: Menarche mit 15 1/2; nach einem halben Jahr Pilleneinnahme bis 19; danach Hormonersatztherapie bis 25 mit Östradioltropfen und Progesteronzäpfchen, weil ich lange Zeit 55kg bei einer Größe von 179cm wog; 1 Jahr Jogging-Amenorrhoe; insgesamt 3 Jahre in meinem Leben natürliche Zyklen- vor der Polymenorrhoe hatte ich in der 2. Zyklushälfte Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörung vor der Regel...vielleicht Vorboten der Funktionsstörung. 

Mein jetziger Frauenarzt hat mir erklärt, dass meine männlichen Hormone zwar im Normalbereich liegen, allerdings können sie besser wirken, weil Östrogen, Progesteron und SHBG erniedrigt seien.. er meinte die Hormonstörungen in der Vergangenheit führten vermutlich zu diesem Problem. 

Er hat mir die Pille Midane verschrieben weil er meinte das Cyproteronacetat sei das geeignete Gestagen für mich. Können denn die künstlichen Hormone in der Pille auch meine Hormonentzugsbeschwerden beseitigen? Ich nehme sie nun den 5. Tag ein und merke bei meinem Schlaf keine Verbesserung...Nach welcher Einnahmedauer ist denn mit einer Verbesserung zu rechnen?

Ich lese immer wieder, dass es besser wäre mit natürlichem Progesteron und Östrogen zu ergänzen... und sollten die Androgenisierungserscheinungen nicht sowieso wieder verschwinden sobald Östrogen- und Progesteron in einem normalen Bereich sind? SHBG würde dann ja auch automatisch wieder ansteigen, wenn die weiblichen Hormone wieder normal sind oder? 

Z.B. hatte ich damals nach Absetzen der Pille auch Haarausfall, der sich mit Beginn der HRT mit Östradioltropfen und Progesteronzäpfchen normalisiert hat.

Ich bedanke mich für Ihre Meinung! 

MfG 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

5
Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
Beitrag melden
28.11.2019, 03:26 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

2mg sind üblicherweise ausreichend und haben die Potenz von mindestens 200 mg Progesteron!

Beitrag melden
28.11.2019, 06:32 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre rasche Antwort! 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
28.11.2019, 22:43 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

wünsche guten Erfolg!

Beitrag melden
30.11.2019, 17:43 Uhr
Kommentar

Vielen Dank! 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
01.12.2019, 00:05 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Schönen Advent!

Beitrag melden
20.07.2020, 23:07 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet, 

ich habe Mitte Jänner meine Hormontherapie abgesetzt, da meine Endokrinologin meinte, dass da gute Chancen wären, dass sich mein Zyklus von selbst wieder einpendelt. 

Gesagt getan habe ich abgesetzt und tatsächlich hatte ich einen Monat nach Absetzen einen Zyklus von 36 Tagen mit Eisprung am 22. Zyklustag (parallel dazu habe ich Isoflavon 45 genommen und auf Ernährung und Mikronährstoffzufuhr geachtet). Danach hatte ich verrückte Zyklen: 25 Tage, 11 Tage, 17 Tage, 20 Tage, 10 Tage wieder 10 Tage und unlängst 32 Tage. Allerdings die darauffolgenden Zyklen verliefen ohne Eisprung mit 2 Zysten (einmal links, einmal rechts) und einer Follikelpersistenz. Immer wieder hatte ich dazwischen Brustspannen und die Blutungen waren zum Teil stärker und durchschnittlich 4-5 Tage lang. Seit die letzte Regel vorbei ist fühlt es sich wieder so an als käme der Zyklus nicht so in Gang, das merke ich zum Beispiel an einem trockenen Gefühl untenrum oder auch am Schlaf. Die Frauenärztin mit endokrinologischem Background meinte, dass die Eierstöcke gut aussehen und ich solle wieder Rotklee nehmen (hatte das Gefühl, dass mir das im Jänner/ Februar auch gut geholfen hat). Ich habe ja im Jahr 2019 zu viel hormonell interveniert mit Pille usw. wodurch so ein Zyklus schon länger gestört sein kann oder? Kann es vor dem Hintergrund schon sein, dass die Follikelphase jetzt im Gegenzug wieder sehr ausgedehnt ist und zwischenzeitlich Scheidentrockenheit z.B wieder auftritt (das hatte ich in den vergangenen Monaten z.B gar nicht mehr).

Ich habe das Laufen jetzt auch wieder sicherheitshalber eingeschränkt, weil mir vorkam, dass ich da, inkl. Bergwanderungen, wieder etwas zu viel gemacht habe. War schwierig bei dem schönen Wetter zu widerstehen. Was meinen Sie? Sehen Sie da eine Chance, dass sich da möglicherweise wieder etwas einpendelt ohne großartige Intervention? Zyklisch unterstützend 1mg Estradiol in Verbindung mit Utrogestan zu kombinieren ist nicht sinnvoll oder (habe ich auch schon mal gehört)? Danke für Ihre Meinung und entschuldigen Sie, dass meine Nachricht so lange ist. 

Mit lieben Grüßen Ella 

Experte-Bohnet
Beitrag melden
21.07.2020, 08:16 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das hört sich ja gut an! Es ist schon möglich, dass der Zyklus sich wieder irgendwie einpendelt, insbesondere wenn das Gewicht an oben tendiert und Sie ausgeglichen sind, was im Sommer durch Licht und Sonne häufiger ist als in der dunklen Jahreszeit. Es wäre ggf. auch mal das AMH zu messen; daran sieht man, was die Eierstöcke leisten können! 

Ö ein zu nehmen ist möglich, aber besser über die Haut!

Beitrag melden
21.07.2020, 09:07 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort ! Ja mein Gewicht ist jetzt besser mit 66-67kg bei 1,80 m. Ich bin auch etwas entspannter an die Sache herangegangen. Privat passt alles super und ich bin viel in der Natur.

Den AMH sollte ich einmal wieder messen lassen 3 Monate nach der Pille war der bei 0,85 im vergangenen Jahr. Allerdings meinte die Ärztin dass der von der Pille noch leicht verfälscht sein kann und man ein bisschen warten soll mit der 2. Messung. 

Also sollten alle Stricke reißen könnte man wieder mit einem Hub (oder halben Hub) Estrogel und Utrogestan starten? Lässt sich der Eierstock dann durch soetwas wieder komplett unterdrücken oder kann er da bei der Menge schon noch ein bisschen "mitarbeiten"? Ich versuche über den Sommer noch alles zu beobachten. 

An Zyklustag 5 war mein Östrogen bei 28pg/ml (FSH 6,3, LH 2,4) ist das denn halbwegs ok oder auch zu niedrig für ZT 5? 

Was halten Sie vom Einfrieren von eigenen Eizellen? Ich habe mir das schon überlegt, weil ein Kinderwunsch bei meinem Partner und mir erst in 1 1/2 Jahren ca. bestehen würde- und ich dachte nur sicher ist sicher. 

 

Vielen Dank für Ihr Bemühen! 

Lieben Gruß