Hallo Prof.Bohnet!
Meine Frage hat nur so halb mit Hormontherapie zu tun, eher mit Frauenheilkunde im Allgemeinen. Hoffe, Sie können mir trotzdem helfen.
Kurze Info zu mir: 24, BMI 20, PCOS (bemerkbar durch Oligomenorrhoe, manchmal Amenorrhoe und nachgewiesen zu viele männl.Hormone, keine Insulinresistenz, äußerlich bisher keine Vermännlichung)
Seit gestern habe ich rechts unten Unterleibsschmerzen, allerdings nicht sooo schlimm. Äußert sich so: Ein relativ konstanter leichter Schmerz, würde ihn als leichtes Stechen/Ziehen bezeichnen. Dachte zuerst an den Blinddarm (da auch rechts), da der Schmerz aber relativ weit unten Richtung Scheide ist, kann ich mir das kaum vorstellen, auch wenn die Gegend auch die Leiste ist. Im Laufen wird es nicht schlechter, beim Autofahren habe ich heute aber z.B. die Erschütterungen gemerkt. Zwischendurch ist der Schmerz mal für ein paar Minuten weg, kommt aber immer wieder, ist bislang aber aushaltbar, besorgt mich nur etwas, da ich ihn so eigentlich nicht kenne. Auch Regelschmerzen fühlen sich anders an.
Bin mir eigentlich sicher, dass ich nicht schwanger bin. Bin gerade beim ZT 24, kann mir auch nicht vorstellen, dass das PMS ist, weil ich das so früh normalerweise von mir nicht kenne.
Haben Sie eine Idee, was das sein könnte oder einen Tipp, was ich tun kann? Vielleicht erst einmal selbst etwas bevor ich zum Arzt gehe? Vielleicht geht es ja von selbst wieder weg?! Oder könnte es auch etwas "nicht gynäkologisches" sein?
Ultraschall wurde bei mir zur Diagnosestellung von PCOS damals nicht gemacht. Könnten die kleinen Zysten, die Frau bei PCOS hat, schmerzen? Ich dachte, die wären dafür viel zu klein...
Danke für Ihren Rat!
PCOS und Unterleibsschmerzen
Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage an Experte-Bohnet
Antwort von Experte-Bohnet
Unter Berücksichtigung, dass Sie sehr schlank sind, haben Sie kein "echtes bzw. typisches" PCO-Syndrom. Dennoch kommt es zur Eireifungsstörung und nicht selten zu einem großen Follikel rel. spät im Zyklus. Wenn der Eisprung, wie häufig, ausbleibt, entsteht eine Zyste und diese könnte solche Beschwerden machen, wie Sie sie beschreiben. Dann werden auch etwas vermehrt männliche Hormone gebildet. Meistens erledigt sich dies von selbst.
Nehmen Sie doch einfach eine Pille!
Es könnte auch gut sein, wenn Sie einige wenige Pfunde zunehmen.
Machen Sie viel (Leistungs-) Sport? Was arbeiten Sie?
Sie sollten auf eine ausreichende Vit D Versorgung achten!
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Hallo Prof.Bohnet!
Danke für Ihre schnelle Antwort.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass ich in den letzten 3 Monaten 8kg abgenommen habe, mein BMI also vorher bei 24 war (was aber ja auch noch einigermaßen ok war). Es war ein hartes Stück Arbeit (ich nehme nicht soooo leicht ab). Habe wenig gegessen und 2x pro Woche Sport gemacht, mache aber keinen Leistungssport. Ich habe einen Bürojob, sitze also noch dazu dummerweise viel.
Das Ganze habe ich einerseits für mich getan, andererseits möchte ich bald Kinder haben und es am liebsten ohne Clomifen o.ä.schaffen, zumindest versuchen. In sofern ist eine Pille vielleicht nicht die richtige Lösung?!
Ist es richtig, dass es da einen positiven Einfluss hat, abzunehmen und die Chance einen Eisprung zu "schaffen" steigt? Ich kann dazu nur sagen, dass der letzte Zyklus seit einer Ewigkeit der erste mit "nur" 32 Tagen war, vielleicht gab es ja mal einen Eisprung?!
Mir ist bewusst, ich werde sehr geduldig sein müssen um schwanger zu werden. Vielleicht ist es gerade gut, dass ich das weiß, dann hat man vorher schon die richtige Einstellung, weil unter Stress klappt es ja schon zweimal nicht.
Aber so wie Sie es schreiben, wäre der Schmerz ja eher ein Zeichen dafür, dass es in diesem Zyklus mal wieder keinen Eisprung gab....
Habe heute Nacht mit Wärmflasche geschlafen, hat aber nicht wirklich was bewirkt. Es ist weder besser noch schlechter heute Morgen. Habe versucht, die Lage noch einmal genauer zu "analysieren". Eigentlich liegt der Schmerz schon sehr weit unten.... auf dem Venushügel eher rechts.... das sind doch dann nicht die Eierstöcke oder? Vielleicht doch was anderes?
Schönes Wochenende!
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Hallo Kerstin,
Ich hatte die gleichen Symptome wie du, nachdem ich ca. 10mal den Arzt gewechselt habe, bin ich ins Krankenhaus gefahren, es war ein Leistenbruch.
LG, Konnie
Antwort von Experte-Bohnet
Grunds. ist die Gewichtsabnahme günstige, aber man sollte es nicht "übertreiben". Bis sich die hormonelle Situtation nach einer Gew.Reduktion stabilisiert, dauert es meist 6 Monate.
Die beste Fertiliät scheint nach neuen Veröffentlichungen "propere" Frauen zu haben, welche gut trainiert sind. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
Setzen Sie sich nicht unter Druck! Haben Sie schon Frühlingsferien gehabt?!
Kommentar von Experte-Bohnet
Da hatten Sie aber wirklich Pech, dass man das so spät erkannt hat!
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Hallo Konnie,
du Arme.... das klingt nicht gut. Danke auch für deinen Hinweis, aber nachdem es schon etwas besser ist, warte ich jetzt erst einmal noch ab, wird schon nicht so schlimm sein :)
LG zurück!
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Hallo Prof.Bohnet,
ich habe eigentlich auch nicht vor, weiter abzunehmen. Nur habe ich mittlerweile auch schon weniger Hunger, weil der Magen halt auch irgendwann anfängt kleiner zu werden, wenn man lange weniger isst.
Der Schmerz ist übrigens schon etwas besser geworden, zwar nicht weg, aber spüre ihn oft nur noch bei Druck auf die entsprechende Stelle. Wird schon wieder von selbst :)
Kann man es verallgemeinern, wie viele Eisprünge eine Frau mit PCOS (vielleicht wie bei mir mit dem Vorteil nicht übergewichtig zu sein) hat? Wie lange würden Sie es denn am meiner/unserer Stelle bei PCOS "alleine versuchen" ohne sich fremde Hilfe zu suchen? Die gängigste Methode ist Clomifen, richtig? Hat das viele Nachteile/Gefahren? Ich weiß nur von mehr Mehrlingsschwangerschaften. Sorry, wenn ich Fragen stelle, die jetzt hier unter WJ eigentlich nichts mehr zu suchen haben...
Danke für Ihre netten Auskünfte!
Noch etwas: Ich habe Ende dieser Woche sowieso einen FA-Termin. Sollte ich den Schmerz auch wenn er weg ist oder zumindest viel besser trotzdem erwähnen? Bin da normalerweise nicht so "zimperlich" und warte gerne erst mal ab...
Grüße aus Süddeutschland nach Hamburg!
Antwort von Experte-Bohnet
Ich denke, dass Sie sich durchaus untersuchen lassen sollen, auch mit Ultraschall. Dann sieht man auch neben Eibläaschen wie hoch die GMB-Schleimhaut ist.
Man könnte durchaus mal vom 3. bis 7. Tag 1/2 Clomifen ausprobieren; davon gibt es keine Mehrlinge.
Mit Ihrer positiven Einstellung haben, Sie gute Chancen!
Beste Grüße aus dem tief verschneiten HH!
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Hallo Prof.Bohnet!
Vielen Dank für Ihre netten Worte, das macht Mut, besonders wenn es bei der besten Freundin sofort geklappt hat (sie ist im 4.Monat) und man (bzw."frau") selbst weiß, dass sie nicht so gute Chancen hat und ja auch die Abgangsrate bei Frauen mit PCOS höher ist. Aber wie ich schon sagte: Das wird schon :) "think positive"
Wie gesagt, habe ich ja am Donnerstag sowieso einen FA-Termin und werde dann auf Ihren Rat zwecks Ultraschall mal nachfragen. Vielleicht ist es ja auch sinnvoll, die Hormone noch einmal bestimmen zu lassen? Was meinen Sie?
Darf ich mich mit dem Ergebnis noch einmal bei Ihnen melden (evtl. den Hormonwerten oder so, falls Sie auch meinen, das wäre sinnvoll)?
Beste Grüße zurück aus dem verregneten Frankenland! :)
Irgendwann kommt der Frühling schon noch, auch nach HH (spätestens nächstes Jahr....)
Antwort von Experte-Bohnet
Die Ärzte lassen sich ungern etwas "vorschreiben"; es fällt Ihnen sicher nicht schwer, charmant das Gespräch zu führen.
Gerne dürfen Sie sich jederzeit wieder melden.
Ja, eine positive Einstellung ist gut, auch wenn es manchmal schwer fällt!
PS Habe u.a. in ER studiert!
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Hallo Prof.Bohnet!
Das hatte ich schon befürchtet, dass ich es schon dem Arzt überlassen muss, ob er den Ultraschall macht und Hormonwerte bestimmt. Werde versuchen, es geschickt, charmant und freundlich anzustellen :)
Gibt es einen bestimmten Zyklustag/Zyklustage an denen man (bei PCOS) Hormone bestimmen sollte? Und gilt dasselbe auch für den Ultraschall (Eibläschen und GBMS) oder ist das egal?
Bei PCOS ist die GBMS wahrscheinlich eher zu hoch, richtig? Kann sie überhaupt zu hoch sein? Weiß nur, dass niedrig nicht gut ist.
Und hat jede Frau mit PCOS diese Eibläschen? Habe mal auf irgendeiner Seite gelesen, dass es nur 70% sind, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Finde es übrigens echt super, dass Sie sich neben der Arbeit hier auch noch Zeit für die Patientinnen nehmen!
PS. ER kenne ich durch Freunde sehr gut, auch wenn ich dort nicht wohne. Wie konnten Sie das schöne Frankenland nur verlassen und gegen HH tauschen? :)
Viele Grüße! Bei uns wird es langsam Frühling. Der kommt bestimmt auch bald nach HH!
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Entschuldigung, dass ich Sie noch einmal störe. Mir ist da nur gerade noch etwas eingefallen.
Es gibt ja bestimmte Impfungen, die man vor der Schwangerschaft gemacht haben sollte. Habe da gerade mal einen Blick in meinen Impfpass geworfen: Masern-Mumps-Röteln wurde 2x gemacht, Polio und Diphterie steht "fällig 2017", Hepatitis B wurde 3x gemacht (zuletzt Nov. 2007), Windpocken wurde 2x gemacht (Okt. 2011 und Januar 2012) weil ich noch keine Windpocken hatte (wurde vorher auch getestet). Reicht das oder fehlt da was oder muss man da noch einmal etwas auffrischen?
Danke!