Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,
da ich an einem Punkt angekommen bin, wo ich nicht mehr weiter weiß, möchte ich Sie nun um einen Rat bitten. Damit Sie die Zusammenhänge auf meinem Leidensweg verstehen, werde ich versuchen, meine Lebensgeschichte verständlich für Sie zusammenzufassen. Ich danke Ihnen, dass Sie meine Zeilen geduldig zu Ende lesen.
Ich bin 41 Jahre alt. Die Probleme mit meinem Hormonhaushalt fingen an, als ich etwa 16 J. alt war. Meine Periode war immer sehr schmerzhaft, am Ende so sehr, dass ich mit 19 J. wegen Hyperventillation im KH gelandet bin. Dort haben sie bei mir Endometriosenzysten festgestellt. Damit wurde ich monatelang behandelt. Danach ging mir einigermaßen gut.
Mit 21 J. wollte ich gern schwanger werden, es hat sich aber herausgestellt (drei Oberärzte waren derselben Meinung), dass ich auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen kann. Stattdessen mussten sie mir weitere Endometriosenherde entfernen, sodass meine Eisersöcke immer kleiner wurden. Einige J. später entschied ich mich für eine künstliche Befruchtung, so kam mein 1. Kind zur Welt.
Wie ein Wunder bin ich aber dann noch zweimal auf natürlichem Wege schwanger geworden. Bei meinem 3. Kind habe ich mich dann auf ärztlichen Rat sterilisieren lassen. Während der ganzen Jahre litt ich unter Schilddrüsenunterfunktion und Eisenmangel. Es wurde nach der Sterilisation auch nicht besser. Im Gegenteil: meine Blutungen waren sehr stark, deswegen habe ich dann permanent Eisenpräparate nehmen müssen. Einige Monate später habe ich gemerkt, dass es mir vor der Periode sehr schlecht geht. Ich hatte Stimmungsschwankungen und Brustschmerzen.
Die Ärzte haben mich damals aufgeklärt, dass ich nach der Sterilisation stärkere Blutungen bekommen könnte. Deshalb habe ich wohl meine Situation akzeptiert. Bis meine Lage sich weiter verschlechtert hatte: ich nahm rasant zu (30 kg), wurde lustlos, hatte keine Energie und unheimliche Brustschmerzen vor jeder Periode. Dazu kamen heftige Kopfschmerzen, Haarausfall, noch schlechtere Eisenwerte.
Diese Situation habe ich seit fünf Jahren und ich habe das Gefühl, dass es mit jedem Mal noch schlechter wird. Meine Hausärztin kennt sich leider nicht aus, meine Frauenärztin schrieb mir Duphaston auf, was ich aber gar nicht vertragen habe. Ich wurde davon richtig depressiv, die Schmerzen waren aber nicht weg. Danach habe ich von der natürlichen Progesteroncreme gelesen. Seit ca. acht Tagen creme ich mich damit ein, aber nur auf gut Glück, denn keine Ärztin konnte mir bisher sagen, wieviel ich von der Creme nehmen muss. Bisher habe ich keine positive Veränderung gemerkt. Die Schmerzen sind sehr heftig, so ähnlich wie ich sie beim Milchstau vor vielen Jahren hatte. In vier Tagen sollte meine Periode kommen und gerade habe ich das Gefühl, dass ich gleich platzen würde. Dabei habe ich meine Ernährung umgestellt und über 20 kg abgenommen. Nichts hilft mehr. Lieber Herr Professor, was soll ich nur tun? Mein Leben hat so keine Qualität mehr.
Meine Theorie ist, dass ich wohl zuviel Östrogene im Körper habe, deshalb werde ich demnächst eine Hormonwertbestimmung machen. Was ist Ihre Meinung, soll ich bei der Progesteroncreme bleiben? Wann kann man da eine Wirkung spüren? Und was ist Ihre Meinung von der Tablette "Urogest"? Könnte diese in meinem Fall helfen? Bin ich eigentlich in den Wechseljahren? Ist das überhaupt mit 41 J. möglich??
Danke, dass Sie mir "zugehört" haben. Für jede noch so kurze Antwort von Ihnen bin ich sehr dankbar.
Rosemarie