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Östrogendominanz

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

07.10.2015 | 01:50 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich bin 32 Jahre alt und vermute, dass ich unter PMS oder evtl. sogar unter einer Östrogendominanz leide.

Ich habe eine Vielzahl von Symptomen, die schleichend mit dem Absetzen der Pille "Valette" im Sommer 2010 begonnen haben. Es hat mit der Bildung von Zysten, ausbleiben der Menstruation und Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brust angefangen. Ich glaube mich zu erinnern, dass es einige Monate gedauert hat, bis diese Beschwerden aufgehört und der Zyklus sich wieder einigermaßen eingependelt hat.

Seitedem ist die Menstruation, auch im Vergleich zu "Pillenzeiten", sehr schwach ausgeprägt (nur der 2. Tag ist normal stark, am 1. und 3./4. Tag sind es eher Schmierblutungen) und kurz. Der Zyklus ist im Durchschnitt 25 Tage lang.

Die Pille hatte ich auf Grund einer starken Akne (Gesicht und Oberkörper) genommen. Davor hatte ich auch schon andere Präparate, wie z.B. die "Neo-Eunomin" und auch einige Jahre lang die "Diane 35" genommen. Mit der Einnahme der "Diane" hatte ich im Jahr 2004 begonnen, als bei mir ein Androgenüberschuss (PCO) diagnostiziert wurde (Werte habe ich vorliegen). Zysten hatte ich allerdings keine und auch sonst nicht, bis auf die Anfangszeit nach dem Absetzen der Valette. Deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob ich wiklich PCO hatte. Die Nebennieren als Verursacher für das zuviel an Testesteron wurden allerdings durch einen Bluttest ausgeschlossen.

Da mich die Akne mit der Zeit doch wieder sehr belastet hatte, hab ich im Oktober 2012 einen neuen Bluttest vornehmen lassen. Hierbei kamen folgende Werte am 3. Zyklustag heraus:

FSH: 7,7 mU/ml
LH: 2,7 mU/ml
LH-FSH-Quotient: 0,4 (zu niedrig)
Prolaktin: 11,9 ng/dl
Östradiol (E2): 45 pg/ml
Testosteron, gesamt: 0,53 ng/ml
SBHG: 68,09 nmol/l
Freier Androgen-Index: 2,7
Androstendion: 2,68 ng/ml
DHEAS: 3,44 (leicht erhöht)

Ein Androgenüberschuss konnte somit immerhin ausgeschlossen werden.

Die Akne ging im Frühjahr 2014, erstaunlicherweise (evtl. durch eine Naturheilkunde-Behandlung), zumindest im Bereich des Oberkörpers, immer weiter zurück. Sie ist aber noch nicht vollständig verschwunden. Im Gesicht ist sie immer noch relativ stark ausgeprägt, insbesondere im Mund- und Kieferbereich.

Mit dem Rückgang der Akne kamen allerdings andere Beschwerden dazu, bzw. bereits vorhandene wurden schlimmer.

Seit Ende 2013 leider ich unter einer stetigen Gewichtszunahmen von 53 kg auf aktuell 69 kg bei einer Größe von 1,58 m. Von Geburt an war ich immer unter- bis normalgewichtig.

Das Essverhalten hat sich nicht geändert und auch eine Ernährungsumstellung sowie regelmäßiger Sport führen zu keiner Gewichtsabnahme. In der Vergangenheit hab ich immer sehr schnell an Gewicht verloren z.B. bei unregelmäßigen Essen.

Das Fett sitzt größtenteils am Bauch. Mein Körper sieht aus wie "Dauerschwanger", (zur Menstraution hin verstärkt), aufgedunsen durch Wassereinlagerungen in Brust und Bauch.

Hinzu kommen folgende Beschwerden:

- Ständiges frieren

- Erschöpfung/ Müdigkeit

- Schwache Nerven (reizbar, depressiv, angespannt, ängstlich), Stimmungsschwankungen

- Schlafstörungen (mehrmals nächtliches Wasserlassen verbunden mit Einschlafstörungen)

- Völlegefühl/ Verstopfung

- Trockene Haare

- Libidoverlust

- Schwindel

Ich fühle mich, wie um 30 Jahre gealtert. Mein Körper kommt mir fremd vor und auch vom Wesen her, habe ich mich stark verändert. Ich war früher sehr aktiv und unternehmenslustig. Mittlerweile habe ich überhaupt gar keine Energie für nichts mehr. Treppensteigen z.B. gleicht für mich einem Marathonlauf. Besonders zu schaffen macht mich auch eine starke Kurzatmigkeit, die meiner Beobachtung nach vor allem in der 2. Zyklushälfte auftritt. Herz- und Lungenkrankenheiten wurden bereits ausgeschlossen.

Ich wende mich an sie, da mir meine derzeitige Gynäkologin nicht so recht weiterhelfen konnte. Ihre Vorgängerin hatte bei mir in der Vergangenheit mal eine Gelbkörperchenschwäche vermutet und mir Mönchspfeffer ans Herz gelegt.

Bevor ich dies nehme, würde ich allerdings gerne nochmal einen Bluttest vornehmen lassen. Meine Gynäkologin würde allerdings eher nochmal auf PCO (trotz nicht vorhandenen Zysten) testen. Wir könnten auch andere Hormone testen, allerdings hieß es von den Arzthelferinnen, dass ich mich im Internet selbst infomieren soll, welche Hormone benötigt werden usw.

Ehrlich gesagt fühle ich mich in Sachen Hormone in dieser Praxis nicht sehr gut aufgehoben, würde die Hormontests aber trotzdem dort durchführen lassen, da solche Tests sowieso keine Kassenleistung sind.

Könnten Sie mir sagen, welche Homone ich bei meinen Beschwerden bestimmen lassen sollte und was dabei zu beachten ist (der Zyklustag zum Beispiel)?

Denken Sie das bei mir eine Östogrendominaz vorliegt oder kann es sogar sein, dass ich bald in die Wechseljahre komme? Ich habe noch keine Kinder und aktuell auch noch keinen Kinderwunsch.

Zusätzliche Informationen zu mir, die evtl. relevant sind:

- Diverse Allergien (Heuschnupfen, Milben usw.)

- Lebensmittelintoleranzen (Fructose, Histamin) und andere -unverträglichkeiten

- Phasenweise psychische Beschwerden seit Pubertät (Angst-, Panikattacken, Depressionen, Zwänge)

- Akne seit dem 12. Lebensjahr (zweitschwerste Form)

 

Vielen Dank im Voraus.

 

 

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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17.11.2015, 00:26 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Wie Sie selbst erkennen, sind Ihre Werte alle im Normbereich. Die Best. von 17-OH-P macht keinen Sinn und kostet nur Geld!

lassen Sie doch mal um den 13. ZT eine Ultraschallunters. machen, damit man sieht wie hoch die GBM-Schleimhaut ist und ob ein großes Eibläschen zu sehen ist! Dann zwi dem 21. und 24. Tag Prog.

Der LH-FSH-Quotient ändert sich im Zyklus und ist für den 3. Tag optimal! Wenn das als erniedrigt beurteilt wird, verstehen die Leute, die das messen, nichts davon!

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10.12.2015, 18:07 Uhr
Antwort

Hallo Herr Bohnet,

 

ich habe nun die Werte vom 21. Zyklustag - der Zyklus war insgesamt 24 Tage lang, falls das von Relevanz sein sollte:

RF = Referenzbereich

Prolaktin: 19.5 ng/ml (RF: 2.8 - 29.2)

Östradiol(E2):  165 pg/ml (RF Luetal.p.: 56-214)

Progesteron: 10.14 ng/ml (RF Mitt.lut..: > 8.0)

Bewertung: Progesteron auf ausreichend mittlutealen Niveau

Das Verhältnis von Östrogen und Progesteron wurde hierbei nicht beachtet und berechnet. Ein Ultraschall um den 13. T. wurde nicht gemacht.

 

Die Schildrüsenwerte sehen folgendermaßen aus:

TSH-basal: 2.32 mlU/l (RF: 0.25 - 4.00; subklin. >2.50 Hypotherose möglich)

FT4: 1.08 ng/dl (RF: 0.90 - 1.90)

FT3: 3.59 ng/l (RF: 2.30 - 4.20)

Die Antikörper wurden leider nicht bestimmt aber da die Schildrüsenwerte okay sind, sind diese wohl auch zu vernachlässigen oder wie sehen sie das?

Wie beurteilen sie das Verhältnis von Östrogen und Progesteron?

 

Experte-Bohnet
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11.12.2015, 07:16 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Das Verhältnis von E2 und Prog ist nicht ausgewogen und die Tats., dass der Zyklus so kurz war, belegt, dass die Zyklussequenz gestört ist. Die Frage ist warum. Haben Sie denn extrem Stress oder machen Sie sich den selber?!

Bei Ihrer Problematik würde ich schon den SD-AK einmal sicherheitshalber bestimmen (MAK).

Das Sie aktuell keinen KiWu haben, wäre es doch am einfachsten für alle beteiligten, dass Sie wieder ne Pille nehmen. Warum haben Sie seinerzeit die Pille abgesetzt?!

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14.12.2015, 18:43 Uhr
Antwort

Hallo Herr Bohnet,

ich werde die Antikörper dann mal noch bestimmen lassen und mich wieder bei Ihnen melden, wenn sie vorliegen.

Zur Pille... Ich habe sie damals abgesetzt, da ich unter einigen Nebenwirkungen gelitten hatte und ich meinen Körper nicht mehr dauerhaft mit Hormonen belasten wollte. Ich habe auf Grund der Akne immer nur eher hochdosierte Präparate genommen (Diane 35, Neo Eunomin, Valette).

Zudem habe ich Angst, dass ich familiärbedingt unter einem erhöhten Risiko leide, an Bust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, da beide Großmütter davon betroffen waren.

Mit den Venen habe ich auch Probleme ... Krampfadern und eine Thrombose in der Vergangenheit (Faktor V-Leiden wurde allerdings ausgeschlossen).

Was für eine Pille würden Sie mir denn empfehlen? Die Belara war mir damals z.B. zu schwach (hatte mit ihr Zwischenblutungen).

Am liebsten würde ich kein Präparat das Östrogen, sondern nur Progesteron enthält, einnehmen. Meine Frauenärztin hatte mir z.B. Mönchspfeffer empfohlen. Was halten Sie davon?