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Null Libido, ein kleines Hypophysenadenom

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

03.01.2020 | 18:19 Uhr

Guten Abend Herr Prof. Bohnet,

Ich hoffe, Sie können mir weiter helfen. Bin 52, 172 cm groß und 68 kg schwer, 1 Kind, Nichtraucherin,mittelmässig sportlich. Vor zehn Jahren wurde bei mir ein winziges Hypophysenadenom diagnostiziert und ich bekam Cabergolin, da ich einen erhöhten Prolektinwert hatte ( 66). Prolektin ging sofort runter. Leider habe ich die Tabletten nicht vertragen, wegen Übelkeit, Schwindel, Beklemmungen, Alpträume, Verstopfung usw.. Daher habe ich sie nach zwei Jahren in Absprache mit dem Endokrinologen abgesetzt, da ich eh schon in den Wechseljahren war.  MRT's zeigen jede zwei Jahre unveränderte Größe des Adenoms, also kein Wachstum. 

Seit vier Jahren mache ich HET ( wegen diversen WJ-Beschwerden), ein Hub Gynokadin Gel und eine Tablette Duphaston und die Symptome sind so gut wie alle weg. Ich habe leichte Hypopthyreose, jedoch bin gut eingestellt mit 75 L-Thyroxin und meine SD Werte sind normal. 

Was mir aber immer größere Sorgen macht, ist meine Libido, bzw. Sexualfunktion. Durch HET ist mein Östrogenwert gut und ich habe null Probleme mit Scheidentrockenheit. Ich habe seit vier Jahren eine neue Beziehung und ich habe immer noch große Lust auf meinen fünf Jahre jüngeren Partner. Aber trotzdem verspüre ich immer weniger Bedürfnis nach Sex und ich erreiche immer schwieriger den Höhepunkt, was für mich sehr untypisch ist. Noch vor drei Jahren klappte alles wunderbar, obwohl ich mehr Stress hatte als jetzt.

Meine FÄ stellte neulich fest, dass mein Testosteronwert extrem niedrig ist, obwohl noch vor 4 Jahren, als ich mit HET anfing,sogar noch leicht über den Normbereich war. Ich war aber trotzdem immer sehr weiblich. Dazu steigt mein Prolaktinwert und wird nach jeder BE ( jede 6 Monate) höher. Bei der letzten BE war er sogar schon bei 120, also doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Aber MRT-Befund ist unverändert.

Als ich meinem Endokrinologen über die sexuelle Problematik erzählte ( die übrigens meine sonst gute Partnerschaft stark belastet) , meinte er, schon möglich, dass erhöhtes Prolaktin meine Libido und Orgasmusfähigkeit hemmt, und dazu noch so niedrige Testosteronwerte, aber da kann man nichts machen. Höchstens noch einmal mit Cabergolin versuchen.

Sehen Sie das auch so? Ich würde am liebsten noch Testosteron verwenden, zusätzlich zu Östrogen. Eine Bekannte aus Wien benutzt in Absprache mit ihrem Arzt, der ein bekannter Hormonspezialist ist, Testosterongel und benutzt eine kleine Erbsengröße davon und ihre Libido ist seitdem wunderbar.

Ich kann mich nicht einfach damit empfinden, dass ich nur noch selten und mit größer Anstrengung einen Höhepunkt bekomme und mein Partner ist auch schon ganz unglücklich, weil er denkt, er kann mich nicht länger befriedigen. Es liegt aber nicht an ihm.

Sonst ist bei mir alles in Ordnung, habe beruflich viel zu tun, aber das war früher auch so. daher sehe ich keinen anderen Grund für meine Dysfunktion als in Hormonen. Wie gesagt, diesen Zustand kann ich nicht einfach akzeptieren, weil ich mich in meiner Lebensqualität stark eingeschränkt fühle. Ich fühle mich ähnlich wie ein Mann, der impotent geworden ist, nur dass ich mich als Frau von den Ärzten allein gelassen fühle.

Was würden Sie mir empfehlen?

Danke und ein schönes Wochenende noch!

Yasmin

                    

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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05.01.2020, 07:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Vermutlich will sie das nicht! Jeder Arzt kann natürlich Privatleistungen rezeptieren, z.B. mit Absprache in diesem Falle mit einer Apothekerin!

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05.01.2020, 08:35 Uhr
Kommentar

Danke! Dieser Hinweis war schon sehr hilfreich!

Experte-Bohnet
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06.01.2020, 07:36 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Testo-Spiegel sind bei Frauen ein Zehntel der der Männer! Also muss das Gel entsprechend verdünnt werden! Aber hierfür brauchen Sie eine Rezeptur von einem Arzt!