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Keine Hormonersatztherapie mehr möglich? Alternativen?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

26.08.2016 | 17:11 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,

ich hoffe, dass Sie der richtige Ansprechpartner im Expertenrat für mich sind.

Ich bin fast 64, Rentnerin und habe seit etwa Mitte 40 Hormone genommen, da ich aufgrund starker Beschwerden sonst quasi nicht mehr arbeitsfähig gewesen wäre, weil ich die beruflichen Belastungen dann nicht ausgehalten hätte. Immer wieder habe ich seit Jahren versucht, ohne HET auszukommen und sie in Absprache mit meiner jeweiligen Frauenärztin ausgeschlichen. Nach einigen Wochen bekam ich aber immer wieder starke Beschwerden, die meine Lebensqualität so stark einschränkten (starke Hitzewallungen, Schwitzen allgemein, Schlafstörungen, Herzrasen, Gereiztheit), so dass ich dann in Absprache mit der FÄ wieder zur HET gegriffen habe. Zuletzt hatte ich Estramon Conti Pflaster.

Im April diesen Jahres bekam ich plötzlich nach vielen Jahren (vielleicht 10, eher länger. Ich weiß es nicht genau) wieder Blutungen, wenn auch nur leichte. Beschwerden hatte ich nicht. Aber ich habe mich sehr erschrocken.

Meine Frauenärztin hat sofort eine Ausschabung verordnet (22.04.). Zum Glück war das Ergebnis negativ. Aber ich habe einen Uterus Myomatosus, ein Myom ist etwa kastaniengroß, ein 2. nicht wesentlich kleiner und ganz kleine sind auch noch in der Gebärmutterschleimhaut. Die Myome sind schon vor vielen Jahren festgestellt worden.

Nach der Ausschabung hatte ich (mit 1 Woche Unterbrechung) weiterhin Blutungen, die meine FÄ mit der Gabe von Gelbkörperhormon behandelt hat (14 Tage), leider ohne Erfolg. Therapie: die Gebärmutter sollte raus, die würde ich ja nicht mehr brauchen. Mögliche Risiken und Alternativen hat sie mir nicht aufgezeigt, die OP wäre quasi ein Klacks, so in etwa. (Die Art und Weise, mir sie mir dies mitteilte, fand ich so gefühllos, dass ich (u.a.) deshalb die Ärztin gewechselt habe)

Ich habe mich dann zunächst noch in einem Krankenhaus untersuchen und beraten lassen, das eine Myomsprechstunde anbietet, und dort einen OP-Termin nur für die Entfernung des einen Myoms gemacht, das die Blutungen verursachen sollte.

Doch dann hörten die Blutungen plötzlich auf, etwa am 20.06., und ich habe mich nicht operieren lassen.

Die HET habe ich lt. beider Frauenärztinnen absetzen sollen, ausgeschlichen hatte ich sie diesmal deshalb nicht.

Und nun habe ich seit Wochen wieder starke Wechseljahrsbeschwerden, die mich so langsam verzweifeln lassen. Ich schwitze eigentlich nur noch, temperaturunabhängig, habe zusätzlich Hitzewallungen, dabei Herzrasen, bin sehr gereizt, schlafe wieder schlechter. Bereits die kleinste Anstrengung verstärkt das Schwitzen noch.

Eine HET soll ich nicht mehr machen, da die Blutungen wegen des Uterus myomatosus mit ziemlicher Sicherheit wieder auftreten würden, wie mir heute von meiner neuen Frauenärztin gesagt wurde. Mir bliebe demnach nur, mir doch die Gebärmutter heraus nehmen zu lassen oder mit den Beschwerden zurecht zu kommen, von denen mir ja niemand sagen kann, wie lange sie noch dauern können.

Ich bin nun ziemlich verunsichert und weiß nicht, wie es weiter gehen kann. Macht es Sinn, mir die Gebärmutter herausnehmen zu lassen, mit all den Risiken und möglichen Folgen, um dann Hormonen nehmen zu können?

Oder gibt es nicht doch vielleicht Alternativen, meine, wie ich es empfinde, starken Beschwerden zu behandeln?

Meine Frauenärztin hatte heute keinen Rat für mich, so dass ich mich ein bisschen allein gelassen fühle. Sie meinte z.B. zur Frage nach natürlichen Mitteln wie Cimicifuga, dass die nach einer HET nicht mehr wirken würden. Ich versuche es aber seit ein paar Tagen mit Cimicifuga C30, also homöopathisch.

Wenn ich mir vorstelle, dass mein derzeitiger Zustand sich noch über Jahre hinziehen kann oder auch so bleibt, dann weiß ich nicht, wie ich das aushalten soll.

Dazu ist noch zu sagen, dass ich RLS habe und einen Dopaminagonisten nehmen muss (2mg Ropinirol täglich). Wenn ich mich richtig erinnere, machte die Krankheit sich eine Weile nach Beginn der HET bemerkbar, wurde damals, in den 1990ern, aber noch nicht diagnostiziert.) Außerdem nehme ich 1,25 mg Bisoprolol täglich.

Haben Sie vielleicht einen Rat für mich?

Mit freundlichen Grüßen 

naturfreundin

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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28.08.2016, 07:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Leider ist es so, dass bei Übergewicht vermehrt Östron im Körper produziert wird, was dann die GBM-SH unregelm. aufbauen kann. Dies hielte ich n.m.E. für die wahrscheinlichste Ursache Ihrer Blutung. Deshalb dürfen Sie in keinem Falle mehr ein Östrogen-präp einnehmen! Die Myome scheinen mir keine Rolle zu spielen, so wie Sie den Bericht zitiert haben.

Wie wär's mit einer langsamen dauerhaften  Gew. Reduktion um 5kg?!

Gerade bei ÜG findet sich häufig ein erheblicher Vit D Mangel!

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28.08.2016, 11:04 Uhr
Antwort

Guten Morgen, Herr Dr. Bohnet,

vielen vielen Dank, dass Sie sich sogar am Sonntag die Zeit nehmen zu antworten!

Mit dem Abnehmen, das bekomme ich einfach nicht mehr hin, jedenfalls nicht dauerhaft. (Bis zum Beginn der Wechseljahre war ich sehr schlank...) Vielleicht klappt es eher, wenn ich nun keine Hormone mehr nehme. Ansonsten soll das Ropinirol ja wohl auch das Abnehmen erschweren, soweit ich weiß. Und mir fällt es sehr sehr schwer, auf Süßes zu verzichten. Ein paar Monate gehen schon mal, aber dann nimmt das Verlangen danach überhand.

Nun habe ich aber hierzu noch einmal eine Frage:

"Ihre FÄ soll Ihnen nach Ihrer schriftlichen Einwilligung ein 25er Pflaster verordnen und zum Schutz der GBM-SchH nehmen Sie eine Progesteron-Kaps zum Abendbrot..."

Um was für ein Pflaster handelt es sich da? ich habe es bisher nicht gefunden. Oder aht sich dieser Behandlungs-Vorschlag inzwischen aufgrund meines letzten Beitrages bzgl. Übergewicht eh erledigt?

Einen schönen Sonntag noch.

 

Experte-Bohnet
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29.08.2016, 07:11 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es würde sich um ein Östrogenpflaster handeln, aber das weiß Ihre FÄ! Nein, diskutieren Sie den Vorschlag mit ihr!

Von Hormonen nimmt man nicht zu!

Versuchen Sie nur strikt 3 x am Tag zu essen, d.h. keine Zwischenmahlzeiten, wozu auch Obst, Säfte und vor allem gesüßte Getränke zählen. Süßes nur als Nachtisch! Tgl. Walking etc.

Wenn Sie "gierig" auf Süßes sind, könnte das schon ein Vorzeichen einer beginnenden "Zuckerkrkht." sein!? Lassen Sie das beim HA testen!

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29.08.2016, 11:02 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort und Ihre Unterstützung insgesamt.

Dann muss ich mal schauen, ob ich das mit meiner FÄ besprechen kann.

Freundliche Grüße

naturfreundin