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Kann nicht mehr

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

02.01.2023 | 03:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,

Ich habe das Gefüh, ich kann nicht mehr. Seit fast einem Jahr leide ich unter massiven Schlafstörungen und Ängsten vor allem in der Nacht. Ich bin auch öfter nasskalt beim Aufwachen/nachts, also wohl geschwitzt, allerdings habe ich kaum echte Hitzewallungen. 

Die Ängste habe ich durch eine intensive Therapie zumindest einigermaßen in den Griff bekommen - ausser das Hochschrecken bei jedem Einschlafen. Ich nicke ein wenig ein, zack, kurze Panikattacke und wieder wach. Sehr sehr belastend.

Meist bekomme ich 4-5 Stunden unterbrochenen Schlaf, in ganz schlimmen Nächten auch mal nur eine oder zwei.

Inzwischen bin ich völlig fertig davon, auch körperlich.

Ich bin 50 Jahre alt, 69kg, Hashimoto thyreoiditis (Werte ok bei der letzten Kontrolle, erfolgt alle 3 Monate). ich versuche, jeden Tag zu walken, manchmal klappt es zeitlich oder wegen sehr starker Müdigkeit nicht. Leider wirken bei mir Antidepressiva nicht, habe mehrere ausprobiert. Schlafmittel kann und will ich nicht dauerhaft nehem und oft machen sie am Tag einen starken Überhang.

Daher Hormontherapie. Ein Speicheltest im Mai ergab ein zu hohes Cortisol, zu hohes Östrogen und zu wenig Progestero. Meine Frauenärztin sagte, diese Tests seien unsinn und meine Symptome seien die wechseljahre.

Sie verschrieb zwei hübe Gynokadin und 200mg Famenita durchgehend, keine Besserung. Dann 1 Hub (wg Brustspannen). Dann zyklisch Progestero. Dann seit etwa vier wochen wieder zwei hübe, da die beschwerden sich nicht bessern.

Und immernoch leide ich stark unter Nachtschweiß und Schlaflosigkei. Sehr schlimmer Schlaflosigkeit. 

Ich wei nicht mehr weiter. Ist es zu wenig östrogen? Ein bluttest ergab mal zwischendurch einen normalen wert. Ist es zu viel östrogen und ich mache die sache durch die Hormontherapie nur schlimmer? 

Es hilft nicht gerade, dass die Symptome bei Östrogendominanz und bei Östrogenmangel offenbar die gleichen sind.

 

was kann ich nur tun? Gibt es noch irgendwelche experten, die mir vielleicht helfen können? 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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02.01.2023, 07:48 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihre Symptome, welche von Frau zu Frau sehr variieren können, sind durchaus den WJ zuzuordnen. Aufgrund Ihres Alters mag noch ein sehr wechselnde Restaktiivität der Eierstöcke vorhanden sein. In der Tat sind solche Speichelteste nicht zielführend und Ihre FÄ hat Ihnen eine klassische Therapie verordnet. Allerdings kann es Monate dauern, bis es zu einer hormonellen Stabilität kommt. Deshalb wähle ich in dieser Phase die Verordnung eines sog. WJ-Kombi-Präp, z.B. eine Kombination von 1 mg Ö und 2 mg Dienogest.; hiervon wird eine Pille jeweils zum Abenbrot eingenommen. Innerhalb von 4 Wo ist erfahrungsgemäß eine deutliche Besserung erreicht.

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02.01.2023, 08:48 Uhr
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Vielen Dank! Ich frage meine Frauenärztin mal. Ich hatte eine laparaskopische Gebärmutterentfernung unter Belassung der Cervix und der Eierstöcke. Ist das Gestagen dennoch empfohlen?

Ich brauche einfach irgendwas, was mich wieder schlafen lässt und tagsüber nicht benebelt macht

Experte-Bohnet
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02.01.2023, 08:55 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das müssen Sie vor Ort besprechen. Leider hatten Sie primär nicht gesagt, dass die GBM entfernt ist.

Tatsache ist, dass 200 mg Prog, ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen, die Schlafqualität nachweislich verbessert!

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02.01.2023, 09:46 Uhr
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Vielen Dank. Bei mir klappt das irgendwie nicht.

Experte-Bohnet
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02.01.2023, 10:22 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Seien Sie zuversichtlich! Die Hormontherapie hat sich seit Jahrzehnten bewährt! Alles Gute!

Melden Sie sich ggf. gerne wieder!

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04.01.2023, 16:47 Uhr
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Danke!

Darf ich noch etwas zur Dosierung fragen? Ich bekomme 2 Hübe Gynokadin täglich und 12 Tage im Monat 200mg Famenita. Ist das richtig?

Danke nochmal

Experte-Bohnet
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04.01.2023, 17:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das ist durchaus eine Standarddosierung!

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11.01.2023, 05:53 Uhr
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Noch eine Frage hierzu: Was ist davin zu halten, dass es im Internet heisst, das Problem wäre zu viel Östrogen/Östrogendominan?