Ich bin 56 Jahre alt und bin in der Post-Menopause.
Im April diesen Jahres hat die Frauenärztin, nachdem ich starke Schmerzen hatte, Scheidenathrophie und bakterielle Vaginose festgestellt. Ich bekam dann ein Antibiotikum vaginal. Danach Kur mit Vagiflor Milchsäurebakterien Zäpfchen.
Leider hatte ich aber dennoch monatelang starke Schmerzzustände (vor allem ein Brennen in der Vulva). Dies wurde mit Linoladiol N und Decoderm Tri behandelt. Nach Besserung bekam ich vor drei Monaten Estriol Vaginalcreme (2x die Woche). Leider habe ich seit einem Monat wieder große Probleme. Meine Symptome: starker, sehr unangenehmer Druck in der Scheide, 'wundsein' in der Vulva, Ausfluß (klar, geruchlos). Die Frauenärztin hat bei der Untersuchung nur eine gerötete Vulva festgestellt, sonst würde alles gut aussehen. Abstrich ergab nur später durchs Labor ein paar Darmbakterien und mäßig Döderlein-Bakterien. Laut Frauenärztin haben andere Patientinnen bei so einem Befund überhaupt keine Beschwerden. Sie hat mir dann gesagt, ich soll das Estriol jeden zweiten Tag nehmen und jeden zweiten Tag (abwechselnd) Vagiflor Milchsäurebakterien Zäpfchen. Das nehme ich jetzt seit dreieinhalb Wochen so und es hat sich überhaupt nichts geändert.
Die Frauenärztin sagt, ich soll Geduld haben.
Ich fürchte, dass das chronisch wird und möchte nichts verschleppen. Ich mache mir große Sorgen, was soll ich tun?
Infektion Scheide
Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage
Antwort von Experte-Bohnet
Ihr Körper und besonders der Urogentalbereich dürften völlig hormonverarmt sein. Deshalb sind Östriol haltige Cremes und Scheidenzäpfchen regelmäßig und dauerhaft anzuwenden und nicht nur bei Beschwerden. Leider braucht es sicher einige Wochen, bis eine basale Östrogenisierung erfolgt ist. Dann sind die Schleimhäute auch in der Lage, Infektionen abzuwehren. Haben Sie Geduld und Zuversicht. Alles Gute!
Körpermaße, Vit D?! Knochendichte?
Kommentar
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Ich nehme jetzt seit 6 Monaten durchgehend östrogenhaltige Vaginalcremes. 3 Monate Linoladiol N, jetzt seit 3 Monaten Estriol Wolf. Die Frauenärztin hat gesagt, die Scheide sieht wieder gut aus und ist stabil. Außer einer leichten Rötung war optisch nichts zu erkennen. Nur das Labor hat im Abstrich 'ein paar' Darmbakterien festgestellt. Trotzdem habe ich seit dreieinhalb Wochen einen starken Scheidendruck, ein Wundheitsgefühl und einen klaren Ausfluss. Wie lange braucht das dann, bis sich das bessert? Kann das auch eine Unverträglichkeit gegen das Estriol Wolf (ev. Hilfsstoffe?) sein? Kann so eine Unverträglichkeit erst nach 2 Monaten auftreten?
Meine Körpermaße 168cm, 90kg. Vitamin D laut Labor ausreichend. Keine Osteoporose.
Antwort von Experte-Bohnet
Ich habe bei meinen Pat. gute Erfahrungen mit Oekolp forte gemacht! Glasiger Ausfluss weist auf einen guten Ö-Effekt hin. Insofern würde ich schon erwarten, dass Ihre Beschwerden sich rasch bessern.
Allerdings könnten Sie aufgrund Ihrer Körpermaße ein metabolisches Syndrom bzw. einen beginnenden, latenten Diabetes entwickelt haben, was die Sache verkomplizieren kann.
Antwort
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Die Oekolp-Creme habe ich wegen des darin enthaltenen Parfümstoffes nicht vertragen. Es wäre natürlich gut, wenn der Ausfluss vom Östrogen kommen würde. Allerdings habe ich diesen erst seit dreieinhalb Wochen. Vorher hatte ich keinen Ausfluss.
Ich habe einen gut eingestellten Typ II Diabetes. hba1c 5,9.
Noch eine weitere Frage: die aufgelösten Vagiflor Milchsäurebakterien-Zäpfchen laufen über Nacht etwas aus. Teilweise auch in den Anus. Kann das zu einer wiederholten Neuinfektion mit Darmbakterien führen (Keimbrücke?), oder ist das wegen der Döderlein-Bakterien ausgeschlossen?
Antwort von Experte-Bohnet
Ich denke, dass die MSr-Bakterien kein Probleme bereiten. Aber Infektionen sind nicht mein Fachgebiet; es kann günstig sein, mal einen Hautarzt hinzuziehen. Alles Gute!