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Hormontherapie, gut oder schlecht?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

02.07.2022 | 16:05 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich habe, das erste Mal seit 12 Jahren, seit März diesen Jahres eine Episode mit sehr schweren Schlafstörungen (Duchschlafstörung, manchmal Einschlafstörung), Panikattacken, Ängsten und starker innerer Unruhe, Bewegungsdrang, Denkproblemen ("brain fog"). Auf der Suche nach den Ursachen kam meine Frauenärztin auch auf Wechseljahre. Ich habe keine Ahnung, wie das bei mir aussieht, weil ich vor einigen Jahren die Gebärmutter entfernt bekommen habe. Ein Speicheltest vom Mai ergab stark vermindertes Melatonin, gering erhöhtes Cortisol, normales DHEA, normales Progesteron (54,4, 10-70), mäßig erhöhtes Östradiol (5,2 1-3,5), leicht erhöhtes Testosteron (49,4  5-40). Die Frauenärztin meinte aber, das sei eine Momentaufnahme die nichts heißt. Ich sollte dennoch zwei Hübe Gynokadin Gel und 200mg Famenita einnehmen. Gynokadin morgens, Famenita abends. Dies mache ich seit ca 4 Wochen.

Die Schlafstörung hat sich nicht gebessert. Etwas besser einschlafen kann ich, wache aber nachts oft auch und schlafe insgesamt viel zu wenig. Aufgefallen ist mir, dass ich ca 5-7 Stunden nach dem Gel häufig (nicht immer) eine starke innere Unruhe und manchmal eine Panikattacke bekomme, die ca 2 Stunden anhält.

Insgesamt hat sich das Befinden ein bißchen gebessert, allerdings vielleicht auch durch ein nebenbei eindosiertes Antidepressivum (was ich jetzt wieder abgesetzt habe, damit mal beurteilt werden kann, was die HET bewirkt und was das Antidepressivum).

Die Schilddrüsenwerte wurden geprüft (ich habe eine Hashimotothyreoiditis). FT4 ist hoch normal, FT3 normal, TSH 1,67.

Ich bin ganz durcheinander, was ich nun wie machen soll. Soll ich weiter die Hormone nehmen? In dieser Dosierung? Heißt der Test wirklich nichts? Gynokadin morgens oder abends? Schilddrüse nochmal genauer prüfen lassen? Da es mir wirklich ziemlich schlecht geht, brauche ich dringend Hilfe.

Viele Grüße und herzlichen Dank

Chris W.


02.07.2022 16:45 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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04.07.2022, 16:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, Prog als schlafförderndes Hormon!

In Ihrer Altersgruppe sehen die Leitlinien der Fachgesellschaften für SD-Erkrankungen sogar ein TSH von 2,5 oder mehr vor. Insofern ist die Dosisreduktion sinnvoll. Lassen Sie in 3 Monaten eine Kontrolle nüchtern machen!