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Hormonersatztherapie bei Chek-2 Mutation & BIRADS 3-Befund

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

22.04.2023 | 23:18 Uhr

Guten Abend,

aufgrund einer Chek-2 Mutation habe ich mir (heute 49 Jahre alt) in 2019 die Eierstöcke und Eileiter prophylaktisch entfernen lassen (in meiner Familie gab es 3x ein Ovarialkarzinom in der Linie meiner Mutter.)
Mit diesem Befund nehme ich auch am Hochrisikoprogramm bei familärbedingtem Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Heidelberg teil. Einmal im Jahr werde ich dort untersucht (Ultraschall, MRT; alle zwei Jahre zusätzlich noch eine Mammographie.)
Aufgrund einer abnehmenden Knochendichte wurde mir eine Hormonersatztherapie seitens der Endokrinologen und der Frauenärtzin empfohlen (Famenita 100 + Gynokadin). Ich fühle mich eigentlich sehr gut und benötige die Hormone im Grunde nicht, nehme diese nur wg. der stark gesunkenden Knochendichte.

Vor zwei Wochen war ich erneut in Heidelberg zu Untersuchungen. Die Rückmeldung dieses Mal war: Ultraschall und MRT unauffällig; jedoch die Auswertung der Mammographie ergab bei meiner rechten Brust ein BIRADS3 mit Empfehung einer erneuten Kontrolle in 6 Monaten (Doppelbefundung eines unabhängigen Facharztes).
Das verunsichert mich sehr und macht mir fast Angst. Ich dachte immer, dass das MRT noch genauer ist. Das MRT- Ergebnis hatte aber keine Auffälligkeiten gezeigt. Schon in den vergangenen Jahren wurde immer wieder in der rechten Brust eine CC-Verdichtung festgestellt, die lt. Befund jedoch unauffällig sein sollte.
Die BIRADS-Einstufung im MRT Bericht ist bds. 2.

Wie kann es denn sein, dass hier derartige Unterschiede festgestellt werden?
Was würden Sie mir mit meiner Disposition raten?
Eine erneute MG kurzfristig? Absetzen der Hormone?
Kann es ggfs. sein, dass die Hormoneinnahme kontraproduktiv ist und die gefundenen Veränderungen in der Brust im Laufe der Zeit verstärkt.

Und zu guter letzt noch die Frage:
Wie stehen Sie zu den immer wieder zu lesenden Hinweisen, dass 2-3 Tassen grüner Tee pro Tag, Brokkoli, Kurkuma und Beeren krebshemmend sein sollen. Bzgl. des grünen Tees scheiden sich ja die Geister ...

Für Ihre Einschätzung/Empfehlung wäre ich Ihnen sehr verbunden und bedanke mich schon im Voraus.
Beste Grüße
Elouis

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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23.04.2023, 08:03 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

MRT und Ultraschall ergänzen sich! Das ist lange dokumentiert! Deshalb werden auch beide Mehtoden angewendet!

Es ist gut belegt, dass Asisatinnen seltener Brustkrebs haben, wenn Sie sich traditionell ernähren, als westliche Frauen. Wenn A z.B. nach USA auswandern und meist nicht um eine andere Lebensart / Ernährung herumkommen, steigt das Brustkrebsrisiko. Über grünen Tee gibt viele wissenschaftliche (positive) Arbeiten; ich bin ein großer Fan!

Anstelle der Kombination von Ö und P wäre z.B. Raloxifen einzusetzen, was zum erhalt der Knochendichte beiträgt. Vit D? sog. T-Werte der Knochendichte, Körpermaße?

Die alleinige Anwendung von Ö kann das Brustkrebsrisiko sogar erniedrigen. Um so vorzu gehen, bräuchten Sie z.B. eine sog. Hormonspirale, damit die GBM-Schleimhaut nicht "unkontrolliert" wächst.

Bitte diskutieren Sie meine Anregeungen mit den Ärzten vor Ort, da ich aus der Ferne nicht alle Facetten beurteilen kann.

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23.04.2023, 16:31 Uhr
Kommentar

Herzlichen Dank für Ihre umgehende Antwort an einem Sonntag. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Gerne möchte ich für mein Verständnis noch eine Rückfrage stellen.

Dass sich MRT und Ultraschall ergänzen, hatte ich auch so verstanden.
Wie ist hier die Mammographie einzuordnen?

Meine Verwunderung bezog sich v.a. darauf, dass auf Basis der Mammographie eine BIRADS 3 Einstufung vorgenommen wird und eine Kontrolluntersuchung in 6 Monaten seitens der Experten des Hochrisikoprogramms angeordet wird. Im MRT- und Ultraschallbefund hingegen (selber Expertenkreis) eine BIRADS 2-Einstufung mit einer Kontrollempfehlung in 12 Monaten empfohlen wird.
Welche Befundung hat denn hier mehr Gewicht? Welchen Weg soll ich gehen - Kontrolle in 6 Monaten (Inhalt des Mammographie-Ergebnisberichtes) oder Kontrolle in 12 Monaten (Inhalt des MRT- und Ultraschallbriefes).

Meine Knochendichtewerte sind bei einer Größe von 165cm, Gewicht 54kg die folgenden:
Knochendichte Abnahme (innerhalb von 2 Jahren) im Bereich LWS um 9,2% (L1-2; L3-4 nicht erfasst, da degerative Veränderung sichtbar), im Bereich Oberschenkelhals um 11,3%.

Die Hormonsubsitutation wurde mir aufgrund dieser Werte empfohlen; Stimmungsschwankungen und sonst. Nebenwirkungen der Menopause habe ich nicht, daher war zunächst meine Präferenz gar keine Hormone zu nehmen. Bis der Endokrinologe dies empfahl.

Für eine kurze abschließende Rückmeldung wäre ich dankbar und werde auf jeden Fall den grünen Tee nun in meinen Alltag integrieren.

Beste Grüße
Elouis

Experte-Bohnet
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24.04.2023, 07:39 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Bez. Mammografie etc. bin echt überfragt, da dies nicht mehr mein Fachgebiet ist. Aber, ohne Ihnen Angst machen zu wollen, würde ich eher das gräßere als ein kleineres Risiko annehmen und danach handeln.

Es ist nich üblich, den Rückgang der Knochenmasse in % auszudrücken; wichtig sind die T-Werte, welche in  Ihrem Befund aufgelistet sein müssten!

Neben grünem Tee haben auch Brokkoli und Mungbohnen sowie Soja viele Pflanzenöstrogene!