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Hormonersatz in jungen Jahren

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

17.12.2018 | 15:24 Uhr

Lieber Prof. Bohnet,

ich lese fleißig Ihren Expertenrat mit und bin begeistert von Ihrem umfassenden Wissen, auch außerhalb der "eigentlichen Medizin"!

Daher wende ich mich nun vertrauensvoll an Sie, da weder Endokrinologie, noch Gynäkologie (spezialisiert auf Endokrinologie), noch Heilpraktik, noch Innere Medizin Rat weiß.

Ich versuche es kurz zu machen:

- Alter: 31

- Gewicht: 50 - 52 bei 170cm (ich weiß, etwas zu wenig, hält sich so seit etwa 4-5 Jahren, davor etwa 10 Kilo mehr, Abnahme aufgrund von Sport, ausgewogener Ernährung und leider Stress/Depressivität, größerer Umzug nach Bayern mit vielen Überstunden)

- Auch etwa seit 2013: Hypothyreose festgestellt, seitdem zwischen 100 und 125 L-Thyroxin und 300 Selen und 500 Vitamin D täglich

- Auch etwa seit 2013: Keine Periode nach Absetzen des Nuvarings (davor stets Pilleneinnahme oder Nuvaring, bis auf einen Zeitraum von etwa 1,5 Jahren in 2008/2009: zu dem Zeitpunkt auch keine Periode! trotz mehr Gewicht!)

- Stetige Messungen von Östradial <20 (Norm 30-300) und Progesteron 0,1 (Norm bis 1,6), FSH basal 6 (Norm <10), LH basal 1 (Norm <15)

- MRT der Hypophyse o.B.

- Hypophysenstimulationstest: regelrechte Stimulierbarkeit aller Kreise

- stets Leukozytopenie

- Urinmessung beim Heilpraktiker ergab: Kryptopyrrol von 8 (viel zu hoch, laut HP)

 

Habe dann von Gynäkologie bislang mindestens 8 verschiedene Präparate ausprobiert, leider sind mir nicht mehr alle bekannt. Darunter auch Estreva Gel zusammen mit Utrogest, ein Östrogenspray zum Aufsprühen auf die Haut mit Utrogest, HET-Pillen mit 1mg Estrogen oder auch 2mg Estrogen und verschiedensten Progesteronwirkstoffen....

Alle Präparate lösen bei mir schwer bis schwerste Migräneattacken aus, mit Taubheitsgefühlen in Arm und Gesichtshälfte, Augenflimmern, etc. hält teilweise drei Tage an.

Ich hatte als junge Erwachsene lange Probleme mit Migräne, eigentlich ist diese seit 2010 etwa nicht mehr aufgetreten. Nun wieder..

Was tu ich? Gynäkologie ist nun überfragt. Was soll ich tun? Ohne die Hormone würde ich sehr früh Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen. =-O

 

Lieben Dank für jegliche Hilfe, Prof. Bohnet!

Schöne Grüße,

NeueWolke

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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31.12.2018, 08:57 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Alle Dinge, welche Sie selbst genannt haben, können zu Zyklusstörungen beitragen, zumal die Erfahrung zeigt, dass sie mehr unter die Haut gehen als man selbst denkt! Vielleicht wäre eine Erfahrungsgruppe da ganz gut! Es gibt bei Volkshochschulen solche Selbsthilfegruppen, werden aber auch von kirchlichen Einrichtungen angeboten. Vielleicht auch Uni.

Ö plus Prog!

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31.12.2018, 11:30 Uhr
Antwort

Lieben Dank, Prof. Bohnet.

Ich werde mal sehen, ob es eine Gruppe gibt.

Nach Ihren Erfahrungen sollte ich wahrscheinlich bis sich mein Körper selbst regulieren kann, Ö plus Prog. nehmen. Noch eine kurze Frage, das Progesteron empfehlen Sie stets durchzunehmen, nicht nur 14 Tage in der zweiten Zyklushälfte, richtig?

Ich wünsche Ihnen einen schwungvollen Start ins neue Jahr!

Experte-Bohnet
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01.01.2019, 09:03 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In Ihrer Altersgruppe kann das Prog auch sequentiell eingenommen werden; dann müsste ne Abbruchblutung auftreten, welche indirekt zeigt, dass Sie mit Ö gut versorgt sind. Also machen Sie das mal so 3 Monate; danach kann man jederzeit parallel beide Hormonde anwenden.

Ein gutes Hormonjahr!