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Hormonersatz bei BRCA 2 Mutaion

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

11.11.2017 | 23:59 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

ich bin total verzweifelt und brauche Hilfe. Bei mir wurde im Dez. 2016 bei o.g. Mutation mit 48 J. profilaktische Adnexektomie bds. durchgeführt. In meiner Familie sind mehrere Frauen, einschl. meiner Mutter, an Eierstockkrebs verstorben.Die Angst war natürlich sehr groß. Ich war über zwei Jahre halbjährlich zur Vorsorgeuntersuchung im Brustzentrum am Uni-Klinikum. Jedes mal wurde mir gesagt, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist, ist eine prophylaktische Adnexektomie zu empfehlen.

Es wurde gesagt, dass das Risiko für Mamma-Ca (bei BRCA 2 Mutation ca. 70%) durch diese Operation ebenso zu 50% reduziert wird und dass keine sichere Frühdiagnostik für Eierstockkrebs gibt. Als Aufklärung für die Op-Folgen sagte die Ärztin, "wir schicken Sie in die Menopause", ohne genau aufzuklären was das eigentlich bedeutet. Über die Möglichkeiten der HET wurde überhaupt nicht gesprochen.Bei starken Beschwerden, sagte sie, finden wir was.

Postoperativ wurde mir bei starken häufigen Hitzewallungen Remifenim verordnet. Das hatte keine Wirkung! Die Ärztin hat immer wieder dann wiederholt, dass ich keine Hormonersatztherapie nemmen darf. In einer Apotheke wurde mir Klimaktoplant empfohlen. Nach 2-3-monatiger Einnahme waren die Hitzewallungen etwas erträglicher geworden. Dann ist innerhalb von 4 Wochen ein großer kalter Schilddrüsenknoten li. gewachsen (5,5x2,5x2,3cm) und zudem Haschimotto festgestellt. Die Stoffwechsellage war in Ordnung gewesen, deswegen keine Medikamente verordnet, nur weitere Beobachtung. Ich habe selbst mich belesen und angefangen Selen einzunehmen. Ich fühlte mich immer schlechter: allgemeine Schwäche, Kraftlosigkeit und ständig Hitzewallungen. Drei Monate später kam es zu einem Taubheitsgefühl an beiden Füssen, das innerhalb von 5 Tagen bis zu Brusthöhe aufstieg. Die stationäre neurologische Untersuchung ergab eine Entzündung im Spinalkanal. Die Ursache dafür wurde nicht gefunden. Diagnose: transverse Myelitis. Nach der Behandlung mit Urbason und zwei Wochen später mit Immunadhäsion war das Taubheitsgefühl langsam rückläufig, aber noch keine vollständige Besserung.

Seit 4 Wochen habe ich massive Schlaffstörungen, ich bin depressiv geworden, habe Konzentrationsstörung und immer wieder innere Unruhe. Dazu kein Sexualleben mehr, kein Orgasmus. Diese Op hat mein Leben zerstört.

Ein Facharzt für Neurologie hat mir Valdoxan abends verordnet, jetzt kann ich ca. 4 Stunden schlaffen. Gegen Depression und innere Unruhe wurden weitere Psychofarmaka empfohlen. Ich möchte aber diese nicht nehmen.

Ich überlege mir doch eine Hormonersatztherapie zu nehmen. Die Ärzte im Brustzentrum am Uni-Klinikum meinen, dass das Risiko für Mamma-Ca dadurch wieder erhöht. wird.

Ich habe Angst, wieder eine falsche Entscheidung zu treffen. Ich habe gelesen, dass eine transdermale Östrogenapplikation in Kombination mit einem natürlichen Progesteron ebenso transdermal das Risiko für Mamma-Ca nicht erhöhen. Aber welche Medikamente gehören dazu und in welcher Dosierung? in einigen Beschreibungen steht, dass bei der Schilddrüsenerkrankung einige Hormonersatzmedikamente nicht eingenommen werden dürfen. Leider können mir die Ärzte, die Operation empfohlen haben, nicht weiter helfen. Sie meinen, sie beschäftigen sich nicht mit Hormonersatztherapie, da sie Krebspatienten betreuen.

Ich konnte mir nie vorstellen, dass ich postoperativ mit meinen Beschwerden allein gelassen werde!

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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16.11.2017, 04:10 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Im Grunde ist alles gesagt und Sie müssen sich entscheiden, was und ob Sie etwas anwenden wollen. Ich hab noch einmal Ihre erste Mail gelesen und verstehe jetzt ehrlich gesagt das  Hin und her nicht! Ein "Verhütungsring" wirkt wie eine Pille. Wenn Sie das wollen ok! Ohnehin muss ein Arzt die Verantwortung einer Therapie vor Ort tragen! Das kann ich aus der Ferne nicht! Prog-Kaps kann auch in die Scheide eingelegt werden!

Alles Gute!

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02.12.2017, 22:01 Uhr
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Guten Abend.

ich nehme seit fast 2 Wochen jetzt nun HET. 

 (Pflaster Fem 7 und Uthrogest 1 Kapsel vaginal). 

Die Hitzewallungen sind deutlich weniger geworden. Ich habe aber weiterhin unverändert extrem Schlafstörungen, ich schlafe ein, nach 3 Stunden bin ich wach. Nur wenn ich eine Schlaftatablette nehme, schlafe ich insgesamt mit Unterbrechung ca. 6h. Ich möchte aber nicht täglich eine Schlaftablette einnehmen. Seit heute vormittag habe Hörschwierigkeit beidseits. Kommt das von HET?

Hier sind meine Labor-Werte unter HET

FSH 114; Östradiol 115,9 

DHEA 2,6

Progesteron 86,39

testosteron 4,37

Was würden Sie empfehlen?

Schöne Grüße

 

Experte-Bohnet
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03.12.2017, 06:57 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Auf jeden Fall kommen die Hormone an; es braucht halt auch ne Zeit!

Sie könnten die Prog. Kaps zum Abendbrot einnehmen; es macht meist sehr müde.

Woher die Hörproblematik kommt, kann ich nicht sagen. Blutdruckanstieg? Durchblutung? z.B. ASS 100 zum Abendbrot. 

Nehmen Sie vor Ort am Mo Kontakt mit Ihren Ä auf!

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03.12.2017, 17:51 Uhr
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Vielen Dank für schnelle Antwort. 

Ich habe immer noch Hörschwierigkeit bds. RR in O. 120/80. 

Ich nehme aber weiterhin Valdaxan 25mg abends. Schon seit 3 Wochen. Das Medikament sollte auch nach ca. 2-3 Wochen wirken.

Mit der innere Unruhe ist etwas besser geworden. 

ich bin seit mehr als 3 Monte krankgeschrieben und hoffe sehr, dass die Symptome sich bessern und ich wieder arbeiten kann.

Progesteron lieber einnehmen als vaginal? Ich dachte, dass vaginal macht weniger Risiko für Thrombose usw.. 

Wenn zum Abendbrot, dann 1 Kapsel oder zwei.

Die Werte sind nicht zu hoch?

Ich bin 1m75cm groß und wiege 82kg.

Schöne Grüße

Experte-Bohnet
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03.12.2017, 21:50 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Prog macht keine Thrombose! 200 mg macht eingenommen meist sehr müde und fördert den Schlaf!

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03.12.2017, 22:04 Uhr
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Hallo.

Das ist prima, das man hier wichtige Fragen stellen kann, welche offen, ehrlich und schnell beantwortet werden können.

Vielen Dank!

Experte-Bohnet
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04.12.2017, 06:33 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, so sehe ich es auch! Schöne Adventszeit!

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12.12.2017, 18:20 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet, 

ich nehme seit 16.11.17 HET. Fem 7 Pflaster 50mg (1xwö) und Utrogest . Die ersten 2 Wochen habe ich Utrogest vaginal und die letzte Woche oral genommen.

Seit ca 4-5 Tagen habe ích ziehende Schmerzen im Unterbauch, leichte Brustschmerzen bds. und seit 2 Tagen leichte Schmierblutung. 

Zur Erinnerung: Z.n. Eierstockentfernung 12/2016 bei BRCA 2 Mutation.

Soll ich das alles weiter nehmen? Ist was vielleicht überdosiert? 

Schöne Grüße