Sehr geehrter Hr. Prof. Bohnet
Ich bin 43 Jahre, 173 cm, 53 kg, Blutdruck meistens 90/60 - fühle mich aber immer gut damit.
Nach langem Leidensweg endlich die Diagnose Anfang März 2010: SD Überfunktion, heißer Knoten (gutartig), zuerst knapp 6 Wochen L-Thyroxin125µg, seit gut 4 Wochen: Thyronajod 50 (da beginnende Hyperthyreosis factitia)
Zeitgleich Anfang März 2010 nach Hormonstatus beim FA: mitten in den WJ - Beginn mit Klimonorm.
Meine Beschwerden in den verg. 10 Monaten: Herzrasen, Angst und Panikattacken, Gewichtsverlust, unregelmäßige Blutungen etc. Was mir aber immer wieder aufgefallen ist, unmittelbar vor meinen Blutungen ging es mir immer besonders schlecht. Besonders auffällig immer wieder dieses Herzrasen, schlimme Angstzustände, Hitzewallungen etc. Immer wieder musste ich deswegen meinen Hausarzt aufsuchen, der lediglich alles auf meine Psyche schob.
Kurz um ich begab mich deshalb zu einem Nuklearmediziner und zu meinem FA. Das SD Problem war sofort gefunden und auch die Tatsache, dass ich mitten in den WJ bin.
Mein Nuklearmediziner konnte meine Beschwerden eindeutig nicht der SD zuordnen und mein FA war davon überzeugt, dass bei meinen Hormonwerten alles für typische WJ Beschwerden spricht. Jetzt aber meine Frage. Ich nehme das Klimonorn jetzt den 2. Zyklus. Mir ist aber aufgefallen, dass ich mich unmittelbar vor meinen Tagen bzw jetzt in der Einnahmepause, immer noch schlecht fühle. Zwar nicht so ausgeprägt wie vor der Medikation aber mein normales Leben ist immer noch eingeschränkt. Besonders die Angst macht mir zu schaffen und eben dieses Herzrasen.
Gäbe es noch eine Möglichkeit, die Tage vor den Tagen trotz HET zu erleichtern?
Ich bin erst 43 Jahre alt, die Kinder sind gerade aus dem Haus und mein Mann und ich hatten noch soooo viele Pläne. Leider raubt mir meine Angst an mind. 10 Tagen im Monat die Lebensfreude.
Vielleicht hätten Sie einen Rat für mich.
Ich bedanke mich vorab bei Ihnen und grüße Sie ganz herzlich
El Ha
HET mit Klimonorm
Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage
Antwort von Experte-Bohnet
Niedriger Blutdruck passt nicht zur Überfunktion!
Sie nehmen ein sog. Sequenz-Präparat. Die letzte Tabl. wird innerhalb von 2-3 Tagen verstoffwechselt; insofern kommen Sie in den Entzug und sind bis Sie die neue Packung beginnen quasi auf 0 runter. Aus diesem Grunde setzt man solche P kaum mehr ein und verkürzt die Pause auf ca 4 Tage.
Ich hätte Ihnen einen 1 mg Kombip. verordnet, welches zum Abendessen eingenommen wird. Wenn die Blutungen dann sehr schwach werden, könnte es auch durchgehend, ohne Pause eingenommen werden.
Antwort
Sehr geehrter Her Prof. Bohnet
Zuerst einmal vielen herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung und Ihre Empfehlung.
Zu meinem Blutdruck. Es gab auch in den verg. Monaten immer mal wieder plötzlichen Blutdruckanstieg, besonders in der Zeit, als meine SD Erkrankung noch nicht festgestellt wurde bzw nicht medikamentös eingestellt war. Auffällig war, dass ich keinen Kaffee mehr vertragen habe. Also ließ ich den Kaffee weg und seit Beginn meiner SD Medikation und der HET pendelt sich mein Blutdruck wieder bei normal bis niedrig ein. Ich wollte meinen Beitrag etwas verkürzen und schrieb nur niedriger Blutdruck.
Ich wollte mir bei Ihnen eine zweite Meinung einholen und bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Empfehlung. Nur wie stelle ich es jetzt an und spreche meinen FA auf Ihre Empfehlung an? Bzw dürfen Sie mir einen Medikamenten Namen nennen oder soll ich meinem Gyn einfach nur auf ein 1 mg Kombipräparat ansprechen?
Während meiner jetztigen Einnahmepause kam es lediglich zu einer sehr leichten, bräunlichen Blutung.
Vielleicht möchten Sie mir noch einmal kurz meine Frage beantworten. Ich bin Ihnen sehr dankbar für diesen Expertenrat. Manchmal ist es eben sehr wichtig, noch einmal eine zweite Meinung dazu zu bekommen.
Ich grüße Sie ganz herzlich
El Ha
Antwort von Experte-Bohnet
Sagen Sie doch einfach, Sie möchten keine Blutungen mehr und Sie hätten gehört, dass es ein Präp. gibt, welches den BB leicht senkt! Dann müßte er Bescheid wissen.
Antwort
Nochmals Vielen Dank Herr Prof. Bohnet !
Ich hatte heute ein Telefonat mit meinem beh. Gyn und habe Ihn auf meinen bzw Ihren Expertenrat angesprochen.(Er kennt Sie sogar!) Mein FA. hat dem gegenüber sehr aufgeschlossen reagiert, allerdings sofort hinterfragt, ob ich Ihnen mein Alter angegeben hätte. Bei Ihrer Empfehlung 1 mg Kombipräparat, sei zu beachten, dass ich wohl noch recht jung wäre dafür, mit meinen 43 Jahren.
Leider konnte er mit Ihrer Abkürzung BB (leicht senken) nichts anfangen.
Morgen habe ich einen persönlichen Termin bei meinem FA. und werde die Möglichkeit eines anderen Medis mit Ihm pers. besprechen.
Ich DANKE Ihnen, dass Sie sich die Mühe machen und sich die Zeit nehmen für diesen Epertenrat!
Hoffentlich kann auch den vielen Anfragen gerecht werden!
Mit freundlichen Grüßen
El Ha