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HET mit 45 J.

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

13.11.2019 | 19:44 Uhr

Sehr geehrter Experte,

ich habe hier schon sehr viele Beiträge gelesen und viel gelernt! Vielen Dank, dass es dieses Forum gibt! Ich habe großes Vertrauen in Sie.

Nun möchte ich aber auch die eine oder andere Frage stellen, da es schwierig ist, einen Fall hier mit seinem eigenen zu vergleichen.
Zu meiner Situation: Ich bin 45J. alt und leide (offensichtlich) seit einigen Monaten an Beschwerden, die auf Hormonmangel zurückzuführen sind: Dauerkopfschmerzen (z.T. Migräneartig), Schlafprobeme mit Schwitzen, gestörtes Temperaturempfinden (starkes Frieren - Schwitzen). Zudem leide ich schon viele Jahre unter Blutdruckschwankungen (ab Mittag zu hoch, durchschnittlich 150:100, morgens perfekt). Dagegen habe ich seit gut einem Jahr zwei Medikamente verschrieben bekommen, die m.E. nur wenig bis nichts bewirken. (Bisoprolol und Irbesartan)

Aktuell gemessener Hormonstatus (ich gehe davon aus, dass Sie die Einheiten nicht brauchen?): FSH 6,2 LH 1,6 Östradiol 8 Progesteron 0,2 Prolaktin 92 Testosteron <0,1 SHBG 180 DHEAS 429

Keinerlei Blutungen innerhalb der letzten Jahre (zeitweise unter Pilleneinnahme, deswegen nicht einzuschätzen), ohne Hormone getestet ca. 1 Jahr keine Blutung

Mein FA hat mir zunächst Presomen verschrieben. In Ihrem Forum habe ich Ihre Meinung dazu gelesen und mir eine andere Lösung vom FA "gewünscht":  Gynokadin-Gel und Utrogest 200  Er sagt, die "normale" Dosierung des Gels beträgt 2 Hub - wobei ich von Ihren anderen Beiträgen schon verstanden habe, dass ein Hub reicht. So werde ich es versuchen. Mein FA hat zu Utrogest gemeint: alle 3 bis 4 Monate für 10 Tage eine Kapsel nehmen. Würden Sie diesen Vorschlag unterstützen?
Haben Sie einen Rat bzgl. meiner Blutdruckprobleme? Adrenalin etc. wurde von meinem Kardiologen gemessen, im oberen Bereich, aber wohl noch ok.

Bin ich denn Ihrere Meinung nach tatsächlich in meinem Alter komplett im Wechsel? Oder kann man das so gar nicht sagen?

Ach ja, mein Vit D-Spiegel beträgt 20. Was sagen Sie dazu?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten.

Beste Grüße

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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08.07.2020, 07:41 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die volle Dosis sollte praktisch immer auf einmal angewendet werden; die Wirkung hält dennoch den ganzen Tag an!

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29.07.2020, 13:37 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Bohnet,

ich bitte erneut um Ihren Rat. Wie Sie mir empfohlen haben, nehme ich seit nun etwa drei Wochen Prog 200 und weiterhin 1 Hub Gyn. Brustspannen, Zyste im Unterbauch sowie dicke Beine haben sich rel rasch in Wohlgefallen aufgelöst und ich war sehr froh. Nun aber (seit etwa einer Woche) stellen sich ähnliche Probleme wie vor der HET ein: Schlafprobleme, Körpertemperatur- Entgleisung und - am schlimmsten: Anfallsartige Benommenheit, Schwindel und Kopfschmerzen. Was raten Sie mir? Ist jetzt das Motto: "Pest oder Cholera?" Sehen Sie eine Chance darin, die Hormone (zeitweise) ganz wegzulassen? Oder Dosisänderung zurück zu Prog 100? Ich bin tatsächlich etwas verzweifelt. 

Viele Grüße und im Voraus danke für ihre Bemühungen, Abraxa

Experte-Bohnet
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30.07.2020, 07:16 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Möglicherweise ist es wieder zu einer sog. Follikelpersistenz gekommen. Insofern würde ich die Hormone tats. mindestens 4 Tage weglassen, ggf. auch 7. Wenn sich die Symptomatik bessert und eine (starke) Blutung auftritt, ist die Diagnose gesichert. Danach könnten Sie, wenn gewollt, wieder mit der Therapie beginnen!

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05.08.2020, 20:01 Uhr
Antwort

Guten Abend Herr Bohnet,

ich wollte ein paar Tage abwarten, bis ich Ihnen antworte. Ich habe wie empfohlen 6 Tage Pause mit beiden Hormonen gemacht. Eine Blutung hat sich nicht eingestellt. Ich werde nun heute Abend wieder starten mit 1 Hub Gyn. Es ist interessant zu beobachten, wie der Körper ohne Hormone reagiert. Letzte Nacht und heute war wieder einmal eine unschöne Migräne da und mein Körpertemp-Empfinden ist komplett durcheinander. Ich denke, daran sieht man, dass die Hormone (leider) gebraucht werden. Insgeheim hatte ich gehofft, dass ich mich ohne Substitution prima fühlen würde und ich evtl ganz aufhören könnte... Ich plane nun, wieder auf die (lange Monate bewährte) Dosierung von Prog 100 (jeden Tag) zurück zu kehren. Ich hoffe sehr, dass ich nicht zeitnah wieder mit Zysten und Wassereinlagerungen zu tun bekomme! Oder würden Sie es an meiner Stelle weiterhin mit 200 Prog probieren? Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung, Abraxa

Experte-Bohnet
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06.08.2020, 07:21 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Was wären wir ohne Hormone!? Da Sie keine Blutung nach Absetzen bekommen haben, waren die vorausgegangenen Symptome auch nicht Hormon abhängig! Da hat Ihnen die Psyche einen Streich gespielt! Also mehr Gleichmut und nicht alles auf die Hormone schieden!!!

Ich würde zu 200 mg Prog pro Tag raten!