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Famenita und L Thyroxin

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

22.03.2017 | 14:34 Uhr

Hallo Herr Bohnet,

ich nehme seit diesem Januar die Famenita 100 ( 2 Kapseln oral ab den 14. Tag ). Sobald ich diese nehme, bekomme ich Herzrasen, innere Unruhe, verstärkte Angstzustände usw. . Ich war deswegen auch schon bei meiner HÄ, da die Schilddrüse in dem Zeitraum total verrückt spielt ( hatte bisher Medikation LT 75 aber nehme schon seid Februar nur noch die Hälfte).

Meine Schilddrüsenwerte liegen aktuell ( nach Herabstufung der LT von 75 auf die Hälfte ) bei:

FT3 2,92

FT4 1,38

TSH 1,82

MAK 0,35

TRAK 1,93

Thyreoglobulin 5,63

Calcitonin 2,00

Der behandelnde Arzt für meine Schilddrüse sagte mir, dass sich Famenita und LT nicht vetragen und somit die Nebenwirkungen kämen.

Mein FA hat mir jetzt geraten dass ich die Famenita vaginal nehmen soll ( 2 Kapseln ). Ab Freitag müsste ich sie wieder nehmen aber habe jetzt schon Angst und Bedenken dass es mit der inneren Unruhe, Herzrasen, Angstzuständen usw. wieder los geht.

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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25.03.2017, 00:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich hielte es für vertretbar, zumal Sie noch jung sind, mal  zu sehen, wie der spontane Zyklus abläuft. Aber das müssen Sie mit Ihrem FA vor Ort entscheiden!

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10.04.2017, 09:19 Uhr
Kommentar

Guten Morgen Herr Bohnet,

ich wollte einmal einen kurzen Zwischenstand abgeben. Aktuell habe ich keine Angststörungen, innere Unruhe oder dergleichen. Ein wenig Sorge macht mir diese Art Herzstolpern...immer dann wenn ich zur Ruhe komme.

Ich habe zwischenzeitlich einen Hormonspeicheltest ( Bestimmung am 20. Zyklustag ) gemacht und folgende Werte sind herausgekommen:

Cortisol 8750pg/ml ( Normwert 920-12900pg/ml )

DHEA 585,0pg/ml ( Normwert 150- 620pg/ml )

Cortisol/DHEA Quotient 11,9 ( Normwert 2-85pg/ml )

Östradiol 5,2pg/ml ( Normwert 2. Zyklusphase 0,8-10,8pg/ml )

Progesteron 562,0pg/ml ( Normwert 2.Zyklusphase 100-450pg/ml )

Progesteron/Östradiol-Quotient 93,8

Testosteron 67,0pg/ml ( Normwert 5- 49pg/ml )

 

                  

 

 

Experte-Bohnet
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11.04.2017, 08:14 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Zu den Werten kann ich nichts sagen. Da müssen Sie die Leute fragen, welche solche Tests verkaufen; sie werden von den Wissenschafts-gesellschaften als unzuverlässig eingestuft!

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19.07.2017, 10:14 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet,

entschuldigen Sie wenn ich noch einmal stören muss. Ich habe mir jetzt einmal alle Befunde besorgt und möchte diese hier einstellen. Ich benötige Ihre Hilfe.

 

2005 hatte ich innerhalb eines Jahres 2 Fehlgeburten. Meine damalige HÄ tippte auf die Schilddrüse und schickte mich zum NUK.
Befund 2006:
Sonographie: Nicht vergrößerte SD. SD-VL 10 ml ( Norm bei Frauen bis 18 ml ). Hiervon entfallen 6 ml auf den re und 4 ml auf den li Schilddrüsenlappen. Echoarmut. Keine Knoten.
Werte:
TSH: 1,45 ( Norm: 0,35-2,50 )
FT3: 2,79 ( Norm: 1,80-4,00 )
FT4: 0,98 ( Norm: 0,70-1,48 )
Therapieempfehlung: Keine SD-Behandlung nötig

Leider klappte der Kinderwunsch nicht und somit entschied ich mich im Jahre 2007 zu einer Sterilisation.

Im Laufe der Jahre bekam ich Störungen mit meinem Zyklus und musste ein paar Male ausgeschabt werden.

2010 war ich Anhand meiner Zyklusstörungen bei meinem FA, welche einen Hormonstatus machte.
Folgendes kam dabei raus:
Verdacht auf Frühform einer hypothyreoten Stoffwechsellage mit Störung des Regelkreises Hypophyse-Schilddrüse
Weiterhin stellte man noch folgendes fest:
Progesteron wert nicht sicher beweisend für stattgefundene Ovulation. Ggf engmaschige Progesteronkontrolle während der Lutealphase empfehlenswert.
Weiterhin stand in den Unterlagen folgendes:
Hyperandrogenaemie. Therapieempfehlung: Aufgrund der serologisch nachweisbaren Hyperandrogenaemie empfiehlt sich eine Susspressionsbehandlung.
Meine SD-Werte sahen so aus:
TSH: 4,14 ( Norm: 0,35-4,00 )
FT3: 3,5 ( Norm: 2,3-4,2 )
FT4: 1,15 ( Norm: 0,89-1,76 )

Mit all den Laborwerten wurde ich zu meiner HÄ geschickt, welche mich mit LT75mg einstellte.
Ein halbes Jahr später wurde eine BE seitens der HÄ gemacht um zu schauen ob ich gut eingestellt sei. Der TSH Wert lag bei (Medikation LT75) 0,47. Sie riet mir das LT um 25mg zu erhöhen. Auf Nachfrage ob ich zum NUK muss, meinte sie dass bräuchte ich nicht. Auch die freien Werte seien uninteressant.
Da man ja bis dato Ärzten vertraut, erhöhte ich auch LT100 aber habe es gar nicht vertragen. Also bin ich wieder zu HÄ, die meinte dass ich mich nicht so anstellen soll.
Daraufhin wechselte ich den HA.
Meine neue HÄ schaute in meinen Unterlagen und sagte nur: LT75 nehmen und gut ist. BE bräuchte nicht gemacht zu werden, es sei denn ich hätte Beschwerden.
Die Beschwerden kamen dann im Laufe der Zeit:
Gewichtszunahme aber keinen Appetit, Meidung von Menschenmengen da dort vermehrt Angststörungen auftraten, Probleme mit dem Magen, Durchfall und und und.
Als es immer schlimmer wurde ( besonders die Angstzustände ) bin ich 2014 zu meiner HÄ mit Bitte um BE.
Die Werte sahen unter LT75 folgendermaßen aus:
TSH: 2,9 ( Norm: 0,270 – 4,200 )
FT3: 2,5 ( Norm: 2,0 – 4,4 )
FT4: 1,19 ( Norm: 0,90 – 1,70 )
Laut HÄ sei alles okay und wegen meinen Angststörungen sollte ich mal ein ruhigeres Leben führen.
Ich schleppte mich als wo die weiteren Jahre durch das Leben. Einkaufen, Kino oder in die Stadt gehen waren nicht mehr möglich. Im Winter ( während alle mit dicker Jacke liefen ) hatte ich nur ein T-Shirt an. Dass konnte doch unmöglich die SD sein.
Anfang 2017 machte ich also einen Termin beim FA und erzählte ihm von meinen ganzen Symptomen. Mein FA schrieb mir ( ohne BE ) Famenita 100mg und sagte mir, dass ich ab dem 14.Tag 2 Kapseln oral nehmen soll ( Dauer 12 Tage ). Ich würde sehen, dass es mir danach besser geht und die Angststörungen auch verschwinden werden.
Auch hier vertraut man wieder dem Arzt und nahm die Famenita ein. Am nächsten Tag ging es mir richtig schlecht. Ich hatte Herzrasen, zittrig, unruhig, war aufgedreht und und und.
Also bin ich verzweifelt zu meiner HÄ, welche sofort Blut abnahm.
Die Werte sahen wie folgt aus:
TSH: 1,880 ( Norm: 0,270 – 4,200 )
FT3: 2,6 ( Norm: 2,0 – 4,4 )
FT4: 1,53 ( Norm: 0,90 – 1,70 )
Meine HÄ meinte, dass die Werte okay sein und sie mir AD aufschreiben würde. AD wollte ich auf keinen Fall und lies mir eine Überweisung zum NUK geben.
Gleichzeitig setzte ich meine LT auf die Hälfte herab, sprich 37,5mg.
2 Wochen nach eigenmächtiger Herabstufung hatte ich einen Termin beim NUK mit folgendem Befund:
Medikation:
LT75 ½ Tbl/ seit ca. 2 Wochen, zuvor 1 Tbl/ Tag.
Sonographie:
SG-Gesamtvolumen 11ml ( Norm bei Frauen bis 18ml ). Geringer, leicht echoarmer Knoten rechts von ca. 0,2ml. Keine pathologisch vergrößerten, zervikalen LK darstellbar.
Szintigraphie:
Volumenproportionale, homogene Nuklidbelegung der SD in orthotoper Lage ohne mehr- oder minderspeichernde Areale. Tc-Uptake 0,6%
Werte:
FT3 2,92 (pg/ml) Normwerte 2,30-4,20
FT4 1,38 (ng/dl) Normwerte 0,80-1,70
TSH 1,82 (U/ml) Normwerte 0,35-4,00
MAK 0,35 (U/ml) Normwerte 0,00-40,00 Graubereich: 40,0-50,0 Positiv: höher als 50,0
TRAK 1,93 (U/ml) 0,00-1,00 Graubereich:1,00 -1,50 Positiv: höher als 1,50
Thyreoglobulin 5,63 (ng/ml) 2,00-70,00 Weniger als 1,0 bei SD-CA Nachsorge
Calcitonin 2,00 (pg/ml) 0,00-10,00
Beurteilung:
Kein Anhalt für eine SD-Fehlfunktion.A.e. unspezifische TRAK-Erhöhung. Des Weiteren zeigt sich eine normal große SD mit geringen knotigen Veränderungen. Euthyreose unter o.g. Medikation. Normwertige sonstige SD-Antikörper und Proliferationsmarker.

6 Wochen später bin ich wieder zu meiner HÄ mit der Bitte um BE und gleichzeitiger Bestimmung einiger Vitamine. Im Laufe der 6 Wochen hatte ich mich bei FB in einigen Gruppen angemeldet und jede Menge erfahren.
Meine BE sah unter Medikation von LT37,5 folgendermaßen aus:
TSH 1,550 ( Normwert: 0,270-4,200 )
FT4 ( freies ) 1,33 ( Normwert:0,90-1,70 )
FT3 ( freies ) 2,9 ( Normwert: 2,0-4,4 )
Lt. HA sollte ich jetzt von LT 37,5 auf LT 50 hoch und in 12 Wochen wieder zu BE.
Dann habe ich noch Vitamin D total ( 25-OH ) testen lassen und Ferritin.
Selen und Zink konnten nicht getestet werden, da die dementsprechenden Röhrchen nicht in der Praxis waren
Viatmin D: 22,5ng/ml ( Normwert ab 30,00 )
Ferritin: 31,0 ( Normwert: 13,0-150 )
CRP: 2,7 ( Normwert: weniger als 6 )

Ich sagte meiner HÄ, dass der NUK doch im Bericht geschrieben habe ich soll erst einmal auf LT 37,5 bleiben. Dass sah sie ganz anders und sagte mir ich soll sofort auf LT50 hoch.
LT50 und Famenita 100mg vertrage ich nicht. Ich bekomme dann innere Unruhe usw.
Mittlerweile nehme ich die LT50 abends unter der Zunge ( seitdem ist auch mein jahrelanger Durchfall weg ).
Ich will es nicht zu lang werden lassen.
Aktuell fülle ich auf:
Vitamin D plus K plus Magnesium und Eisen.
Am Mittwoch habe ich eine Termin beim Internisten und hoffe, dass er mir weiterhelfen kann. Meine HÄ kann es nicht. Sie schiebt alles auf die Psyche und dass ich mir viele Dinge einbilde.
Dass ich aber in 2 Monaten 12 Kilo abgenommen habe, dass will sie nicht verstehen.
Ich denke, dass ich eventuell gar kein LT benötige sondern man mich hätte damals mit Progesteron behandeln müssen. Oder denke ich falsch?

Vor ein paar Tagen war ich mit den ganzen Befunden bei einem Internisten, der mir sofort sagte dass ich zu damaliger Zeit gar kein LT gebraucht hätte. Das Übel an der ganzen Sache seien meine Eierstöcke.

Wie sehen Sie das Ganze?

 

Experte-Bohnet
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20.07.2017, 00:53 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Oh je, da muss ich Sonderschichten einlegen!

Das laufende Messen der SD-Hormone bringt nichts. Ich denke, Sie haben eine grenzwertige Funktion und da keine SD-Antikörper vorliegen, sollten Sie etwa 100 µg Jod und gleich viel Selen zum L-T einnehmen; dies würde ich als Basis bei 50 belassen.

Prog. macht kein Herzrasen! Aber es wäre mal sinnvoll, den Spontan-zyklus standardisiert zu kontrollieren, zumal eine Steri voraus gegangen ist. Von der symptomatischen Anwendung von Prog halte ich nichts, auch wenn es ein körpereigenes Hormon ist.

Durch Ihre lange Krankengeschichte dürften Sie auch psychosomatische Symptome entwickelt haben. Ich empfehle Entspannungsübungen nach Neigung, z. B.Yoga etc. Ich denke, Sie müssen wieder zu sich finden und Ihre Leben selbst in die Hand nehmen. An einzelnen Hormonparameter kann die Gesamtbeschwerden nicht fest machen! Sie haben ja auch gesehen, viele Ärzte viele Meinungen! Alles Gute!