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Endometriose und Progesteronmangel

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

22.08.2022 | 17:23 Uhr

Sehr geehrter Prof. Bohnet,

 

seit einiger Zeit lese ich Ihre Ratschläge und schätze Ihr Wissen sehr - das (oft fehlende) Wissen vieler Gynäkologen hingegen weniger.

Zu mir:

Ich bin 40 Jahre alt und habe seit über 20 Jahren eine Endometriose und Adenomyose. Meine Endometriose sitzt neben den üblichen Stellen im Bauchraum auch am Zwerchfell und verursacht die schlimmsten Schmerzen in meiner rechten Schulter, die man sich nur vorstellen kann. Die Schmerzen im Unterleib sind dagegen fast schon wie ein Spaziergang.

Ich nahm bis vor 4 Monaten über viele Jahre die Aristelle ohne Probleme. Jedoch stellten sich bereits vor meiner Schwangerschaft vor 4 Jahren massive Wassereinlagerungen, Brust,- und Knochenschmerzen und Migräne ein. Ich wurde dann glücklicherweise schwanger und habe meinen Sohn wegen schlimmer Blutungen damals fast verloren. Nun ist er ein glücklicher kleiner Kerl und mein größtes Glück! 

Nach der Geburt meines Sohnes stellten sich Gelenk,- und Knochenschmerzen, starke Gewichtszunahme, Schlafmangel etc. ein. Abnehmen trotz gesunder Ernährung und Sport nicht möglich. 
Nun musste ich im Mal diesen Jahres die Aristelle absetzen weil ich zuckende Augenlider und Tinnitus aber auch starke Migräne bekam. Ich spürte, dass ich die Pille nicht mehr vertrug.

Leider setzte sehr schnell der Schmerz durch die Endometriose wieder ein und er führt inzwischen dazu, dass mein Leben sehr stark eingeschränkt ist und ich bis zum Eisprung ohne Schmerzmittel nicht leben kann.

Meine Frauenärztin machte einen Hormonstatus. Ergebnis: Progesteronmangel, das Östrogen lag bei 241, soweit im normalen Bereich. Es bestätigte sich, was ich lange vermutete, dass ich an einer Östrogendominanz leide. Sie verschrieb mir zunächst Famenita 200 mg täglich. Nachdem ich aber mit so schlimmen Schmerzen notfallmäßig in dir Praxis kam, legte sie mir die Cerazette ans Herz und zu ihr solle ich zusätzlich im LZZ weiterhin das Famenita nehmen.

Ist das so üblich, dass man Desogestrel und Progesteron gleichzeitig nimmt? Bislang habe ich 11 Pillen der Cerazette eingenommen aber eine Besserung der Schmerzen ist nicht in Sicht, ich solle etwas Geduld haben. Das Wasser setzt mir leider auch sehr zu, es handelt sich nämlich um 4-5 kg, es schränkt mich in meinem Körpergefühl sehr ein, ich leide darunter! Schlafen Kann ich leider nach wie vor nicht. 

Haben Sie vielleicht einen Rat für mich, ob mir beide Medikamente paralell zueinander eingenommen wirklich helfen können? 

Herzliche Grüße aus OWL! 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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23.08.2022, 12:40 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Keine Placebo-Pillen! Immer und tgl. Drosperinon!

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23.08.2022, 12:46 Uhr
Kommentar

Mir ist bislang nur das Präparat mit dem Namen Slinda bekannt. Das sind 24 Pillen á 4 mg Drospirenon und 4 wirkstoffreie Pillen im Anschluss um eine Hormonentzugsblutung zu erzeugen, was mich gerade hinsichtlich der Endometriose skeptisch werden lässt, da man ja idealerweise keine Blutung anstrebt. 

Meine Gynäkologin ist der Meinung, dass ich mich 3 Monate durchbeißen und die Desogestrel nehmen soll weil man jetzt noch nicht sicher sagen könne, dass diese nicht wirke...ich bin auch da eher skeptisch. 

Hätten Sie ein Präparat, das Sie empfehlen würden? 

Sonnige Grüße aus der Nachbarstadt ☀️

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26.08.2022, 12:46 Uhr
Antwort

Könnten Sie mir ein geeignetes Drospirenon-Präparat nennen? 

Experte-Bohnet
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26.08.2022, 16:32 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Slinda

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28.08.2022, 17:18 Uhr
Kommentar

Und wie stehen Sie zu der Thrombosegefahr unter Drospirenon? Bislang hatte ich einzig mal mit der Qlaira ein Problem, dass ich Druck auf der Brust hatte und sie sofort abgesetzt habe. Allerdings soll doch gerade Drospirenon ohne zusätzliche Östrogengabe ein weniger erhöhtes Risiko bedeuten, oder? 

Experte-Bohnet
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29.08.2022, 07:39 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Nach meiner Erfahrung wird so ein Risiko meist zu sehr auf die Substanz fokusiert, ohne dass z.B. andere Faktoren wie z.B. Gewicht, körperliche Aktivitäten usw. berücksichtigt werden. Deshalb ist das aus der Ferne schwer einschätzbar! Es ist auch entscheidend, ob man sich Hilfe durch ne Therapie verspricht oder nicht! Alles Gute!