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Einstieg in die Hormonersatztherapie (HRT) - Fragen zu Tibolon

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

27.01.2018 | 23:46 Uhr

Sehr geehrter Herr Prof. Bohnet,

bevor ich Sie hier als Experten kontaktiere, habe ich mich soweit wie möglich über das Thema informiert (u.a. Göretzlehner et. al., de Gruyter 2012 sowie Artikel in Fachzeitschriften, leider nur bis 2008). Auch das Netz habe ich entsprechend genutzt.

Nachdem ich seit Mitte Dezember offenbar in die finale Phase des Klimakteriums eingetreten bin und keine Nacht mehr auch nur halbwegs normal schlafen kann bei täglich starken Hitzewallungen, komme ich Tibolon nahe. Auch die Libido ist nun schon seit längerem an einem Tiefpunkt angekommen, es gibt organische Veränderungen (Oekolp war für mich nicht die Lösung), und meine Freude auf die Zeit ohne Empfängnisverhütung ist dahin. Das kann es doch nicht sein! Ich bin nicht mehr die, die ich bin. Psychisch bin ich mitgenommen und in meiner Leistungfähigkeit deutlich reduziert. Sport mache ich weiter, Cimicifuga brachte bei mir keine Besserung. Tibolon finde ich nach allem, was ich gelesen habe, für mich interessant. Ich würde es probieren.

Der Beginn der Einnahme soll frühstens 1 Jahr nach der Menopause liegen. Und hier habe ich meine erste Frage an Sie: Da ich soweit noch nicht bin, muss ich also zwingend das Ganze weiter aushalten, oder gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob die ovarielle Funktion nun endgültig beendet ist (Periode habe ich nicht mehr)? Was steckt hinter der Einnahmeempfehlung? 

Mir gefällt der Gedanke nicht mit Sequenztherapie. Auch ein Wechsel von einem kontinuierlich angewendeten Östrogengel plus Gestagenpräparat zu Tibolon behagt mir nicht. HRT ist keine triviale Sache und der Körper etwas sehr Feines und Komplexes. Sollte die ovarielle Funktion nachweislich erloschen sein, was wären die Risiken, wenn Tibolon vor Ablauf der 12 Monate seit der letzten Periode genommen würde?

Eine allgemeine Frage zur postmenopausalen Frau: Ist der Körper in der Lage, die nötige Menge männlicher Hormone nach dem Einbruch, den ich jetzt erlebe, später wieder in anderer Form in ausreichender Menge zu produzieren, damit Libido und äußeres Genital wieder so sind wie vorher? Ebenso die nötige Menge an Östrogen für eine lebendige Vulva und Vagina mit allem, was dazu gehört? In diesem Zusammenhang: Wenn die Schlafstörungen und Hitzewallungen aufhören sollten, weil das vasomotorische System sich an den Östrogenmangel gewöhnt hat, ist Tibolon für Libido, Genitalität, Lebenslust und -freude, Power dann weiterhin eine Alternative und die Einnahme vertretbar? 

Und eine letzte Frage zu Tibolon: Wenn man zu den glücklichen Frauen gehören sollte, die gut mit dem Präparat zurecht kommen (und die gibt es), würden Sie eine vieljährige Einnahme befürworten? Die Risiken sind mir bekannt, ich würde entsprechend ein Auge haben auf Blutdruck, Cholesterinwerte und weiterhin regelmäßige gynäkologische Kontrollen vornehmen lassen.

Haben Sie vielen Dank für Ihre Antworten! You're doing a great job here.

Margret

 

  

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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24.04.2018, 07:34 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Der Blutspiegel ist eine Sache und die Besetzung der Rezeptoren eine andere. Inzwischen ist belegt, dass Ö leider am Auge nicht helfen, auch wenn immer wieder solche Berichte aufgetreten sind. Deshalb kann ich Ihnen nicht zur Änderung der Anwendung raten.