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Blutgerinnung, Thrombose ...Östrogen - HET

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

29.10.2017 | 12:52 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet

Nach langer Zeit habe ich wieder eine Frage.

Aufgrund eines Vorfalles ( Armvenenthrombose) bei sportlicher , schlanker Frau die nicht raucht, aber unter Hormontherapie steht, habe ich mich mit den Gerinnungsfaktoren und Östrogen befasst. Thrombose vermutlich durch thoracic Outlet Syndrom. Die Frau ist 54 und die Tage sind schon länger vorbei.

Ich las meine zahlreichen Bücher z.b von Lauritzen etc. , Bücher über Östrogene etc. Und konnte nirgends etwas herauslesen, dass das Östrogen der Frau, das sie selber bildet, das ThromboseRisiko erhöht. Es wurde  sich immer auf    Ethynylöstradiol  oder andere synthetische Östrogene bezogen. 

 Es kann doch nicht sein, dass das körpereigene Östrogen einen Einfluss auf das Thromboserisiko hat? Dann wäre ja  jede fruchtbare Frauen mit hohen Östrogenspiegel einer großen Gefahr ausgesetzt ? Wird auch hier wieder alles in einen Topf geworfen wie so oft ? Östrogen =Thrombose ohne zu unterscheiden  um welches Östrogen es sich genau handelt?

Der Frau ging es sehr gut mit Estradiolhemihydrat ( Gel)und Progesteron , seit ca. 5 Jahren, und nun hat sie alles abgesetzt weil die Frauenärztin meinte, sie dürfe nun nie mehr 

Östrogene nehmen. Jetzt setzen Hitzewallungen ein und die Frau möchte dies auf Dauer nicht ertragen. Zur Zeit werden für 3 Monate Blutverdünner eingenommen.

Durch den Verzicht auf Progesteron stellen sich Schlafprobleme ein.

wie kann oder darf die Frau vorgehen? Kann Sie zumindest Progesteron nehmen? Wie ist es mit transdermalem Östrogen , kann sie damit irgendwann wieder beginnen ( so weit ich weiß hat es keinen Einfluss auf die Blutgerinnung). wenn ja, wann?

Wieso soll das estradiol das zugeführt wird ( nicht synthetisch) der Frau schaden? Sind nicht erst durch längerfristigen Mangel an Hormonen kardiovaskuläre Probleme, veränderung des Lipidhaushaltes , Blasenprobleme etc. Zu erwarten ?

 

ich danke Ihnen für Ihre Antwort.

 

Lieben Gruß 

Lilli

 

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Experte-Bohnet
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29.10.2017, 20:54 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

welcome back!

So ein Unsinn! Wenn die Frau schon mehrere Jahre die Hormon angewendet hat, ohne dass wieder eine Thrombose o.ä. aufgetreten ist, hätte sie die Therapie fortführen können.  Leider ist es so, dass bei einem Neubeginn das Gerinnungssystem sich erst wieder einpendeln muss und das dauert 3 Monate, in denen das Th-Risiko erhöht.  Grunds. nimmt es mit dem Alter und dem Gewicht (?!) zu.

Ja, Prog. kann sie einnehmen. Vielleicht auch ein bohnengr. Stück Gel!?

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29.10.2017, 21:58 Uhr
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Vielen Dank Herr Dr. Bohnet 

 

Es gab weder in der Vergangenheit noch in der Familie jemals Thrombosen. Somit war es das erste mal und wie gesagt nach fast 6 Jahren HET.

Seit 2 Wochen wird ein Blutverdünner genommen, die Armvenenthrombose ist wohl eher selten, irgendwie kennt sich damit kaum jemand aus, was man darf was nicht.

Es wird sich als schwierig erweisen die Frauenärztin davon zu überzeugen, dass die Frau weiterhin das Gel bekommt.

Weil sie sagt, Östrogen erhöht das Thromboserisiko und weil jetzt eine besteht, ist Östrogen absolut kontraindiziert.

Wie ist das mit körpereigenem Östrogen bezüglich Gerinnung?

Danke nochmal.

Lieben Gruß 

Lilli

 

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29.10.2017, 22:21 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Bohnet

 

noch mal kurz um Missverständnisse zu vermeiden. Due Thrombose der Vena subclavia wurde vor 2 Wochen erst festgestellt, Ursache unbekannt.

sofort wurden Blutverdünner ( Equ....) eingesetzt , bisher noch keine Auflösung der Thrombose bei der Kontrolle nach einer Woche.Am selben Tag ( also vor 2 Wochen) wurden die Hormone abgesetzt auf Anraten der Ärztin.  Schließlich kann das Östrogen der Auslöser gewesen sein...sämtliche Blutwerte waren ansonsten perfekt.

Und jetzt beginnen  die Hitzewallungen . ich denke, die Ärztin will sich absichern und rät deswegen vor den Hormonen ab.

ich dachte Östrogen wirkt eher schützend ? Was passiert wenn wieder ( trotz noch bestehender Thrombose) mit den Hormonen begonnen wird?

Die Panikmache der Ärzte hat gewirkt ...

 

Lieben Gruß 

Lilli

 

 

Experte-Bohnet
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30.10.2017, 00:42 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, das ist sicher so! Ich denke, dass die Pat. auf jeden Fall Prog einnehmen kann und natürlich über die Nahrung Pflanzenöstrogene! Auch Östriol haltige Scheidenz. 2-3 x die Wo. - Bei gerade aufgetretener Thrombose jetzt nicht Ö!

Vermutlich muss man eine Gefäßdarstellung später machen, damit man sieht, wieso es zur Thrombose gekommen ist.

Gewicht, Homozystein, LDL-Chol usw?!