Sehr geehrter Herr Bohnet,
seit Jahrzehnten nehme ich wegen eines Testosteronüberschusses die Pille, die letzten Jahre Yasmin, die ich gut vertragen habe. Nachdem ich sie vor 2 Monaten unfreiwillig (mangels Rezept) abgesetzt habe treten vermehrt Beschwerden auf wie:
Muskel- und Gelenkschmerzen ziemlich stark (Hüftgelenke, Knie, Arme), springend, auch überdurchschnittlicher Muskelkater nach Anstrengung, Rückenschmerzen
Muskelverspannungen Nacken, Rücken
Ziepen, Stechen und Ziehen im Unterleib (nur gelegentlich)
Kopfschmerzen (fast durchgehend mit wechselnder Intensität)
Trockene und schmerzende und morgens verquollene Augen
Mentale Einschränkungen wie Unmut, Unlust
Fettiges Haar und Hautveränderungen kenne ich schon von früheren kurzen Pillenpausen, jedoch die anderen, oben beschriebenen Symptome nicht.
Ich hatte in den letzten Jahren durch Halsausrenkung und mehrere Borreliosebehandlungen (jeweils neu erworbene Borreliosen durch Zeckenstiche) diverse Beschwerden und Unverträglichkeiten entwickelt, u.a. Histaminose, die jedoch alle gut behandelt wurden und ich zuletzt fast vollkommen beschwerdefrei war. Die Laboruntersuchungen bestätigten dies. Nur eine erhöhte Quecksilberbelastung besteht weiterhin.
Die o.g. Beschwerden unterscheiden sich von allen bisher erlebten und sie traten kurze Zeit nach Absetzen der Pille auf. Könnte hier ein Zusammenhang bestehen und, falls ja, was würden Sie mir raten?
Mit freundlichen Grüßen
G.
Beschwerden durch Absetzen der Pille
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Antwort von Experte-Bohnet
Ich verstehe nicht, dass Sie kein Rezept erhalten haben!? Wie alt sind Sie? Was war die Begründung?
Es könnte durchaus sein, dass Sie aus einer stabilen Hormonsituation (durch die Pille) in eine instabile gekommen sind. In jedem Falle sollten Sie Vit E einnehmen bzw. den Spiegel messen lassen!
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Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich bin 49 Jahre alt. Die Pille nehme ich nur wegen der Hormonstörung (Testosteron war vor ca. 20 Jahren um das 17fache erhöht). Mir wäre eine verhütungsfreie Alternative ebenso recht, doch die Ärztin meint, die Pille wäre das beste Mittel. Die einzige unangenehme Nebenwirkung ist für mich der Libidoverlust.
Ich erhalte kein Rezept weil ich längere Zeit nicht bei der gyn. Untersuchung war und aus beruflichen Gründen auch in jüngster Zeit keinen Termin machen konnte. Deswegen lehnte meine Ärztin ab, mir ein weiteres Rezept auszustellen ohne vorherige Untersuchung. (Ich bin selbständig und meistens unterwegs und kann es mir aktuell nicht leisten Aufträge abzulehnen für einen Arzttermin).
Wäre es sinnvoll nun einen erneuten Hormontest zur Überprüfung zu machen? Meine Gynäkologin fand es nicht sinnvoll solange das Hormonpräparat eingenommen wird. Jetzt nehme ich gut zweieinhalb Monate keine Pille.
Ich nehme zur Zeit L-Thyrox 25 sowie Vitamin D (Dekristol 20.000 einmal die Woche) und Vitamin B6 zur Unterstützung der Entgiftung von Hg (habe eine starke Belastung). Welches und wieviel Vitamin E würden Sie empfehlen?
Könnte die instabile Hormonlage auch für die Gelenk-, Muskel- und Knochenschmerzen verantwortlich sein?
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
G.
Antwort von Experte-Bohnet
Ja ich denke, ein Hormontest wäre sinnvoll. Dann kann man neu die Situatiion einschätzen und gezielt handeln.
Vit E empfehle ich eigentlich nie! Essen Sie jeden Tag einige Nüsse und abwechselnde Sorten. Sie enthalten Vit E und gutes Fett!
Das Sie wohl viel Stress haben, würde ich zur Einnahme von 100 mg Q 10 und Magnesium raten; vielleicht werden dann Ihre Muskelbeschwerden besser!
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Dann hatten Sie wohl in Ihrer ersten Antwort Vit. D statt E gemeint?
Ich nehme jetzt wieder morgens ein hochwertiges Leinöl, das entzündungshemmend wirkt und die Gelenkschmerzen sind seitdem nicht mehr so aggressiv. Magnesium habe ich da und werde es ebenfalls einnehmen. Mit Q10 hatte ich in der Vergangenheit leider das Problem, dass ich auch von geringen Dosen hibbelig werde. Das bekam ich schon verordnet wegen einer Mitochondrienschwäche die mich nach den vielen Antibiotikaeinnahmen lahm gelegt hatte.
Ich werde den Hormontest machen lassen um die Hormonbehandlung zu optimieren.
Eine Frage hätte ich noch: Ist es am sinnvollsten weiterhin eine Pille zu nehmen oder gibt es Alternativen, die evtl. besser sind?
Ich danke Ihnen für Ihren guten Rat, damit haben Sie mir sehr geholfen.
Mit freundlichen Grüßen
G.
Antwort von Experte-Bohnet
Über Leinöl erhalten Sie kein Vit D!
Ihn Ihrer Altersgruppe sollte man wg. evtl. NW keine Pille mehr einnehmen; dies ist auch den sog. Leitlinien nach zu lesen. Es gibt "gute" WJ-Präps!
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Das Leinöl nehme ich wegen der entzündungshemmenden Wirkung, was sich gut bewährt hat. Vit. D nehme ich Dekristol 20.000 i.E. schon seit dem Frühjahr.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
G.
