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Zusammenhang L-Thyroxin und andere Hormone

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

31.07.2022 | 10:07 Uhr

Sehr geehrter Herr Professor Bohnet,

ich wende mich mit einem Problem bzw. einer Frage an Sie, zu der ich die unterschiedlichsten Aussagen bekomme. Zunächst zu mir: Ich werde bald 55 Jahre alt, 61 kg, 159 cm, habe noch regelmäßig meine Periode, inzwischen allerdings mit verkürzten Zyklen.

Anfang Mai wurde meine Schilddrüse komplett entfernt, seitdem nehme ich L-Thyroxin 75. Mein TSH ist im niedrigen Grenzbereich und ich fühle mich fast wie vor der OP in einer latenten Überfunktion. Ich habe stärkeren Haarausfall, fühle mich unruhig, etwas depressiv und insgesamt unwohl. Am Dienstag habe ich wieder einen Termin bei der Fachärztin und könnte mir vorstellen, dass das l-Thyroxin niedriger dosiert wird. Zudem nehme ich aktuell täglich noch Calium und Alfacalcidol, hoffe aber, dass ich das langsam ausschleichen kann.

 

Nun aber meine eigentliche Frage: Mein Frauenarzt hat mir Famenita 100 mg verschrieben, ich soll es ab dem 12. Zyklustag nehmen, da ich auch starkes PMS und Schlafstörungen entwickelt habe. Mit fast 55 bin ich nun ganz sicher in den Wechseljahren, aber ich traue mich nicht an das Progesteron ran, da ich mit dem L-Thyroxin vermutlich noch nicht final eingestellt bin. Wie hängt denn das zusammen? Gibt es da überhaupt einen Zusammenhang? Ich weiß im Augenblick überhaupt nicht mehr, welche Beschwerden woher kommen, das verunsichert mich so sehr.

Ich möchte mich endlich mal wieder besser fühlen und auch keinen Fehler machen. Hitzewallungen habe ich übrigens nicht. 

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und danke Ihnen für Ihr offenes Ohr.

Mit besten Grüßen,

Elena1967x

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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02.08.2022, 22:09 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ich verstehe nicht, warum Ihre Endokrinologin so reagiert! Im normalem Zyklus werden etwa 2 Wochen lang Progesteron produziert; dies beeinflusst die SD-Funktion und auch das TSH auch nicht! Im Zyklus wird mehr Prog. gebildet, als wenn Sie eine Kapsel einnehmen.- Es ist natürlich blöd, wenn zwei unterschiedliche Aussagen getroffen werden. Ich habe selbst viel über SD-Krankheiten gearbeit bzw. geforscht!

Monitoring of Thyroid Malfunction and Therapies in
Pregnancy and the Postpartum Period: A Systematic
Updated Critical Review of the Literature

Heinz G. Bohnet, MD, PhD

Ther Drug Monitoring, Volume 42, Number 2, April 2020

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03.08.2022, 09:44 Uhr
Kommentar

Lieber Herr Professor Bohnet,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich kann die "Predigt" (anders kann ich es leider ncht bezeichnen) der Endokrinologin auch nicht nachvollziehen. Sie sagte auch, dass man der Natur der Wechseljahre halt ihren Lauf nehmen lassen müsse und man müsse die Beschwerden nicht behandeln. Leider ist sie die einzige endokrinologische Praxis in der Stadt und ich versuche, 40 km entfernt in einer Praxis einen Termin zu bekommen. 

Ich nehme Famenita jetzt seit 4 Tagen und es bekommt mir gut. Ich werde zumindest diesen Zyklus so weitermachen und kann dann ja immer noch sehen, wie die Lage ist.

Vielen Dank für Ihren Hinweis zu Ihrer Forschungspublikation, die ich sehr  interessant finde. Ich finde, die Endokrinologie ist ohnehin ein sehr komplexes und herausforderndes Gebiet der Medizin, das oft viel zu wenig in die Diagnostik bei unklaren Beschwerden einbezogen wird. Hier würde ich mir oft mehr Interdisziplinarität wünschen.

Herzliche Grüße,
Elena1967x

P.S.: Ich komme übrigens gebürtig aus der Nähe von Lippstadt, wo Sie ja noch tätig sind (?).

 

Experte-Bohnet
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03.08.2022, 11:34 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, ich halte immer noch, allerdings in unregelmäßigen Abständen, Sprechstunde in Walibo ab, z.B. am 11.8.

Wenn Sie in der Nähe wären, .....Die Einstellung der SD-Funktion nach OP ist eigentlich kein Problem!