Avatar

Herzrhythmusstörungen während der WJ?

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

19.10.2009 | 08:42 Uhr

Sehr geehrter Professor Bohnet,
auf Anraten von Dr. Dossler möchte ich Ihnen hier mein Anliegen schildern.
Ich bin 42 J.,Mutter von 3 Kindern(16,6,5)und verheiratet. 2005 traten bei mir erstmals Herzrhythmusstörungen in Form von unregelmäßigem Puls auf (Puls rast, wird normal, rast wieder,wird wieder normal). Diesbzgl. war ich stationär, es wurde aber nichts Organisches gefunden.Es war das Jahr, in dem festgestellt wurde, dass mein Progesteronspiegel abnehmend ist. Irgendwann waren die Rhythmusstörungen verschwunden,bzw.nur noch durch gelegentliches Herzstolpern zu spüren. Nun sind sie wieder da, mindestens 1 - 2 x im Monat, immer in der ersten Zyklushälfte. Es wurde per Blutentnahme festgestellt, dass nun auch mein Östrogenspiegel abnimmt, was ja wohl heißt, dass ich mich in den WJ befinde. Kann diese Form von Herzrhythmusstörungen mit den WJ zusammen hängen? Ich habe zwischendurch Hitze-und Schwitzattacken, leide unter Schlaflosigkeit, starker Nervosität,Stimmungsschwankungen und starken Angstgefühlen. Ich habe gelesen, dass in den WJ Schweißausbrüche begleitet von Herzrhythmusstörungen auftreten können. Angst macht mir, dass ich bisher nirgendwo mein Beschwerdebild finden konnte (Puls rast, wird normal, rast wieder, wird wieder langsamer usw.).
Meine Theorie ist, auch um mich zu beruhigen, dass sie damals aufgetreten sind, weil mein Körper sich an den sinkenden Progesteronspiegel gewöhnen musste und sie nun auftreten, weil er sich an den sinkenden Östrogenspiegel gewöhnen muss.
Hier der letzte Hormonstatus, bestimmt Ende März 2009, am 10.Z.T.:
TSH 2,05 µ/lu pro ml
ST3 3,15 pg/ml
ST4 1,30 ng/dl
LH 78,4 mlu/ml
FSH 21,4 mlu/ml
Prolaktin 18,7 ng/ml
Östradiol 83,4 pg/ml
Progesteron 0,67 ng/ml
Mein Zyklus schwankt zwischen 24. u. 32 Z.t.,beginnt mit Schmierblutungen, dann ca. 1-2 Tage ganz leichte Blutungen, 1 Tag gar nichts, dann bis zum ca. 8. Z.t. Schmierblutungen.
Die Schilddrüse betreffend stehe ich aufgrund eines kalten Knotens unter jährlicher Kontrolle, welche eine Ultraschall- und Blutuntersuchung beeinhaltet. Es wurden wohl auch Antikörper festgestellt,worauf mein Endokrinologe jedoch nicht weiter einging,obwohl ich ihn fragte, was es denn damit auf sich habe.
Medikamente nehme ich keine, ich bin Nichtraucherin, trinke keinen Alkohol und meide koffeinhaltige Getränke.
Mit einer Größe von 175 cm und einem Gewicht von 66,8 kg habe ich Normalgewicht. Außer an den Tagen, an denen ich unter Ödemen leide, dann wiege ich bis zu 69,3 kg. Dies sind übrigens auch die Tage, an denen die Herzrhythmusstörungen auftreten.
Die Temperatur habe ich mal gemessen und wollte die Daten meinem Endikrinologen vorlegen. Dieser meinte aber, davon halte er gar nichts. Mein Gynäkologe wiederum hält sehr wohl etwas davon. Ich habe meine Morgentemperatur allerdings immer unter der Achsel gemessen, was wohl verkehrt war. Seit dem habe ich dies nicht mehr wiederholt.
Für eine rasche Beantwortung meiner Angelegenheit wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
P.K.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
Beitrag melden
19.10.2009, 10:33 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Bei Ihnen lassen sich bereits die beginnende WJ durch die Hormonwerte belegen. Insofern sollten Sie bereits etwas einnehmen< ich bin mir rel. sicher, dass dann Ihre Beschwerden weitgehend verschwinden.
Lassen Sie sich ein modernes, sog. monophas. Kombi/WJ/Praep verordnen und nehmen Sie das abends vor dem Schlafengehen, am besten mit einem Milchprodukt 24 Tage< dann je nach Blutungsstaerke 4 - 7 Tage Pause usw.
Die Tempkurve sagt nur, ob Sie evt noch Progesteron produzieren, aber nicht wieviel.

Avatar
Beitrag melden
20.10.2009, 09:34 Uhr
Antwort

Guten Morgen Herr Prof.Bohnet,
recht lieben Dank für die rasche Beantwortung meines Anliegens.
Ich habe noch eine Frage zum TSH-Wert, ist dieser erhöht? Ich habe gehört, wenn dieser erhöht ist, zeigt das eine Schilddrüsenerkrankung an. Lt. meiner Recherche im Internet liegt er noch im Normbereich.
Was Ihren Rat bzgl. meiner Wechseljahrsbeschwerden anbelangt,wie sieht es da mit dem erhöhten Risiko unter dieser Behandlung an Brustkrebs zu erkranken oder einen Schlaganfall bzw. Herzinfarkt zu erleiden? Man hört so viel Negatives über HET. Oder was für ein Medikament ist das von Ihnen genannte genau?
Mit freundlichen Grüßen
P.K.

Experte-Bohnet
Beitrag melden
20.10.2009, 16:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ihr Wert ist noch i.O. Aber er sollte evt. in 3/6 Monaten nochmals kontrolliert werden.
Bei Ihren Koerpermassen wuerde ich kein erhoehtes Risiko erwarten, zumal Sie ja eine ganz niedrige E/Dosis anwenden sollen.
Aber es waere nicht falsch, mal Cholesterol und seine Untergruppen bestimmen zu lassen. Wie ist Ihr Blutdruck? Gibt es so etwas in der Familie?

Avatar
Beitrag melden
20.10.2009, 17:27 Uhr
Antwort

Meine Mutter nimmt Medikamente gegen erhöhten Blutdruck und meine Oma mütterlicherseits musste ebenfalls solche Medikamente nehmen.
Mein Blutdruck ist schwankend. Beim Arzt war er oft erhöht, weil ich jedesmal nervös war (160/95). Ließ ich ihn später in der Apotheke kontrollieren, ergab die Messung 130/80. Allerdings liegen diese Kontrollen auch schon ca.1 - 2 Jahre zurück.
Was Ihren Rat bezgl. des TSH-Wertes betrifft, so müsste ich ihn dann wohl jetzt wieder kontrollieren lassen, weil der Befund ja von Ende März ist.