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Haarausfall und Wechseljahre

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

06.04.2021 | 20:12 Uhr

Guten Tag Prof. Bohnet, 

zuerst: entschuldigen Sie bitte die Romanlänge! Diese fand ich notwendig für das Gesamtbild. 

Ich bin 49 Jahre alt, 167 cm groß und 58 kg schwer. Ab da. 2017 bis 2019 nahm ich Estreva Gel 0,1% und zwar alle 15 Tage, ohne Progesteron oder Gestagen. Der Grund waren starke Depressionen. Sie wurden weniger. Die Wirkung auf meine Haare war einmalig. Die haben sich in diesem Zeitraum so verbessert und verdichtet, Struktur verdickt, wie noch  nie in meinem Leben . Ich hatte immer Probleme mit Haaren, trotz der Pilleneinnehme (aufgehört mit Pillen hatte ich im Jahr 2015).  

Ab einen gewissen Zeitpunkt waren leider die Depressionen so stark, dass mir meine Gynekologin HET verschrieb und zwar zuerst Femoston 2/2 , für 3 Monate. Nebenwirkungen: stärker Juckreiz und Schmerzen der Kopfhaut, ständiger, täglicher  Wechsel der Haarkonsistenz, Kälte, Zittern, Muskelschmerzen, Parasthäsien, Gelenkschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gedächnisstörungen, Konzentrationverlußt. Als nächstes je ein Blister  Cyclo Pgynova 2/ 0,15 mg und anschließend Qlaira. Das letztere deswegen, weil mit der Einnahme der Hormone in Tablettenform meine Haare angefangen haben massiv auszufallen. Ich hatte 25 Jahre lang Valette genommen und dachte Dienogest wird mir bei Haarausfall helfen. Alle diese Tabletten habe ich nicht gut vertragen. Nebenwirkungen wie oben beschrieben verheerend. 

Frage: Kann es sein, dass ich zu wenig Östrogen hatte, wegen dieser   'ersten Barriere' (Leber)? 

Danach ein Jahr Hormonpause. Es ging mir kurzfristig besser, aber kontinuerlich ein Jahr ca. jeden zweiten Tag wie oben beschrieben in unterschiedlicher Intensität. Anfang des Jahres habe ich wieder mit HET begonnen, da ich  lt. Trichogramm 27 % der Haarpracht verloren habe und weiterhin alle oben genannte Symptome hatte, abwechselnd in Ausprägung und Intensität. Jetzt nehme ich Gynokadin Gel 2 Hube durchgehend  und Progesteron zuerst 200 mg durchgehend, jetzt 100 mg durchgehend. 

Meine Symptome sind fast verschwunden, an Intensität auf jeden Fall verloren. Die Haare haben sich kurzfristig verbessert (auch die Konsistenz bzw. Struktur) und dann wieder verschlechtert. 

Fragen an Sie, mit der Bitte um entsprechenden  Antworten: ist es möglich, dass das Progesteron die Wirkung des Östradiols auf meine Haare vermindert? Wird Progesteron auch teilweise in Testosteron umgewandelt? Wenn Ostradiol transdermal aufgetragen wird, gelangt er in Blutkreislauf und dann direkt zur Haarfolikeln ? Oder wird dieser auch in in Testosteron teilweise  umgewandelt? Ist es sinnvoll zu testen, wenn ich alle 15 Tage Progesteron 100 mg nehmen würde, bei durchgehende Einnahme des Gynakodins, ob sich meine Haare verbessern? Und die letzte Frage: wenn man auch eine Androgenisierung im Blut nicht nachweisen kann, kann es sein, dass imeine Haarfolikeln so auf DHT empfindlich sind, dass Östradiol alleine nicht helfen kann? 

Von meiner Gynekologin habe ich Androcur ( auf meine Bitte bekommen) , 5 mg. 15 Tage Rythmus. Allerdings habe ich Angst vor Depressionen, sowie  dass mich auch dieser Hormon umhaut. 

Was halten Sie, angesicht meine ganze Vorgeschichte, davon? 

Ich lese seit einem Jahr sehr viel im Internet darüber, war bei verschiedenen Ärzten- habe mir viel Wissen darüber angeeignet. Nutze die topische Rezeptur von Dr. Huber mit Finasterid, Minoxidil und Ostradiol, vorher Minoxidil 5%. Die Schilddrüse ist ok. Vitamin D3 bei 60 , Ferritin bei 50 , nur Zinkaufnahme ist schlecht. Die Haare wachsen , aber sie fallen weiterhin viel aus und miniaturisieren sich. . Trotzdem kann ich mir beim Haarausfall nicht mehr helfen. Habe am 15.April eine Endstation: Endokrinologen. 

Was würden Sie mir raten? . 

Vielen Dank im Voraus, 

M. 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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07.04.2021, 08:01 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Was gibt es Besseres als körpereigene Hormone?! Sie liegen in bio-identischer Form im Gel und in den Kapsel vor. Sie werden auch nicht in "unbeliebte" Metabolitien umgewandelt!

CPA ist ein künstliches, stark anti-androgen-wirksames Hormon, was ich nicht empfehlen würde. Auch ne Pille in Ihrem Alter ist nicht unbedingt angezeigt.

Wenn Sie demnächst einen Termin bei einem Kollegen haben, möchte ich aber auch nicht weiter vorgreifen!

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07.04.2021, 18:28 Uhr
Kommentar

Dankeschön für Ihre Antwort Prof. Bohnet.

Ich würde gerne auf Sie nochmals zukommen, nach dem ich die Ergebnisse bekommen habe. 

M. 

 

Experte-Bohnet
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07.04.2021, 22:02 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

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