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HET bei LASH

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

16.01.2023 | 14:08 Uhr

Hallo Prof. Bohnet,

ich hatte 2014 wegen Myomen eine LASH und durch den verbliebenen Gebärmutterhals in den Monaten/ Jahren danach zum Zeitpunkt der eigentlichen Regel kontinuierlich unregelmäßiger werdend nur noch 1 Tag minimalstes Spotting. 2019 hat auch das vollkommen aufgehört.

Ich bin nun 53 Jahre alt und habe mich kürzlich wegen Wechseljahrsbeschwerden von meiner FA bezgl. HET beraten lassen. Sie hat mir tägl. 1 Hub Gynokadin verschrieben und sagte, ich brauche wegen der LASH kein Progesteron dazu nehmen.

Baut sich aber in dem verbliebenen Gebärmutterhals durch die alleinige Östrogentherapie nicht dennoch konstant Gewebe auf, welches dann irgendwann entarten könnte? Und kann es durch den Aufbau dann nicht irgendwann auch wieder zu ( minimalen) Blutungen bei mir kommen?

Meine FA sagt, der Anteil der Schleimhaut im Gebärmutterhals sei minimal und durch die jährlichen Abstriche würde dies ja kontrolliert. 

Würde dazu gern Ihre Meinung wissen.

Liebe Grüsse und vielen Dank!

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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16.01.2023, 14:29 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

In der Tat sehe ich das wo wie Ihre FÄ. Dennoch bevorzugen manche Frauen auch die Einnahme von Progesteron-Kapseln, da sie, wenn ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen eingenommen, die Einschlafphase deutlich verkürzen und so die Schlafqualität verbessern.

Gewicht? Knochendichte, Vit D?

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16.01.2023, 15:18 Uhr
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Vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich wiege 62 kg bei 168 cm. Meine Knochendichte kenne ich allerdings nicht. Vitamin D3 nehme ich ( täglich 1000 I.E).

Mein Schlaf ist (aktuell zumindest wieder) ganz ok. Ich leide mehr an Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwäche, Trockenheit, gelegentlichen Herzrasen, innerer Unruhe

( Schilddrüse wurde per Blutuntersuchung und US oB. kontrolliert).

Können gelegentliche Blutungen unter der Therapie  auftreten oder eher nicht?

Experte-Bohnet
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17.01.2023, 08:44 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Dann würde ich zur kontinuierlichen Anwendung des Gels raten; möglicherweise könnte zwischendurch mal eine Schmierblutung auftreten. - Sie sollten tgl. 2000 E Vit D einnehmen! Die Knochendichte sollte in den WJ bei jeder Frau dokumentiert sein!

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17.01.2023, 18:19 Uhr
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Oh ok, dann werde ich meine Vit.D Einnahme auf den empfohlenen Wert steigern und eine Messung der Knochendichte vornehmen lassen.

Eine allerletzte Frage habe ich noch auf dem Herzen. Können Sie noch etwas zu dem Zusammenhang zwischen HET und Ovarial Ca. sagen? Ich habe dazu zwar Studien gelesen, die ein "signifikant erhöhtes Risiko" angeben aber für mich als Laie klingt das Risiko anhand der angegebenen Zahlen dennoch "überschaubar".
Meine Mutter ist an einem Ovarial Ca verstorben und es wurde bei ihr ein Gentest durchgeführt, der ergab, dass bei ihr keine Genmutationen vorlagen ( kein BRCA1 und BRCA2 usw).
Insofern habe ich bezgl. HET ein " normales" und kein erhöhtes Risiko, richtig? 

Vielen lieben Dank nochmals für Ihre Geduld und Zeit!

Experte-Bohnet
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18.01.2023, 08:06 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Um ein Gleichgewicht an Vit D herzustellen, dauert es durchaus 8 - 12 Wochen!

Das Ca-Risiko ist immer sehr schwer einzuschätzen, aber ich sehe kein eindeutig erhöhtes Risiko. Sprechen Sie doch mal vor Ort darüber, insbes. ob nicht auch ein sog. Gentest gemacht werden sollte.

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18.01.2023, 09:45 Uhr
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Ja, schwierig...denn eine genetische Testung Angehöriger zur Einschätzung der Erkrankungsrisiken ist ohne den Nachweis einer  krankheitsursächlichen Mutation laut der humangenetischen Beratungsstelle nicht möglich bzw müsste ich die Kosten selbst übernehmen ( was ich finanziell nicht kann). 
Ist für mich schwierig, mich nun für oder gegen eine HET zu entscheiden.

Experte-Bohnet
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19.01.2023, 10:59 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die alleinige Anwendung von Ö scheint sogar das Brustkrebsrisiko verringern zu können!

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20.01.2023, 11:57 Uhr
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Hallo Prof. Bohebt

dass eine reine Östrogentherapie sogar das Brustkrebskisiko senken kann, habe ich auch gelesen.

 

Mir ist natürlich bewusst, dass jede Therapie für jeden auch Risiken birgt und letztendlich niemand (!) das tatsächliche  Risiko voraussagen kann, da dies von vielen ( zT auch nicht mal vorab bekannten)  Faktoren abhängt. 

Meine Gynäkologin hat mir ( auch in Kenntnis des nach jetzigem Wissensstand als nicht genetisch bedingtem Eierstockkrebs meiner Mutter) eine Östrogentherapie verschrieben und auch Sie sehen für mich kein eindeutig erhöhtes Risiko bzgl. HET und dies war im Grunde auch der Hintergrund meiner Frage. Ich denke daher, dass ich den Versuch wagen werde.