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Famenita Unverträglichkeit

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

09.11.2021 | 18:25 Uhr

Guten Abend Dr. Bohnet,

ich bin 44 Jahre alt und bekam vor etwa 4 Monaten Famenita 100 mg gegen PMS sowie einen verkürzten Zyklus verschrieben. Die Verabreichung erfolgte 1xtäglich vaginal von Zyklustag 14 - 26. An ZT 17 zeigten sich unendlich viele Pickelchen auf meiner Stirn, die Haut war zudem extrem fettig. Ich nahm die Kapseln weiterhin bis Tag 26 ein, die Abbruchblutung erfolgte an Tag 29 und verlief sehr viel milder als üblich. Nach der Blutung beruhigte sich das Hautbild etwas (Seborrhoe war jedoch nicht ganz abgeklungen), so dass ich in dem Folgezyklus erneut einen Versuch mit Famenita startete, da ich dachte, dass sich der Körper evtl. daran gewöhnen muss. Auf Empfehlung meines FA verbreichte ich ca. 10 mg Progesteron transdermal, erneut ab Tag 14. Bereits einen Tag später bekam ich wieder Pickelchen auf der Stirn, die Haut fettete noch stärker. DIe Behandlung brach ich an Tag 19 ab, die Blutung bekam ich an Tag 23. Nach ca. 2,5 Monaten hatte ich extremen Haarausfall (400-500 Haare am Tag). Mittlerweile sind über 3 Monate nach der letzten Applikation vergangen und meine Hauttbild verschlechtert sich zunehmends. Ich habe ein seborrhoisches Ekzem entwickelt, die Haut ist permanent fettig, unrein und brennt. Meine Haare fetten außerdem extrem stark und hinzu kommt starkes Schwitzen. Mein FA hat an ZT 4 einen Hormonstatus durchgeführt. Die Werte sind im normalen Bereich. Des Weiteren wurde die Schilddrüse überprüft, diesbezüglich ist alles in Ordnung. Ich habe nun Slinda verschrieben bekommen, musste jedoch in der Packunsgbeilage lesen, dass eine häufige Nebenwirkung Akne und gelegentlich Seborrhoe sei. Ich bin nun sehr verunsichert. Ist es möglich, dass ich sich eine Gestagengabe bei mir generell so negativ auswirken kann und von einer Verschlechterung meines Hautzustandes auszugehen ist (Drospirenon wirkt zumindest nicht antiöstrogen wie Progesteron, dafür aber antiandrogen) Ich habe mir außerdem eine Zweitmeinung bei einem anderen FA eingeholt, der mir Qlaira verschrieben hat. In Anbetracht meines Alers und der Tatsache, dass ich bis vor Kurzem geraucht habe, bin ich sehr besorgt wegen des Thromboserisikos. Leider ist der Leidensdruck bei mir so groß, dass ich mich auf den Weg in eine Depression befinde.

Bitte entschuldigen Sie den umfänglichen Text. Vielleicht haben SIe ja einen Rat.

Herzlichen Dank

 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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09.11.2021, 23:18 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Sie können ja über die Nahrung Pflanzenöstrogen aufnehmen!

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10.11.2021, 06:09 Uhr
Antwort

Guten Morgen Dr. Bohnet,


die Referenzwerte des Labors sind für 

Testosteron: 0,22-2,9 nmol/L (IST 0,44 nmol/L)
freies Testosteron-Index: 0,3-5,62% (IST 0,45%)
Östradiol: 60,4-533 pg/mL (IST 93 pg/mL)

Ich liege also mit meinen Testosteronwerten im unteren Normbereich. Symptome wurden bestätigt. Das macht die Angelegenheit ja so schwierig. Ich hoffe nicht, dass es diese Hiliuszellhyperplasie ist. Ich bin sehr verunsichert.Sicherlich wirkt Progesteron leicht antiandrogen aber auch antiöstrogen. Zudem wird in der Packungsbeilage auch Akne als Nebenwirkung aufgeführt. 

Danke für Ihre Einschätzung

 

Experte-Bohnet
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10.11.2021, 16:21 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Danke, dann war meine Einschätzung richtig, dass die Werte nicht erhöht sind.

Die Hiluszellhyperplasie führt aber auch nicht dauerhaft zur Erhöhung der Androgene!

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10.11.2021, 18:11 Uhr
Kommentar

Dann gestatteten SIe mir doch bitte noch 4 letzte Fragen. 

Wie kann deine Hyperplasie diagnostiziert werden?

Wie wird diese therapiert?

Sollte sich eine Hyperplasie zurückbilden, über welchen Zeitraum spricht man dann?

Wäre es ratsam bei Einnahme von Phytoöstrogenen vor der Menopause auch z.B. agnus castus einzunehmen um die Progesteronsynthese zu fördern?

Besten Dank im Voraus!

Experte-Bohnet
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11.11.2021, 16:19 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Die Hyperplasie wird klinisch gestellt, d.h. WJ, erhöhte männl. Hormone, selten per Ultraschall!

Progesteron ist in den WJ die Therapie der Wahl, ggf. auch mal ein Gestagen.

Meist ist die HZH ein vorübergehendes Phänomen, Wochen, selten Monate! Wenn die Androgene wieder niedrig normal sind, ist der Spuk vorbei!

von solchen Präps halte ich gar nichts! AC stimuliert nichts!

Alles Gute!