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Bijuva und zusätzlich Escitalopram

Kategorie: Hormontherapie-wechseljahre.de » Expertenrat Hormontherapie | Expertenfrage

19.05.2022 | 21:44 Uhr

Guten Tag Herr Dr.Bohnet,

bei mir wurde jetzt mit 40 (!) zuerst ein Progesteronmangel plus AMH Hormonwert 0,5 festgestellt. Meine Periode kam immer pünktlich aber eher schwach und der Zyklus war extrem kurz mit 21 Tagen. Dazu schon lange zuvor extreme Unruhe, Panikattacken, Herzrasen, Wassereinlagerungen. Es folgte die Einnahme von 100 mg Progesteron täglich. Der Zyklus verlängerte sich auf 29 Tage, alle anderen Beschwerden wurden eher schlimmer. Vor allem Schwindel und Kreislaufprobleme kamen dazu. Drei Monate später habe ich nun nur noch einen Östrogenwert unter 5. AMH 0,2. 

Die Blutuntersuchungen waren immer ca. Tag 20 des Zyklus. Ich habe nun Bijuva wegen frühzeitiger Wechseljahre vom Frauenarzt verordnet bekommen und nehme es seit zwei Wochen. Der Schwindel wird aber immer heftiger. Die Periode blieb aus. Mein Hausarzt meinte, es kann eine ganze Weile gehen bis sich die Hormonlage eingependelt hat.

Ich halte diesen Zustand kaum aus, vor allem das Herzrasen, der Kreislauf und die Panikattacken. Er hat mir zusätzlich Escitalopram verordnet. Es gäbe keine Wechselwirkung. Mir ist im Prinzip momentan jedes Mittel recht, damit körperlich Normalität einkehrt. Aber ist das beides nicht etwas "viel". Wie lange braucht Bijuva bis sich der Körper einstellt?

Eine zweite Meinung wäre hilfreich. Zumal das SSRI mich extrem müde macht und benommen. Was wohl nach einer Weile nachlässt. 

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Bisherige Antworten
Experte-Bohnet
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20.05.2022, 07:27 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es scheint, das Sie vorzeitig in die WJ gekommen sind. Da ist in der Tat eine konsequente Hormontherapie das Einzige, was hilft. Das verordnete Präp enthält körpereigene Hormone; es gibt nichts Besseres als solche!

Nehmen Sie die Pillen immer ca. 1 Std. vor dem zu Bett gehen mit etwas MIlch, Joghurt o.ä. ein; so kommen Sie am schnellsten in eine stabile Lage und es kommt vermutlich dann auch nicht mehr zu einer Menstruation, was von Vorteil ist.

Ja, das Cita hat sich in der Kombination bewährt! Sie sind in guten Händen!

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20.05.2022, 09:06 Uhr
Kommentar

Herzlichen Dank für die unterstützende Antwort. Ich hatte gedacht, dass evt nur Bijuva reichen könnte um die Unruhe und Panik mit zu therapieren. 
Aber wenn die Kombination auch ihrer Meinung nach sinnvoll(er) erscheint, mache ich genau so so weiter.

Eine Frage hätte ich noch - weshalb habe ich meine Periode bisher trotzdem noch so regelmäßig bekommen? Hat mein Frauenarzt tatsächlich den 'ersten' Zyklus ohne Östrogen bei der Blutabnahme erwischt? Und wäre meine Periode dann ab sofort sowieso ausgeblieben? Weil Bijuva ja eigentlich ausgewiesen wird für Frauen, deren letzte Menstruation 12 Monate zurück liegt. 

(Wir haben ja alle drei Monate Blut abgenommen und konnten den Hormonabfall gut beobachten).

 

Viele Grüße und danke für dieses tolle Forum! 

 

Experte-Bohnet
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20.05.2022, 14:23 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Es braucht einige Wochen, bis Sie in eine stabile Lage kommen. Dann könnten Sie versuchen, das Cita wieder weg zu lassen. Die WJ zeichnen sich mit sehr unterschiedlicher, wechselnder Restaktivität der Eierstöcke aus. So kann es mal zu Dauerschmierblutungen kommen. In diesem Falle könnten Sie das Präp auch zyklisch einnehmen, d.h. 24 Tage, dann 4 Tage Pause, in der es dann meist zu einer leichten Mens kommt.

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01.06.2022, 21:50 Uhr
Antwort

Guten Abend,

ist es normal, dass der Östrogenspiegel extrem schwankt in den Wechseljahren? Ich habe nochmals Blut abnehmen lassen, da ich plötzlich schmerzende Brustwarzen und eine leichte linea negra bekommen habe. Ich fühlte mich wie schwanger. Auch ein totales psychisches Hoch, die Werte ergaben nun eine leichte Östrogendominanz. Folglich soll ich doch kein Bijuva mehr nehmen. Nur noch Progesteron. Kann sich das innerhalb von wenigen Wochen so sehr verändern? Von einem Östrogenwert unter 5 auf eine leichte Dominanz?

Experte-Bohnet
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02.06.2022, 09:46 Uhr
Antwort von Experte-Bohnet

Ja, es kommt gerade in Ihrer Altersgruppe häufig zur sog. Follikelpersistenz, d.h. Eibläschen reifen "unkontrolliert" und bilden (viel) Ö. Dann ist es sinnvoll, tats. nur Prog anzuwenden.